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Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Titel: Rendezvous mit einem Vampir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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sich behauptete, war ihm noch nie untergekommen.
    Er grübelte darüber nach, um welches Phänomen es sich dabei handeln mochte, während die Frauen Mützen, Schals und Handschuhe auswählten und zu den Jacken weitergingen. Erst als Stephanie sie in die Stiefelabteilung führte, erinnerte sich Harper an eine ihrer Bemerkungen, die sie von sich gegeben hatte, als Drina in die Umkleidekabine gegangen war.
    Er schob den Einkaufswagen weiter, bis er bei Drina angekommen war, dann fragte er sie: »Was sind FM-Schuhe?«
    »Wie?« Sie drehte sich überrascht zu ihm um.
    »FM-Schuhe«, wiederholte er. »Stephanie sagt, ihre Schwester nennt High Heels so, aber sie weiß nicht, was die Abkürzung bedeutet. Sie meinte, ich sollte Sie mal fragen, was FM heißt.«
    »Aha.« Aus einem unerfindlichen Grund machte Drina auf ihn den Eindruck, als versuche sie, sich ein Lächeln oder sogar ein Lachen zu verkneifen. Es musste ihr gelungen sein, da sie mit ernster Miene nach einem Paar Schuhe mit unfassbar hohen, spitzen Absätzen griff und ihm hinhielt. »Das sind FM-Schuhe.«
    Harper musterte die schwarzen Schuhe mit Riemchen. Die Absätze mussten fast zwanzig Zentimeter hoch sein und ließen die Schuhe, die vermutlich bestens zu dem knappen schwarzen Kleid passten, verdammt sexy wirken. »Und was heißt jetzt FM?«
    Drina räusperte sich und legte das Paar Schuhe in den Wagen. »Fick mich«, sagte sie rasch, dann wandte sie sich hastig um und ging zu Stephanie.
    Verblüfft sah Harper ihr nach. Einen Moment lang hatte er ihre Antwort für eine Aufforderung gehalten, und zu seinem Erstaunen musste er feststellen, dass er keineswegs abgeneigt war, ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Aber dann setzte sein Verstand wieder ein, er schob den Wagen schnell weiter und fragte keuchend: »Ist das Ihr Ernst?«
    Drina nickte.
    »Und wieso nennt man die so?«, wollte er wissen.
    Sie zog die Brauen hoch und nahm einen der Schuhe aus dem Einkaufswagen. »Na, überlegen Sie doch mal. Das sieht verdammt sexy aus und macht einen Mann schon aus zwanzig Metern Entfernung scharf.«
    »Frauen bezeichnen Schuhe tatsächlich so?«, fragte er ungläubig.
    »Ja, weil sie genau das bezwecken«, sagte sie amüsiert. Als sie ihm ansah, dass ihm das Ganze zu hoch war, erklärte sie in mitleidigem Tonfall: »Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass Frauen solche Schuhe tragen, weil die besonders bequem sind, oder? Ich kann Ihnen garantieren, das sind sie nicht. Wir laufen damit nur rum, um die Männer auf uns aufmerksam zu machen. Aus dem gleichen Grund tragen wir Bustiers und all den anderen unbequemen Krempel, der Männern so gefällt.«
    »Oh.« Harper schüttelte verdutzt den Kopf. Es war Jahrhunderte her, seit er sich das letzte Mal die Mühe gemacht hatte, den Verstand einer Frau zu lesen. Genau genommen war es auch so lange her, seit er sich das letzte Mal mit sterblichen Frauen befasst hatte. Es war für ihn einfach uninteressant geworden, jedenfalls bis zu dem Tag, an dem er Jenny begegnet war, deren Verstand er nicht hatte lesen können. Dennoch hätten ihn diese Enthüllungen nicht überraschen dürfen. Schon damals hatten Frauen nichts unversucht gelassen, um Männer auf sich aufmerksam zu machen: Schminke, Korsetts und so weiter. Bloß hatten sie zu der Zeit nicht unumwunden zugegeben, welchem Zweck das alles diente. Wie es schien, gingen Frauen mittlerweile sehr viel offener mit diesen Dingen um, wenn sie schon High Heels als Fick-mich-Schuhe bezeichneten. Mit einem Mal wurde ihm bewusst, dass die heutige Welt womöglich viel interessanter war als erwartet.
    »Tut mir leid«, sagte Drina plötzlich und klopfte ihm auf die Schulter, als müsse er getröstet werden. »Ich schätze, wir sollten uns immer vor Augen halten, dass das für Sie alles völlig fremd sein muss. Ich fürchte, wir haben gar nicht daran gedacht, dass Sie ja ein Mann sind, sondern Sie als eine von uns angesehen.«
    »Als eine von uns«, wiederholte er leise, während sie sich wieder zu Stephanie gesellte. Dieser Gedanke hatte etwas ziemlich Erschreckendes. Es war zwar nicht so, dass er sich für Drina interessierte und sie nicht auf diese Weise von ihm denken sollte, aber …
    »Himmel!«, keuchte er wütend. Als »eine von uns« angesehen zu werden, das war schon verdammt demütigend.
    »Der Typ da drüben mag dich, Drina.«
    Harper sah von der Speisekarte auf, die er eingehend studiert hatte, und folgte Stephanies Geste zu einem Tisch, an dem drei junge Männer in Jeans und T-Shirt

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