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Rendezvous mit Mr Darcy

Rendezvous mit Mr Darcy

Titel: Rendezvous mit Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Doornebos
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Sie eine brauchen, aber vielleicht finden Sie die Galläpfel auch dort auf dem Boden.« Sie zeigte auf eine Gruppe von Bäumen hinter dem Garten. »Ich fürchte, ich muss aus dieser Hitze heraus und die Füße hochlegen. Bitte, Miss Parker, gehen Sie nicht weiter als bis zu den Eichen. Sammeln Sie fünf oder sechs Galläpfel ein, und melden Sie sich dann wieder unverzüglich bei mir. Sie werden nicht lange dafür brauchen!«
    Chloe nickte, froh sich einer Aufgabe widmen und für eine Weile dem Dunstkreis von Grace entziehen zu können. Sie freute sich darauf, ihre eigene Tinte herzustellen! Der Kameramann folgte ihr, als sie in ihrem Tageskleid und den Halbstiefeln zu den Bäumen lief.
    Sie fand ein paar Eichenzweige auf dem Boden, entdeckte jedoch nur vier Galläpfel, woraufhin sie die Holzleiter gegen einen kräftigen Baumstamm lehnte und hinaufkletterte. Als sie nach unten auf den Kameramann schaute, sah sie, dass er seine Videokamera abgelegt hatte und im Gemüsegarten in sein Handy sprach.
    Als sie nach den Galläpfeln griff, die sie erspäht hatte, wurde ihr bewusst, dass sie bereits jetzt schon immer weniger an das Preisgeld dachte, aber was noch schlimmer war, auch seltener an Abigail. Was passierte hier bloß mit ihr? Ihre Gedanken kreisten um einen Ausflug mit Sebastian.
    Dann, als ob sie ihn herbeigezaubert hätte, kam er auf sie zugeritten, beziehungsweise genauer gesagt auf Bridesbridge Place. Ihr Aussichtspunkt auf der Leiter bot ihr den vollen Anblick seiner Gestalt aus der Vogelperspektive. Er trug einen schwarzen, breitschultrigen Gehrock, einen dunklen Hut, eine gerüschte Halsbinde, Reithose und Reitstiefel.
    Er sah in der Tat aus wie ein berittener Held aus den Romanen von Jane Austen. Das Klappern der Hufe schien die Erde unter ihr beben zu lassen, sodass sie sich gegen die Leiter stützte und sich fragte, ob sie herunterklettern oder einfach oben bleiben und Ihm. Beim. Reiten. Zuschauen. Sollte.
    Ehe sie sichs versah, bäumte sich sein Pferd unter ihm auf, da es ansonsten in die Videokamera hineingelaufen wäre.
    Das Pferd wieherte, und sie erstarrte, als Sebastian suchend nach dem Kameramann schaute und sie dann auf der Leiter erblickte.
    Er zog seinen Hut und erwähnte, ganz Gentleman, mit keiner Silbe, dass sie ihn offensichtlich von ihrem Hochsitz aus beobachtet hatte.
    Chloe erkannte, dass ihr Anblick auf der Leiter – mit ihrem Hintern, der über ihm schwebte, – nicht gerade der schmeichelhafteste war, doch sie war unfähig, sich von der Stelle zu rühren. Die Galläpfel glitten ihr aus der Hand und fielen zu Boden.
    Er stieg von seinem Pferd ab und band es an einem Baum in der Nähe fest. »Wie ich sehe, ist Ihr Kameramann verschwunden, und ich habe meinen für einen Augenblick abgehängt.«
    Er hob die Galläpfel vom Boden auf und blickte sie an. »Was sammeln Sie hier, Miss Parker?«
    Ein wahrer Gentleman musste offensichtlich seine Tinte nicht selbst herstellen.
    Von ihrem Aussichtspunkt oben fiel unweigerlich ihr Blick auf eine Ausbeulung in seiner wildledernen Reithose, und ihr schoss ein Gedanke durch den Kopf: Nüsse . Wie kam sie nur darauf?! Warum konnte sie sich nicht auf das Preisgeld konzentrieren? Glücklicherweise sagte sie es nicht, sondern antwortete: »Galläpfel. Um Tinte herzustellen.«
    Er streckte seine Hand aus, um ihr herunterzuhelfen.
    Sie zögerte.
    »Die Kameramänner sind nicht da, es dürfte kein Problem sein. Ich weiß, wir sind uns noch nicht offiziell vorgestellt worden, aber wir sollten uns diese Gelegenheit hier nicht entgehen lassen. Ich möchte alles über Sie erfahren – alles.«
    Sie nahm seine behandschuhte Hand, und auch, als sie bereits unten auf dem Boden stand, ließ er sie nicht los. Er sah sie einfach nur an, nahm jedes Detail von ihr auf.
    Ein holziger Duft umgab ihn, aber der konnte auch von den Bäumen stammen, unter denen sie standen.
    Von ihren Händen ging eine Hitze aus, wenngleich diese auch von den sommerlichen Temperaturen und ihren behandschuhten Händen herrühren konnte.
    »Sie sind von so weit hergekommen, von Amerika, und erscheinen mir wie ein frischer Windhauch. Ich freue mich so sehr, Sie kennenzulernen. Ich habe ziemlich lange mit mir gerungen, was wir morgen auf unserem Ausflug unternehmen sollten. Wir sind beide Kunstliebhaber, und eine Zeit lang dachte ich, das Beste wäre, ich würde Ihnen die Ahnengalerie auf Dartworth Hall zeigen, doch ich bin mir sicher, Sie werden die Schlossruine an einem wunderschönen Sommertag

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