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Rendezvous mit Mr Darcy

Rendezvous mit Mr Darcy

Titel: Rendezvous mit Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Doornebos
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weiter zuzuschauen oder nach draußen zu laufen und George zu fragen, ob er Neuigkeiten von zu Hause hätte. »Nach draußen? Oh. Nein, danke.«
    Als die Diener die Türen schlossen, setzte sie Fifi auf dem Boden ab, woraufhin er zurück in den Salon sauste. Chloes Blick fiel auf den mit Silberblättern verzierten Spiegel in der Eingangshalle, in dem ihr Spiegelbild ihr entgegenblickte. Sie sah, mit einem Wort, zerzaust aus, ganz im Gegensatz zu Grace, die wie aus dem Ei gepellt in ihrem Reitkostüm zum Ausritt erschienen war.
    Dennoch hatte Sebastian mit ihr gesprochen, und sie hatte sich gut dabei gefühlt.
    Sie verfiel in einen Tagtraum, in dem Sebastian sie küsste, die Hände über ihre Rundungen gleiten ließ und sich an sie drückte.
    Jemand tippte ihr auf die Schulter, und sie schnappte nach Luft.
    Es war Mrs Scott, ihre blauen Augen strahlten. »Sollen wir tanzen?«
    Drei Stunden später sprühte Mrs Crescent vor Hoffnung. »Gott sei Dank haben Sie Ihre Vielseitigkeitspunkte für heute gewonnen. Wir haben inzwischen fünfzehn. Sie sind auf dem Tanzparkett fast schon so versiert wie mein früherer Schützling, die wunderbare Miss Gately. Wie schade, dass sie uns verlassen musste. Aber Sie besitzen fast genauso viel Talent wie sie.«
    »Nun, das ist ein Kompliment«, sagte Chloe und ließ sich auf ein Sofa fallen. Sie sehnte sich nach einer Flasche eiskaltem Wasser. Wann hatte sie sich das letzte Mal nach Wasser gesehnt? Das Tanzen war eine schweißtreibende Angelegenheit, die ihr neben Durst auch Schwindel verursacht hatte. Mrs Crescent klingelte nach Tee.
    »Erzählen Sie mir mehr von William«, flüsterte Chloe. »Der Knoten ist doch gutartig, oder?«
    Mrs Crescent strich sich über ihren schwangeren Bauch. Sie beäugte die Kamera und ließ die Zeitung fallen. Auf dem Titelblatt prangte die Schlagzeile DREI MENSCHEN AM GALGEN DES NEWGATE-GEFÄNGNISSES GEHÄNGT . Als sie sich vorbeugte, um sie aufzuheben, flüsterte sie zurück: »Das hoffen wir, aber der Knoten wird erst nach der Entnahme richtig untersucht. Aber jetzt kein Wort mehr darüber!«
    Fiona kam herein, schaute schnell auf die Schlagzeile der Zeitung und genauso schnell wieder weg. »Meine Damen, ein Bote aus Dartworth Hall ist angekommen. Sie werden gebeten, sich unten im Salon einzufinden.«
    Das alles wäre sehr aufregend gewesen, wären da nicht die Gedanken an William, der möglicherweise sein lockiges Haar verlieren könnte, und an Abigail mit ihrer neuen Stiefmutter, ganz zu schweigen von dem quälenden Bild dreier am Galgen hängender Menschen.
    Im Salon, einem minzgrünen Zimmer mit Stühlen und Tischen um einen wuchtigen, gemeißelten Marmorkamin herum, stand Grace, die inzwischen von ihrem Ausritt zurückgekehrt war, mit einem bronzenen Teleskop vor dem Auge am Fenster. Ihre Anstandsdame stopfte Strümpfe an einem Tisch, und in einem Stuhl am Feuer saß eine junge rothaarige Frau, jünger als Grace, aber älter als der Rest der Frauen, und las in einem Gedichtband. Sie schaute mit großen, grünen Augen von ihrem Buch hoch, stand auf und lächelte Chloe an.
    Mrs Crescent stellte sie vor. »Miss Parker, ich möchte Sie mit Miss Imogene Wells und ihrer Anstandsdame, Mrs Hatterbee, bekannt machen. Mrs Hatterbee ist gerade aus London zurückgekehrt.«
    Imogene streckte die Hand aus. »Ich freue mich, Sie kennenzulernen, Miss Parker.«
    Chloe schüttelte die Hand, doch ihre eigene war erschlafft. War diese Frau der neueste Zugang? Und was hatte es mit London auf sich?
    »Sicherlich habe ich Ihnen schon von Miss Wells erzählt.« Mrs Crescent ließ sich auf einem neoklassizistischen Stuhl nieder.
    »Gewiss.« Chloe lehnte sich an den Stuhl gegenüber. Sie versuchte, so freundlich wie möglich über die Tatsache hinwegzugehen, dass Mrs Crescents Sohn krank war.
    »Miss Wells hat die letzten Tage wegen Unpässlichkeit in ihrem Zimmer verbracht.«
    Chloe runzelte die Stirn. »Aber ich habe sämtliche Türen geöffnet …«
    »Meine war verschlossen«, wandte Miss Wells ein.
    Chloe konnte erkennen, dass Imogene eine von Sebastians Visitenkarten als Lesezeichen benutzte. Eine der Ecken war heruntergeknickt, was bedeutete, dass er sie persönlich besucht hatte, statt einen Boten zu schicken.
    »Während dieser Zeit des Monats bleibt einer Frau nichts anderes übrig, als sich in ihrem Zimmer aufzuhalten.«
    Chloe versuchte auszurechnen, wann sie ihre Tage bekommen würde. Nicht allzu bald, stellte sie fest. Mit Imogene stieg die Anzahl der Frauen,

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