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Rendezvous mit Mr Darcy

Rendezvous mit Mr Darcy

Titel: Rendezvous mit Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Doornebos
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Brand ergeben, oder? Was war eigentlich mit Brandmeldern? Warum waren Chloe diese Gefährdungen nicht bereits früher aufgefallen?
    Sie hüpfte aus ihren völlig ruinierten Ballerinas, schleuderte sie unter das neoklassizistische Buffet in der Eingangshalle und griff nach dem Kerzenleuchter. Mit einer Hand auf dem Treppengeländer aus Mahagoni, trippelte sie die Treppe hinauf und hielt auf dem Treppenabsatz an. Wäre es nicht so stockdunkel gewesen, hätte sie die Flügelfenster sehen können.
    Aber – wieso war es eigentlich derart ruhig und so schrecklich dunkel? Mrs Crescent brachte doch gerade ihr Kind zur Welt.
    Ihre Fußsohlen berührten den warmen Orienttep-pich oben am Ende der Treppe. Sie tastete sich ihren Weg zur Tür von Mrs Crescent und drückte sie auf. Der Schein einer Kerze flackerte auf und strahlte bis zur Türschwelle.
    »Mrs Crescent?« Chloe klopfte gegen den Türpfo-sten.
    »Kommen Sie herein!«
    Chloe stieß die Tür mit ihrer Hüfte auf. Mrs Crescent, die in ihrem Nachthemd in ihrem großen Schlittenbett lag, im Rücken pflaumenfarbene Kissen, ließ ihre Zeitung aus dem neunzehnten Jahrhundert zeltartig auf ihren Bauch fallen. Die Schlagzeile lautete: » HUNDERTE BRITISCHE SOLDATEN FALLEN IN FRANKREICH .« Sie wackelte mit ihren nackten Zehen. »Ist der Ball etwa schon vorüber?«
    Panik stieg in Chloe hoch. Sie dachte an Fiona in ihrem goldenen Kleid mit der weißen Feder, als diese Chloe gedrängt hatte, zu gehen. »Es kommt nicht – Ihr Baby?«
    Mrs Crescent streichelte Fifi, der eingerollt am Rand des Betts lag. »Nun ja, doch, aber nicht im Moment, meine Liebe.«
    Fiona hatte sie also angelogen.
    Chloe stützte sich mit einer Hand an dem Chippendale-Bücherregal ab, worauf Pompadour und Fächer von ihrem Handgelenk baumelten. Aber warum hatte Fiona so etwas getan? Hatte sie es etwa auf Sebastian abgesehen?
    »Wussten Sie, dass Lady Grace ihren Kaminschirm fertig gestickt hat? Sie werden morgen Strümpfe ausbessern müssen. Und was haben Sie mit Ihrem Kleid angestellt, dass es derart zerrissen ist?«
    Chloe tastete nach dem Riss in ihrem Kleid, trat einen Schritt zurück in den dunklen Flur und schloss die Tür mit einem knarrenden Geräusch.
    »Miss Parker?« Mrs Crescent versuchte sich aufzu-setzen. Ihre Stimme klang von weither, Chloe kam es vor, als befände sie sich unter Wasser. Pompadour und Fächer glitten ihr vom Handgelenk und fielen auf den Dielenboden. Rasch hob sie beides auf, stürmte in ihr Zimmer, griff nach ihren Schnürstiefeln, zog sie an und lief zur Eingangstür, wo sie den Kerzenleuchter gegen eine Öllaterne austauschte, die der Nachtwächter dagelassen hatte.
    »Miss Parker! Chloe!«, rief Mrs Crescent hinter ihr her.
    Chloe wurde schließlich langsamer, als sie spürte, wie der Boden sich unter ihr zu einem Erdwall auftürmte und sie – rums – ihren Zeh gegen etwas stieß, das sich wie ein riesiger Stein anfühlte.
    »Autsch! Diese verdammten dünnen Stiefel!« Die Laterne schwang gegen einen Ziegelschornstein, der aus dem Boden herausragte und mit einer Holzklappe abgedeckt war. In der Woche zuvor hätte sie vielleicht noch angenommen, dass der Schornstein zu einem malerischen kleinen Sommerhaus mit einem Erddach gehörte, doch jetzt begriff sie, dass es sich wahrscheinlich nur um ein Räucherhaus handelte, und ihr schossen Bilder von Schweinehälften an Fleischerhaken durch den Kopf.
    Sie drückte die Füße fest auf den Boden, als sie die abschüssige Seite des Erdwalls nach unten schritt, atmete tief ein und unterdrückte ihre Tränen. Sie hätte wissen müssen, dass Fiona sich gegen sie verschworen hatte. Die Bemerkung, ihr Verlobter befände sich im Einsatz, war zweifelsohne eine Lüge. Ihr Mantel schleifte hinter ihr her im Matsch, während das Mondlicht sich in den Tränen in ihren Augen brach. Fiona aber konnte kein Geld gewinnen, das konnten nur die Kandidatinnen. Was würde Chloe ohne diese Geldspritze nur anfan-gen? Sie und Mrs Crescent benötigten das Geld dringender als jeder andere dort. Und nur weil Fiona hinter Sebastian her war, bedeutete das nicht, dass ihre Gefühle auch erwidert wurden.
    Am Fuß des Erdwalls waren hölzerne Flügeltüren in die Erde gerammt, jede von ihnen mit Eisenscharnieren versehen, die spitz wie Dolche waren. Sie presste sich gegen die Türen und vergrub ihr Gesicht im Arm. Das Holz fühlte sich so kalt auf ihren zitternden Händen an …
    Zu Hause war es sieben Stunden früher, und es war der vierte Juli. Abigail

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