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Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Titel: Rendezvous mit einem Vampir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Sprechanlage zurollten. »Coke?«
    »Mir egal«, grummelte Stephanie.
    »Dann sollst du deine Coke bekommen«, erwiderte er gut gelaunt und bestellte für jeden von ihnen das Gleiche.
    Nachdem sie bedient worden waren, gab Drina einen Becher zusammen mit zwei Strohhalmen an Stephanie weiter, bei ihrem eigenen nahm sie den Deckel ab und begann zu trinken.
    Eine Weile saßen sie schweigend da, hin und wieder schaute Harper in den Rückspiegel, um sich davon zu überzeugen, dass Stephanie auch tatsächlich ihre Blutkonserve trank. Dass sie insgesamt drei Beutel zu sich nahm, wobei sie jedes Mal mit dem Strohhalm wütend das Plastik durchstach und dann mit finsterer Miene zu saugen begann, war ein deutliches Zeichen dafür, wie dringend sie dieses Blut benötigt hatte.
    Als sie mit dem dritten Beutel fertig war, hatten sie Port Henry bereits fast erreicht. Stephanie seufzte unüberhörbar, als sie den Beutel zusammengeknüllt in die immer noch gut gefüllte Kühlbox warf.
    »Geht’s besser?«, fragte Drina und drehte sich um, wobei sie ihren Schützling verhalten anlächelte.
    »Ja«, bestätigte Stephanie und lehnte sich auf ihrem Sitz nach hinten. Ein wenig verlegen murmelte sie: »Tut mir leid, dass ich so mies drauf war.«
    Drina schüttelte den Kopf. »Nein, nein, das ist meine Schuld. Ich hätte besser darauf achten müssen, dass du beizeiten etwas trinkst.«
    Amüsiert zuckte sie mit den Schultern. »Na ja, es ist ja nicht so, als hättest du selbst kleine Kinder, um die du dich kümmern müsstest. In deiner Familie ist jeder alt.«
    Harper warf einen Seitenblick zu Drina, die auffallend besorgt dreinschaute. Irgendwas musste mit Stephanie sein, was sie ihr noch nicht gesagt hatte. Offenbar gab es da noch etwas anderes außer ihrer Fähigkeit, sich in den Gedanken anderer Leute umzusehen. Es war längst nicht mehr zu übersehen, dass sie zu einigen Dingen in der Lage war, mit denen er noch bei keinem anderen Unsterblichen konfrontiert worden war.
    Er richtete seinen Blick wieder auf die Straße und sah, dass sie sich der ersten Ampel auf der Straße näherten, die nach Port Henry hineinführte. Er trat auf die Bremse … und trat noch fester auf das Pedal, als sich keine Wirkung zeigte.
    »Was ist denn mit den Bremsen?«, fragte Stephanie, die sich auf der Rückbank nach vorn beugte. Er hatte keine Ahnung, woher sie es wusste, aber vermutlich hatte sie einen flüchtigen Gedanken aufgefangen, der ihm in der ersten Schrecksekunde durch den Kopf gegangen sein musste. Allerdings hatte er jetzt keine Zeit, sich näher damit zu befassen.
    »Die Bremsen?«, warf Drina verwundert ein. »Was soll damit sein?«
    »Festhalten!«, rief Harper, griff nach der Handbremse und fluchte wild drauflos, als die auch nicht reagierte. Er versuchte den Motor abzustellen, aber er wusste, dafür war es bereits zu spät. Sie rasten in voller Fahrt bei Rot in die Kreuzung … und von rechts näherte sich ein Laster, dessen Fahrer von ihren Problemen nichts mitbekam, sondern nur daran interessiert war, noch die Grünphase zu erwischen.
    Was dann folgte, spielte sich innerhalb weniger Herzschläge ab, aber Harper hatte das Gefühl, alles in extremer Zeitlupe mitzuerleben. Er hörte die Schreie der Frauen und nahm wahr, dass er Drinas Namen brüllte und nach ihr zu greifen versuchte. Und dann raste der Laster auf der Beifahrerseite in ihren Wagen. Das Geräusch von berstendem Glas und zerreißendem Metall übertönte die Schreie, während sie von dem Laster weiter- und weitergeschoben wurden. Überall waren Splitter und Blut, darunter mischte sich der Gestank von heißem Stahl, als der Wagen funkensprühend auf den Felgen über den Asphalt schrammte.
    Das alles schien eine Ewigkeit zu dauern, wenngleich in Wirklichkeit nicht mal eine halbe Minute vergangen war, bis der Lastwagen endlich zum Stehen kam. Dann legte sich Totenstille über alles.

10
    Harper schlug die Augen auf und starrte die Decke über seinem Bett an, dann trieb eine Vision durch seinen Kopf, die eine blutüberströmte Drina zeigte, und sofort saß er kerzengerade in seinem Bett.
    »Ganz ruhig, Junge, du bist in Sicherheit«, sagte Teddy Brunswick, der von einem Stuhl gleich neben dem Bett aufstand.
    Verständnislos sah Harper den Mann an, während sich vor seinem geistigen Auge der Unfall wieder und wieder abspielte. Blut spritzte umher, Glassplitter schossen durch das Wageninnere, und der Gestank von qualmenden Reifen stieg ihm in die Nase, während alles von einem

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