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Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Titel: Rendezvous mit einem Vampir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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die Bettkante setzte.
    Mirabeau nickte und ging zurück zum Fenster, wo Tiny bereits eine Kühlbox geöffnet hatte und einen Blutbeutel herausholte.
    »Was ist passiert?«, fragte Harper und nahm den Beutel entgegen. »Ich meine, nach dem Unfall. Wie habt ihr uns da rausgeholt?«
    »Ich war als Erster dort«, entgegnete Teddy. »Ich war unterwegs, als die Meldung einging. Als ich an der Unfallstelle eintraf, war mir zunächst nicht klar, dass ihr drei in dem Wagen wart. Durch die Trümmer und das Blut aus den aufgeplatzten Beuteln konnte ich euch erst gar nicht erkennen.« Bei dem Gedanken an diese Szene verzog er den Mund. »Ich dachte, es geht um normale Leute, und ich glaubte, sie müssten so gut wie tot sein. Aber dann hörte ich dich Drinas Namen murmeln. Als mir klar wurde, dass ihr das seid, hab ich die Straße absperren lassen und dann versucht, euch aus dem Wrack zu holen. Ich dachte, wir brauchen eine Hydraulikzange, aber dann trafen Beau und Anders am Unfallort ein, und sie fingen an, das Metall aus dem Weg zu ziehen, als wär’s bloß Alufolie. Trotzdem hat es ziemlich lange gedauert, Stephanie und Drina freizubekommen. Sie waren sehr mitgenommen, und zwar so sehr, dass ich mich nicht daran erinnern kann, jemals so verdrehte und in die Mangel genommene Körper gesehen zu haben. Es war wirklich kaum zu erkennen, wo das Fleisch endete und das Blech begann«, fügte er kopfschüttelnd an. »Solange ich lebe, möchte ich so was nicht noch einmal miterleben müssen.«
    »Die Bremsen haben versagt«, erklärte Harper, während sich die altvertrauten Schuldgefühle regten, als er sich die Frage stellte, ob er den Zusammenstoß irgendwie hätte verhindern können.
    »Ja, ich weiß«, sagte Teddy zu seinem Erstaunen und ließ die Erklärung sofort folgen. »Ich habe Augenzeugen befragt, und als mir jeder erzählte, dass du einfach weitergefahren bist, wusste ich, dass da was nicht stimmen konnte. Ich habe den Wagen in die Werkstatt bringen lassen, und Jimmy der Mechaniker hat mich erst vor ein paar Minuten angerufen, um mir zu sagen, dass jemand die Bremsleitungen durchgeschnitten hat.«
    »Durchgeschnitten?«, wiederholte Harper irritiert. »Auf dem Weg nach London gab es kein Problem mit den Bremsen. Das muss jemand auf dem Parkplatz dort gemacht haben.«
    »Vermutlich«, stimmte Teddy ihm zu. »Allerdings habe ich mich gefragt, ob dieser Leonius nicht vielleicht doch das Mädchen hier aufgespürt hat.«
    Sofort schüttelte Mirabeau nachdrücklich den Kopf. »Leonius würde sie nicht töten, er braucht sie zur Zucht.«
    »Zur Zucht?«, rief Teddy und warf der Fünfzehnjährigen einen entsetzten Blick zu.
    Mirabeau nickte mit ernster Miene. »So will er die Söhne ersetzen, die er verloren hat, als sie Stephanie und ihre Schwester in ihre Gewalt gebracht haben. Er würde nicht versuchen sie zu töten. Das kann nicht sein Werk gewesen sein.«
    »Ich weiß nicht«, wandte Tiny ein, und als alle ihn fragend ansahen, fuhr er fort: »Er kann sich ausrechnen, dass sie bei einem Verkehrsunfall nicht zwangsläufig sterben wird. Und dieser Leonius hört sich für mich nach einem ziemlich abgedrehten Typen an. Es könnte ihm gefallen, sie zu quälen und zu foltern, ehe er sie sich nimmt.«
    »Je mehr ich über diesen Typen höre, umso weniger mag ich ihn«, ließ Teddy verlauten und schaute Stephanie besorgt an. Sicher malte er sich im Moment aus, wie ein Irrer dieses Kind als Zuchtstute benutzen wollte.
    »Wo ist Anders?«, fragte Harper plötzlich.
    »Er hat zusammen mit mir auf dich aufgepasst«, ließ Teddy ihn wissen. »Kurz bevor du aufgewacht bist, ist er gegangen. Ich glaube, von dem Geräusch, als er die Tür hinter sich zugemacht hat, bist du wach geworden.«
    Als hätte er gehört, dass über ihn geredet wurde, ging die Tür zum Schlafzimmer auf, und Anders kam mit dem Handy am Ohr herein. Er sah Harper an und blinzelte kurz, als ihm klar wurde, dass dieser inzwischen aufgestanden war, dann reichte er das Handy wortlos an Mirabeau weiter.
    Alle schwiegen, um der Unterhaltung zu lauschen, auch wenn man nicht gerade von einer Unterhaltung reden konnte. »Hallo«, sagte Mirabeau, hörte kurz zu und schloss mit: »Ja, Lucian.« Dann legte sie auf und gab das Handy an Anders zurück.
    »Und?«, fragte Teddy.
    »Wir sollen ihnen das Blut einflößen, das geht schneller als mit dem Tropf. Lucian will, dass Stephanie und Drina so bald wie möglich wieder auf den Beinen sind«, erklärte sie düster, stand auf und holte

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