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Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Titel: Rendezvous mit einem Vampir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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verschlossen.
    Dadurch, dass sie in seinem Kopf war, bekam Drina genau mit, wie die Blutung abebbte und schließlich auf ein Rinnsal reduziert wurde. Als schließlich gar kein Blut mehr austrat, zog sie sich aus seinem Verstand zurück.
    Tiny drückte Mirabeaus Arm weg und ließ sich auf die Matratze sinken.
    »Geht es dir gut?«, fragte Mirabeau voller Sorge und schien kaum etwas davon zu bemerken, dass Harper aus dem Badezimmer zurückgekehrt war und damit begonnen hatte, ihr einen Verband anzulegen. »Tiny?«
    Er nickte und zwang sich zu einem Lächeln. »Alles in Ordnung. Und bei dir?«
    Sein Blick fiel auf ihr Handgelenk, aber das hatte Harper bereits verbunden. Dennoch verzog er das Gesicht, als er die weiße Mullbinde betrachtete. »Und wie lange dauert es üblicherweise, bis die Wandlung beginnt?«
    »Das ist bei jedem unterschiedlich«, sagte Harper. »Bei manchen geht es sofort los, bei anderen vergeht erst noch eine Weile, ehe sie irgendetwas bemerken. Und selbst dann kann es noch dauern, bis sich das Ganze allmählich steigert.«
    »Wie fühlst du dich?«, wollte Mirabeau wissen.
    Tiny lächelte flüchtig, während er ringsum nur in sorgenvolle Gesichter schaute. »Gut. Ich merke gar nichts. Wahrscheinlich bin ich einer von diesen Typen, bei denen es ganz langs…« Mitten im Satz brach er ab, riss die Augen auf und begann zu zucken.

11
    »Ketten!«, brüllte Harper, als bei Tiny die Krämpfe einsetzten. Im nächsten Moment herrschte in dem kleinen Schlafzimmer Hektik, da sich die Anwesenden in Zweiergruppen aufteilten. Leonora und Alessandro warfen sich auf Tinys rechtes Bein, Edward und Dawn nahmen sich das linke vor, Mirabeau und Anders packten seinen rechten Arm, und Harper lief um das Bett herum, um Drina zu helfen, die Tinys linken Arm zu fassen bekommen hatte und ihn festhielt. Gleichzeitig versuchten Teddy und Stephanie, sich zwischen den anderen hindurch einen Weg zum Bett zu bahnen, um sich ebenfalls nützlich zu machen.
    Selbst mit zwei Unsterblichen an allen Gliedmaßen war es für sie ein mühsamer Kampf, Tiny die Ketten anzulegen. Sein Körper zuckte, seine Arme und Beine zappelten und waren unablässig in Bewegung. Erst als Teddy es aufgab, eines von Tinys Beinen festhalten zu wollen, und er stattdessen etwas anderes versuchte, machten sie erkennbare Fortschritte.
    Harper sah, wie der Sterbliche sich aufrichtete, um das belagerte Bett herumging, dabei Stephanie packte und sie mehr oder weniger auf Tinys Brust warf. Dann kletterte er über die anderen hinweg und setzte sich zu Stephanie. Als der Hüne sich aufzubäumen versuchte, hatten sie alle Hände voll zu tun, sich irgendwie an ihm festzuklammern, um nicht quer durchs Zimmer geschleudert zu werden. Mit ihrem gemeinsamen Gewicht gelang es ihnen schließlich, ihn lange genug aufs Bett zu drücken, damit die anderen die Ketten anlegen konnten.
    Kaum hatte Harper das Handgelenk mit der Kette umwickelt, das er und Drina verbissen festgehalten hatten, griff Drina nach der Medikamentenschachtel, die ihr im Eifer des Gefechts hingefallen war. Sie zog rasch eine Spritze auf und schob die Nadel in Tinys Arm, um ihm das Mittel zu injizieren. Danach dauerte es immer noch eine ganze Weile, bis der Sterbliche ein wenig zur Ruhe kam.
    »Okay«, sagte Teddy erleichtert und wischte sich über die Stirn, während er vom Bett stieg. Er steckte das Taschentuch weg, dann drehte er sich um und half Stephanie herunter. »Das war ja richtig aufregend. So wie der Ritt auf einem Wildpferd.«
    Harper grinste. »Gute Idee von dir, sich auf ihn zu setzen.«
    »Was anderes wollte mir nicht einfallen«, gab er kopfschüttelnd zurück und sah einen nach dem anderen an. »Mein Vorschlag kommt ja vermutlich ein bisschen spät, aber vielleicht wäre es schlauer gewesen, ihn vorher anzuketten, ehe er das Blut zu trinken bekommt.«
    Drina verzog den Mund. »Wenn man es vorher macht, hat es immer etwas Brutales an sich. Außerdem gibt es normalerweise eine deutlichere Vorwarnung, als das hier der Fall war. So schnell setzt die Wandlung in der Regel nicht ein.«
    »Na ja, ihr kennt euch damit aus«, meinte er achselzuckend und ging zur Tür. »Ich brauche jetzt auf jeden Fall erst mal einen Drink.«
    »Sie ist ein gutes Mädchen.«
    Drina wandte den Blick von Stephanie, die im Sessel in der Ecke eingeschlafen war, und nickte, um Mirabeaus Bemerkung zuzustimmen. Sie hatten sich auf Schichten von je vier Stunden geeinigt, und Harper und Drina waren diejenigen, die zusammen

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