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Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Titel: Rendezvous mit einem Vampir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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mich hier gefasst machen?«
    Als die älteren Frauen zögerten, meldete sich erneut Stephanie zu Wort: »Es wird tierisch wehtun, Tiny. Du hast das Gefühl, als ob man dich von innen heraus in Stücke reißen will, und das ist wohl auch so ziemlich genau das, was die Nanos machen.« Sie stieß einen leisen Seufzer aus. »Aber am schlimmsten sind die Albträume.«
    »Albträume?«, wiederholte Tiny erschrocken.
    »Oder Halluzinationen oder so was«, antwortete Stephanie mit düsterer Miene. »Ich schwamm in einem Fluss aus Blut, der in Flammen stand. Dann geriet ich in eine Strömung und wurde mitgerissen. Überall trieben verstümmelte und aufgedunsene Leichen um mich herum, und ich schrie die ganze Zeit wie am Spieß. Dann zog die Strömung mich nach unten und ich erstickte am brennenden Blut.« Die Erinnerung ließ ihr eine Gänsehaut über den Rücken laufen. »Dann bin ich aufgewacht, und es war alles vorbei.«
    »Den gleichen Albtraum hatte ich auch«, sagte Leonora überrascht.
    »Ich ebenfalls«, bestätigte Dawn. »Ich frage mich, ob das wohl die typische Reaktion des Gehirns auf das ist, was mit dem Körper passiert.«
    Drina erwiderte nichts darauf, hielt das aber durchaus für möglich. Jeder, der die Wandlung durchgemacht hatte, berichtete von diesem oder einem ähnlichen Traum. Flüsse aus Blut, Feuer, umhertreibende Leichen, dann die Strömung, die einen nach unten ins Blut hineinzog, gefolgt von dem Gefühl, im Blut zu ertrinken, weil es einem beim Schreien in den Mund strömte. Die jeweiligen Schilderungen wichen nur minimal voneinander ab.
    »Warum verschieben wir das Ganze nicht auf ein anderes Mal?«, warf auf einmal Mirabeau in die Runde.
    Tiny sah sie überrascht an, bemerkte ihre bedrückte Miene und griff nach ihrer Hand. »Ist schon okay, Beau«, sagte er leise. »Es ist besser, wenn ich es hinter mich bringe. Wenn das der Preis ist, den ich bezahlen muss, um bei dir zu sein, dann will ich das jetzt erledigen.«
    Er hob ihre Hand an seine Lippen und küsste sanft ihre Finger, dann warf er Anders und Drina einen fragenden Blick zu. »Und wo bleibt jetzt die Spritze mit den Nanos? Verabreicht sie mir endlich, damit es losgehen kann.«
    Drina zog fragend die Augenbrauen hoch und drehte sich zu Mirabeau um.
    »Wir haben die Wandlung und alles, was damit zusammenhängt, noch nicht im Detail besprochen«, räumte Mirabeau seufzend ein, obwohl das gar nicht mehr nötig war. Tinys Äußerung hatte das bereits deutlich gemacht.
    »Und?«, hakte Teddy nach. »Was ist denn nun mit der Spritze? Gebt dem Jungen schon seine Injektion, anstatt ihn da sitzen zu lassen, damit er sich stundenlang Gedanken darüber machen kann, was ihn wohl alles erwartet.«
    »Es gibt keine Spritze«, antwortete Drina.
    »Keine Spritze?«, wiederholten Tiny und Teddy gleichzeitig.
    »Beau muss dir von ihren Nanos welche abgeben«, erklärte Harper mit ernster Miene.
    Tinys Blick wanderte zu Mirabeau, die nach kurzem Zögern die Fangzähne ausfahren ließ und eines ihrer Handgelenke zum Mund führte.
    »Was hast du vor?«, wollte Tiny wissen und hielt ihren Arm fest. »Du musst dich doch nicht selbst beißen.«
    »Doch, das muss ich«, erwiderte sie mit leiser Stimme.
    »Nein, musst du nicht«, widersprach Teddy auf der Stelle. »Tiny hat völlig recht. Das hier ist kein verdammter Vampirfilm. Drina hat da ein ganzes Sortiment an Nadeln und Kanülen, sie kann dir Blut abnehmen und es Tiny injizieren, und schon ist die Sache geregelt.«
    »So funktioniert das nicht«, versicherte Drina ihm. »Es wäre nur Blut ohne Nanos, oder zumindest mit so wenigen Nanos, dass es für eine Wandlung nicht reicht.«
    »Wie?«, fragte der alte Mann ungläubig. »Wie kann denn das möglich sein?«
    Als Drina leise seufzte, übernahm Harper die Erklärung: »Stell dir vor, die Nanos wären Ratten in einem Käfig in einer Zoohandlung. Wenn der Besitzer den Käfig aufmacht und reingreift, ziehen sich alle Ratten in die vier Ecken zurück, weil keine von ihnen aus ihrem Zuhause gerissen werden möchte. Nanos machen genau das Gleiche, wenn etwas unsere Haut durchsticht, ob es nun eine Nadel oder ein Messer ist – oder halt ein Paar Fangzähne. Sie sind darauf programmiert, den Körper in bester Verfassung zu halten, und das können sie nur, wenn sie im Körper bleiben. Deshalb finden sich Nanos nicht in Tränen, im Urin, im Sperma oder in irgendwelchen anderen Ausscheidungen. Wenn man uns also mit einer Nadel sticht, ziehen sich die Nanos

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