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Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Titel: Rendezvous mit einem Vampir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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verlieren. Er war so in seine eigenen emotionalen Konflikte vertieft gewesen, dass er sich gar nicht die Frage gestellt hatte, ob und inwieweit sich das womöglich auf sie auswirken würde. Zugegeben, sie hatte ihn darüber nachdenken lassen, dass er sie an einen möglichen anderen Lebensgefährten verlieren könnte, wenn er sich nicht zu ihr bekannte. Aber das erschien ihm ausgesprochen abwegig. Außerdem war er in der ihm eigenen Arroganz zu der Überzeugung gelangt, sie noch in ferner Zukunft für sich zurückgewinnen zu können, selbst wenn er sie jetzt mit seinem Verhalten vergraulen sollte.
    Aber durch Anders’ Überlegungen war bei ihm die Sorge aufgekommen, sie könnte als direkte Folge ihrer Aufgewühltheit und ihrer mangelnden Konzentration ums Leben kommen. Diese Möglichkeit hatte ihn so beunruhigt, dass er sich die Frage gestellt hatte, was und wer hier wirklich zählte. Jenny war tot, und auch wenn er sich dafür verantwortlich fühlte, konnte er dennoch nichts mehr tun, um sie von den Toten auferstehen zu lassen oder um das Geschehene ungeschehen zu machen. Eineinhalb Jahre hatte er jetzt um sie getrauert und sich Vorwürfe gemacht. Wie lange wollte sein Gewissen noch von ihm verlangen, dass er sich die Schuld an einem Unfall gab, mit dem er niemals hätte rechnen können und der von ihm in keiner Weise beabsichtigt war? Glaubte er ernsthaft, dass er erst Drina zumindest vorübergehend verlieren musste, um für Jennys Tod Wiedergutmachung zu leisten? Und wollte er es tatsächlich riskieren, sie für immer an den Tod zu verlieren, nur damit sein Gewissen beruhigt war?
    Die Antwort auf jede dieser Fragen war ein klares Nein gewesen, und Harper war gegen Anbruch der Dämmerung mit dem Vorsatz eingeschlafen, nicht länger einen Bogen um Drina zu machen. Es war an der Zeit, sich von seinen Schuldgefühlen loszusagen und sein Glück mit beiden Händen festzuhalten, denn er war ein verdammter Glückspilz, dass er so bald eine zweite Chance auf eine Lebensgefährtin bekommen hatte.
    Harper war sich darüber im Klaren, dass es nicht einfach sein würde, seinen Vorsatz in die Tat umzusetzen. Der erste Schritt bestand darin, den Entschluss zu fassen, sich nicht länger schuldig zu fühlen. Schon jetzt wusste er, dass er von Zeit zu Zeit mit sich selbst würde kämpfen müssen, um an dieser Entscheidung festzuhalten. Aber er war der festen Überzeugung, dass er dazu in der Lage war … Drina zuliebe.
    »Jetzt kommt schon. Mein Gott, ihr seid ja so schnell wie ein Paar Schnecken«, beklagte sich Stephanie, die bereits neben dem Wagen stand und unruhig von einem Fuß auf den anderen trat.
    Harper hörte Drinas frustriertes Schnauben angesichts der Launenhaftigkeit des jungen Mädchens und drückte sie einen Moment mitfühlend an sich. Dann holte er die Wagenschlüssel aus der Tasche.
    »Steigt ihr schon mal ein, ich hole die Kühlbox aus dem Kofferraum«, forderte er die beiden auf und ging zum Heck seines Wagens.
    Drina war so umsichtig gewesen und hatte darauf gedrängt, dass er Blut mitnehmen sollte. Das war ein weiterer Grund, weshalb er fand, dass sie eine gute Mutter abgeben würde. Ihm selbst war gar nicht in den Sinn gekommen, dass Stephanie öfter als sie würde trinken müssen. Als er die Kühlbox aus dem Kofferraum nahm, musste er unwillkürlich lächeln, da er sich Drina mit einer kleinen Drina auf dem Arm vorstellte. Oder mit einem kleinen Harper, ergänzte er seine Überlegungen, während er den Kofferraum wieder schloss und um den Wagen herumging, damit er die Box auf der Fahrerseite auf den Rücksitz stellen konnte. Oder mit einer kleinen Drina und einem kleinen Harper.
    »Wie soll ich denn trinken? Ich habe doch nicht mal einen Strohhalm«, beschwerte sich Stephanie, während er auf dem Fahrersitz Platz nahm.
    »Wir halten irgendwo an einem Schnellrestaurant und bestellen was zu trinken, dann kannst du die Strohhalme nehmen«, antwortete Harper gelassen und startete den Motor.
    Daraufhin murmelte Stephanie irgendetwas Unverständliches vor sich hin. Harper legte eine Hand auf Drinas Oberschenkel, als er vom Parkplatz fuhr. Ihr Bein fühlte sich völlig verkrampft an, was ihm verriet, dass sich sich über Stephanies Verhalten ärgerte, doch als er sie sanft zu massieren begann, fiel ein wenig von dieser Anspannung von ihr ab. Und als sie eine Weile später zum Autoschalter eines Schnellrestaurants einbogen, war sie bereits deutlich entspannter.
    »Was willst du haben?«, fragte er, als sie auf die

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