Rendezvous mit Mr Darcy
zerzaustes Haar. Mit jedem feuchten Kuss wurde ihr Atem kürzer, flacher.
Behände knöpfte er ihr Kleid auf und löste die Bänder ihres Mieders.
Sie knotete seine Halsbinde auf, öffnete zuerst seine Weste und schließlich fieberhaft seine Reithose mit dem Latz vorne.
Der Latz überraschte sie, denn sie hatte nicht gewusst, dass die Männer des Regency keine Unterwäsche trugen.
Sie lag horizontal auf dem Eisblock. Tropf, tropf, tropf … irgendwo in der Dunkelheit tropfte das schmelzende Eis eine Rinne herunter.
Ihre Schulterblätter klebten an dem Eis. Sie stützte sich auf ihre Ellenbogen.
»Warte.« Sie presste ihre Hände gegen sein Musselinhemd und spürte sein klopfendes Herz oder zumindest seine sich wölbenden Brustmuskeln.
»Ich habe etwas zum Schutz da.«
»Ich hoffe, es ist nicht aus Schafsdarm.«
Er sah sie verwirrt an. Sehr verwirrt.
»Kondome des Regency waren aus Schafsdarm oder Fischhaut, das weißt du doch, oder?«
Er schüttelte den Kopf. »Nein. Ist mir auch völlig egal …« Er schob ihr Kleid höher.
Die Ziegel. Das Stroh. Das Eis! Und überhaupt, was für eine Art von Sadist würde einen solchen Ort für ein Stelldichein auswählen?
»Das hier ist einfach nicht richtig. Ich kann das nicht. Eine Dame des Regency würde sich nie in eine solche Lage begeben.« Sie schaute ihm direkt in die Augen.
Seine Hände kapitulierten an den Schnüren ihres Mieders hinten, und er sah verletzt aus. »Welche Lage?«
»Die horizontale Lage.« Sie setzte sich auf und rückte ihr Mieder zurecht. »In einem Eishaus. Wie eine gewöhnliche Dirne.«
Er beugte sich zärtlich über sie und verschlang sie mit einem Kuss, der eine Dirne alles hätte vergessen lassen können – fast alles.
Dann flüsterte er ihr von unterhalb des Ohrläppchens zu: »Du bist so erregt, dass du Hühnerhaut hast.«
»Es ist Gänsehaut . Und die habe ich, weil ich friere. Und jetzt hör auf!« Sie drückte ihre Hände gegen seine Schultern, das nach nassem Hund riechende Mauerwerk erdrückte sie. »Es ist nicht so, wie es sein sollte.« Sie hob die Laterne auf.
Er zog das Hemd über sein rasch schrumpfendes Glied. Dennoch schaffte er es, trotz des langen, weißen Hemdes, der nackten Beine und der Reitstiefel immer noch männlich auszusehen. »Was ist nicht so?«
»Du. Das hier. Alles.« Sie wies mit ihrem Arm zu der gewölbten Ziegeldecke hinauf und schritt über den kalten Ziegelboden. Sie spürte, wie sich ihr zerrissenes Kleid hinter ihr aufblähte; die Laterne schwang hin und her und warf ihr unstet flackerndes Licht auf die dunklen Ziegel.
»Warte!«, rief er, gerade als sie auf die Türen zusteuerte.
Er ließ sich auf sein nacktes Knie nieder und streckte eine Hand nach ihr aus.
Sie blieb stehen, setzte die Laterne ab, nahm seine Hand und stemmte die andere Hand in die Hüfte. »Was kommt jetzt? Das sollte mich aber schon beeindrucken.«
Er küsste ihre Hand, als würde er gleich für immer verschwinden, und schaute zu ihr hoch.
Eine warmes Gefühl stieg wie eine Welle in ihr auf.
»Miss Parker, wollen Sie mich heiraten?«
»Was?« Sie lachte, und eine der Türen des Eishauses sprang auf, ein Windhauch fegte herein, und der Mond schien in das Innere.
»Lach nicht!«
Sie biss sich auf die Lippe.
Er zog sie näher zu sich heran und griff nach ihrer anderen Hand. »Ich glaube, ich habe mich in Sie verliebt. Ich weiß nicht, warum ich Sie nicht früher gefragt habe. Wollen Sie mich heiraten? Das wäre das perfekte Ende. Sowohl für das Fernsehen als auch im wirklichen Leben.«
Ein weißes Kleid, Blitzlichtgewitter und eine mit weißen Blumen geschmückte Kutsche zog vor ihrem inneren Auge vorbei. Erlaubte die anglikanische Kirche des Regency geschiedenen Müttern, in Weiß zu heiraten?
Er zog sie näher zu sich heran, lehnte seinen Kopf an ihre Hüfte und schlang seine Arme um sie. »Sie müssen nicht sofort antworten. Sagen Sie mir nur, dass Sie darüber nachdenken werden.«
»Ja. Ich werde darüber nachdenken.« Sie dachte an Abigail, das Geld, ihr Geschäft und William.
Sein Knie musste inzwischen doch festgefroren sein.
Er küsste die sanfte Erhebung ihres Hüftknochens, ließ seinen Mund langsam über ihr Becken kreisen, auf dem sie durch das hauchdünne Kleid die Wärme seiner Lippen spürte, und wanderte mit seinem Mund hinüber zu dem anderen Hüftknochen. Ein Kribbeln, das sie seit Jahren nicht mehr verspürt hatte, durchfuhr sie. Mit bebenden Händen befreite sie ihn von seinem Hemd und legte
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