Rendezvous mit Mr Darcy
auf den Armen. Mit einem Mal tauchte Sebastian im Schein ihres flackernden Laternenlichts auf, stieg von seinem Pferd, band es fest und kam schnell und bestimmt auf sie zu. Er nahm ihr Gesicht in seine warmen Hände, doch sie wandte sich von ihm ab.
»Stimmt etwas nicht?«
Oh ja, so gut wie gar nichts, aber sie konnte es an einer einzigen Sache festmachen. »Es geht um Fiona. Läuft da etwas zwischen euch beiden?«
Sebastian lachte. »Sie ist nichts weiter als ein Mädchen, das, so glaube ich, ein bisschen für mich schwärmt. Ich habe nur mit ihr getanzt. Das ist alles.«
»Das ist nicht alles.«
»Na ja, vielleicht habe ich hier und da ein bisschen mit ihr geflirtet. Aber das – und sogar mehr – könnte ich auch von dir und Henry behaupten.«
Touché. Sie wollte sich diese Chance hier mit ihm nicht entgehen lassen und setzte ein gequältes Lächeln auf.
»Ich bin so froh, dass du gekommen bist.« Er küsste sie, eine Hand auf ihrem Nacken, während die andere kundig nach unten wanderte – in seine Tasche für die Schlüssel.
Sein Mund schmeckte nach Schnaps. Ein Schnellen der Zunge, ein Klicken der Schlüssel, und sie fiel praktisch rückwärts in das Eishaus. Pompadour und Fächer glitten auf den Ziegelboden.
Er umfasste ihre Taille, stützte sie und setzte sie ganz sanft, ganz galant auf einen mit Stroh bedeckten Eisblock. Die Kälte drang durch den dünnen Seidenmantel und das Kleid, und ihr Po fühlte sich taub an.
»Das ist so heiß«, flüsterte Sebastian ihr ins Ohr, während er in seiner Tasche nach etwas kramte. »Ist das nicht heiß?«
Chloe nickte, wenngleich ihr eher kalt war. Wie naiv von ihr zu denken, er würde ihr einen Antrag machen. Sie schaute hoch auf das Mauerwerk und erinnerte sich an Henrys starke, ineinander verschränkte Finger. Nie würde sie wohl seinen Gesichtsausdruck vergessen können, als ihm klar geworden war, dass sie nicht mit ihm zum Ball zurückkehren würde. Sie zuckte zusammen.
Sebastians Finger wanderten über ihren Strumpf, und er schob das Kleid bis zu ihren Schenkeln hoch. Wenn es nicht so kalt gewesen wäre, dies wäre tatsächlich eine heiße Situation gewesen. Seine andere Hand glitt aus seiner Tasche, und im schwachen Licht der Laterne sah Chloe etwas silbern glänzen, hörte ein klickendes Geräusch, und eine Messerklinge blitzte gefährlich nahe an ihrem Hals auf.
Sie sprang auf und raste zu den Türen, doch er kam ihr zuvor und versperrte sie mit seinen breiten Schultern.
Sie erstarrte – obwohl sie bereits vorher erstarrt war, erstarrte sie jetzt noch etwas mehr.
Er lächelte. »Das ist nur mein Federmesser.« Er hielt es in der Hand, und so sah es tatsächlich sehr harmlos und klein aus.
Chloe ging zurück, bis ihre Waden gegen einen Eisblock stießen. Sie griff nach ihren Ellenbogen und schlang den Mantel um sich.
»Ganz ruhig!« Besänftigend meinte er: »Ich habe eine großartige Idee. Das wird dir gefallen.«
Sie lehnte sich gegen den Eisblock, ballte ihre Fäuste und fragte sich, wie weit dies hier gehen würde. Ganz gleich, wie attraktiv Sebastian auch sein mochte und er alles in sich vereinte, was sie wollte und brauchte, hatte sie das Gefühl, sich zu dem hier zwingen zu müssen. Außerdem schwebte auch eine gewisse Gefahr in der Luft.
Sebastian drängte sich neben sie und massierte ihr den Nacken mit einer Hand, worauf sie sich eingestehen musste, dass ihr das guttat. Mit dem Messer in der anderen Hand brach er ein Stück Eis aus dem Eisblock heraus. Er warf das Messer in Richtung Tür, wo es wie ein Pfeil stecken blieb.
»Volltreffer!« Er schaute sie mit seinen lächelnden dunklen Augen an, und sie konnte ihn sich plötzlich als kleinen Jungen vorstellen. Verspielt, ja, doch spielte er mit Dingen, mit denen er nicht spielen sollte, wie zum Beispiel einem Messer.
»Tja, wo waren wir stehen geblieben?« Er strich mit seinem Finger über ihre Wange und drehte ihr Gesicht dabei zu sich, während das Stück Eis in seiner Hand zu tropfen begann.
Wovor hatte sie nur solche Angst?
Er fuhr mit dem Stück Eis über ihren Kiefer bis hinunter zu ihrem Hals. Er fuhr mit seiner Zunge über ihre Unterlippe, ließ das Eis über den Ansatz ihres Busens gleiten, der aus ihrem Mieder blitzte, worauf sich ihre Brustwarzen aufrichteten.
Er küsste das geschmolzene Eis in ihrem Ausschnitt weg und streifte ihr den Mantel ab. Er stellte sich ziemlich geschickt an, das musste man ihm lassen.
Chloe schmolz dahin und fuhr mit den Fingern durch sein
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