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Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Titel: Rendezvous mit einem Vampir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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saßen. Einer von ihnen, ein ziemlich kantiger Typ, der etwa Mitte zwanzig war, schaute in ihre Richtung, wobei sein Blick eindeutig interessiert an Drina hängen blieb.
    »Er kennt mich doch gar nicht«, wandte Drina amüsiert ein, machte sich aber nicht mal die Mühe, zu ihm hinzusehen.
    »Okay, er findet dich scharf«, lenkte Stephanie stöhnend ein, dann fügte sie vergnügt hinzu: »Du solltest mal hören, was er gerade denkt.«
    »Ach ja?«, gab sie beiläufig zurück und blätterte eine Seite weiter.
    »Ja. Ganz besonders gefallen ihm deine Stiefel. Ich hab dir doch gesagt, dass die heiß aussehen.«
    Harper musste sich zwingen, nicht unter den Tisch zu schauen und nochmals einen Blick auf ihre Überkniestiefel zu werfen. Stephanie hatte Drina zu diesem Kauf überredet und ihr versichert, dass sie nicht nur heiß aussahen, sondern auch für warme Beine sorgen würden. Im Wagen hatte Drina dann die Sportschuhe gegen diese Stiefel getauscht. Dafür hatte sie sich auf die Rückbank legen und mit den Beinen strampeln müssen, da sie die eng anliegenden Stiefel anders nicht über ihre Jeans hätte ziehen können. Außerdem hatte sie eine längere und wärmere Jacke angezogen, dazu die neue rote Mütze und die passenden Handschuhe. So war sie für einen kanadischen Winter endlich gewappnet.
    »Oh Mann, ist ja eklig«, sagte Stephanie plötzlich, und Harper sah sie an, als sie gerade angewidert die Nase rümpfte.
    Irritiert folgte er ihrem Blick zu dem »interessierten« Sterblichen und drang in seinen Verstand ein. Fassungslos riss er die Augen auf, als er sah, welche Bilder sich der Kerl ausmalte. Ihm gefielen die Stiefel ohne jeden Zweifel, allerdings stellte er sich vor, wie Drina diese Stiefel trug – und sonst nichts. Dabei machte er mit ihr Dinge, die … na, als eklig wollte er sie nun nicht gleich bezeichnen, aber es waren beunruhigend erregende Bilder, die ihn dazu veranlassten, sich schnell wieder aus dem Kopf des Mannes zurückzuziehen und ihm einen finsteren Blick zuzuwerfen.
    »Was willst du essen?«, fragte Drina an Stephanie gewandt, zweifellos in der Absicht, das Thema zu wechseln.
    »Ein Clubsandwich mit Fritten und Soße dazu«, erwiderte sie ohne lange zu zögern.
    »Hm, das werde ich wohl auch nehmen«, überlegte Drina und klappte die Speisekarte zu.
    »Sie essen?«, fragte Harper überrascht.
    »Gelegentlich«, räumte sie ein. »Außerdem kann Stephanie nicht als Einzige etwas essen, während wir einfach nur daneben sitzen.«
    »Ja, stimmt«, musste er ihr beipflichten und vertiefte sich wieder in die Speisekarte, weil er wissen wollte, was ein Clubsandwich war. Dann erklärte er: »Das nehme ich auch.«
    »Also«, ergriff Stephanie erneut das Wort, nachdem die Kellnerin die Bestellungen aufgenommen hatte und wieder weggegangen war. »Wenn ihr beide so alt seid und aus Europa kommt, wieso seid ihr euch denn dann noch nie begegnet?«
    Drina schien die Frage zu überraschen, dann antwortete sie mit einem leisen Lachen: »Kleines, Europa ist verdammt groß. Ich stamme aus Spanien, Harper aus Deutschland.« Sie zuckte mit den Schultern. »Das ist so, als sollte jemand aus Oklahoma jemanden aus Illinois kennen, nur weil sie beide aus den Vereinigten Staaten kommen. Oder jemand aus British Columbia sollte jemanden aus Ontario kennen, nur weil sie beide in Kanada leben.«
    »Ja, aber ihr seid Unsterbliche und schon steinalt. Hängen denn Unsterbliche nicht zusammen rum? Oder habt ihr nicht irgendeinen Geheimclub? Man sollte doch meinen, dass ihr euch schon mal begegnet sein müsstet«, beharrte sie. »Außerdem dachte ich, dass ihr alle zehn Jahre umzieht. Du hast doch nicht immer nur in Spanien gelebt, oder?«
    »Nein«, gab Drina zu und zählte beiläufig auf: »In Ägypten, Spanien, England und dann wieder in Spanien. Also, vorwiegend in Spanien.«
    »Wieso?«, hakte Stephanie neugierig nach.
    »Dort lebt meine Familie«, erwiderte sie. »Und bis vor Kurzem sind Frauen nicht einfach allein durch die Welt gezogen. Es wurde von ihnen erwartet, dass sie bei der Familie bleiben, weil sie dort einfach besser geschützt waren.«
    »Auch bei Unsterblichen?«
    »Vor allem bei Unsterblichen«, versicherte Drina ihr. »Du musst bedenken, dass uns von Kindheit an eingetrichtert wurde, keinerlei Aufmerksamkeit auf uns oder unsere Familie zu lenken. Eine Frau, die allein von Stadt zu Stadt und von Land zu Land zieht, hätte bis vor Kurzem in jeder Phase der Weltgeschichte zwangsläufig die Aufmerksamkeit auf

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