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Rendezvous mit Mr Darcy

Rendezvous mit Mr Darcy

Titel: Rendezvous mit Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Doornebos
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die den Kampf um Sebastian untereinander ausfechten mussten. Chloe stemmte die Hände in die Hüften. »Mrs Crescent, gibt es noch mehr hübsche alleinstehende Frauen, die hier im Haus irgendwo eingeschlossen sind – vielleicht auf dem Dachboden?«
    Fifi schaffte es mit einem turnerischen Kunststück, auf den Schoß von Mrs Crescent zu springen. »Sie beide haben etwas gemeinsam«, erklärte Mrs Crescent. »Die Liebe zur Malerei.«
    »Ich bin froh, wieder hier zu sein«, fuhr Imogene fort. »Die Zeit hier auf Bridesbridge bedeutet mir sehr viel.«
    In diesem Moment strömte der Rest der Frauen mit ihren Anstandsdamen plaudernd und lachend in den Salon. Chloe schaute Mrs Crescent fest in die Augen und wählte ihre Worte vorsichtig angesichts der Kameras. »Acht alleinstehende Damen für einen einzigen heiratsfähigen Herrn – das erscheint mir äußerst unfair.«
    Mrs Crescent streichelte Fifi. »Vielleicht sind Sie sich der Tatsache nicht bewusst, Miss Parker, dass es hier in England, und insbesondere in London, viele Frauen gibt, die weder ein Zuhause noch einen Ehemann haben und sehr arm sind. Wir leiden zurzeit unter einem großen Mangel an Männern. Einige befinden sich auf den Karibischen Inseln, um dort ihr Glück zu suchen. Andere sind im Krieg auf dem Kontinent oder in Amerika. Viele von ihnen sind unglücklicherweise im Kampf gestorben.«
    Chloe hatte sich über diese dunkle Seite des glänzenden Regency nie große Gedanken gemacht.
    Fiona, die gerade Limonade und Brötchen auf die Anrichte gestellt hatte, ließ einen Teller fallen, der klirrend auf den Holzdielen zerbrach. Das Summen der plaudernden Damen hörte mit einem Mal auf, und alle drehten sich zu Fiona um, die aussah, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen.
    Chloe sprang auf, um zu helfen, doch Mrs Crescent griff nach ihrem Ellenbogen. Mehrere Bedienstete erschienen in Windeseile, um die Porzellanscherben zusammenzukehren, aber Fiona war plötzlich verschwunden.
    Mrs Crescent warf Chloe einen Blick zu, doch Chloe machte sich trotzdem auf die Suche nach ihrem Dienstmädchen, und eine Kamerafrau folgte ihr. Sie fand Fiona in der Diele vor, wo sie gegen die Blumentapete gelehnt stand.
    »Fiona, was ist los? Du kannst es mir sagen. Du kennst eins meiner Geheimnisse. Egal, welches Problem du auch hast, vielleicht kann ich dir helfen. Musst du zu schwer arbeiten? Bekommst du genug zu essen?«
    »Das ist es nicht. Sie können mir nicht helfen.« Fiona versteckte ihre Hände in der Schürze.
    Chloe beugte sich vor und umarmte sie. Fiona weinte an ihrer Schulter, so wie Abigail nach einem schlechten Tag in der Schule.
    »Es ist mein Verlobter. Er ist im Nahen Osten stationiert.«
    Chloe drückte Fiona fester und strich ihr über den Rücken. Jetzt verstand sie, warum Fionas Gefühle jedes Mal in Aufruhr gerieten, wenn die Napoleonischen Kriege erwähnt wurden.
    »Ich dachte, das hier würde mich bis zu seiner Rückkehr ablenken.« Ihr ganzer Körper zitterte, so sehr weinte sie.
    »Wann kommt er wieder nach Hause?«, fragte Chloe.
    »Im September.«
    Fiona hatte Recht. Chloe konnte ihr nicht helfen, aber sie konnte ihr zumindest Unterstützung und eine Schulter zum Weinen anbieten.
    Fifi zog an Chloes Saum. Mrs Crescent stand in der Tür, die Hände in den Hüften. »Miss Parker! Kommen Sie sofort zurück in den Salon!«
    Fiona wand sich aus Chloes Umarmung und schoss den Flur hinunter.
    Mrs Crescent und Chloe wussten, dass sie sich nicht um ein Dienstmädchen hätte kümmern und es noch weniger in den Arm nehmen dürfen. Chloe beschloss, Fiona im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu helfen. Sie würde kleine Dinge selbst verrichten, wie zum Beispiel ihr Bett selbst machen. Als sie in den Salon trat, unterbrachen die Frauen ihre Unterhaltung und starrten sie an, außer Imogene, die sie anlächelte.
    »Endlich! Der Bote ist da!«, rief Grace plötzlich aus, die immer noch durch das Teleskop blickte.
    Imogene glitt hinüber auf die neoklassizistische Sitzbank und bedeutete Chloe mit einer auffordernden Geste, sich auf den freien Platz zu setzen. Als Imogene ihr Buch schloss und es auf die Bank legte, nahm Chloe es in die Hand. Es war eine in Leder gebundene Ausgabe von Sinn und Sinnlichkeit, Band 1 . Endlich, ein wirklicher Austen-Fan.
    »Würden Sie es gerne lesen, wenn ich damit fertig bin?«, fragte Imogene.
    »Zu gerne. Es wäre dann das vierte Mal«, erwiderte Chloe lächelnd.
    »Ich lese es zum dritten Mal und entdecke immer wieder etwas Neues.«
    Ein

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