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Rendezvous mit Mr Darcy

Rendezvous mit Mr Darcy

Titel: Rendezvous mit Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Doornebos
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Diener klopfte an die Tür. »Eine Einladung von Dartworth Hall.« Er verbeugte sich und überreichte dem Butler den inzwischen vertrauten cremefarbenen, mit einem roten Wachssiegel verschlossenen Umschlag.
    Chloe ging davon aus, dass auch diese Einladung nicht für sie bestimmt war. Sie schaute dem Butler zu, wie er den Umschlag mit einem bronzenen Brieföffner öffnete und die Einladung laut für die Kameras vorlas.
    »›Sehr geehrte Mrs Crescent …‹«
    Mrs Crescent zwinkerte Chloe zu. Fifi wedelte mit dem Schwanz.
    Der Butler fuhr fort: »›Ich möchte Sie und Ihren Schützling einladen, mich auf einem kurzen Ausflug zu einer alten Schlossruine hier auf dem Anwesen zu begleiten. Wäre es Ihnen möglich, mich morgen früh um halb zehn zu treffen, um in meiner Kutsche mitzufahren? Bitte teilen Sie meinem Diener Ihre Entscheidung mit. Hochachtungsvoll, Mr Sebastian Wrightman.‹«
    Mrs Crescent kreischte fast vor Freude. Die Aussicht, zusammen mit Sebastian durch eine Schlossruine schlendern zu können, zauberte ein Lächeln auf Chloes Lippen.
    Grace stand die Hände in die Hüften gestemmt da. »Aber sie hat noch nicht einmal fünfundzwanzig Vielseitigkeitspunkte. Und dann die Schlossruine! Hm!«
    Die Frauen schauten sich an.
    Chloe blickte hinüber zu Imogene.
    »Das erkläre ich Ihnen später«, flüsterte Imogene.
    »Mr Wrightman macht von seinem Vorrecht Gebrauch, sich über die Regel der Vielseitigkeitspunkte hinwegzusetzen. Sie können Mr Wrightman ausrichten«, sagte Mrs Crescent an den Diener gewandt, »dass ich und mein Schützling seine Einladung dankbar annehmen und wir ihn zu besagtem Zeitpunkt erwarten.« Sie schob sich von dem Sofa hoch. »Es gibt viel zu tun, Miss Parker. Wenn Sie uns bitte entschuldigen …«
    »Entschuldigen Sie , Mrs Crescent«, unterbrach sie der Butler. »Doch es gibt noch einen weiteren Umschlag.« Der Diener überreichte ihm einen zweiten cremefarbenen Umschlag mit einem roten Wachssiegel.
    Mrs Crescent setzte sich verärgert hin, während Grace ein Lachen unterdrücken musste.
    Der Butler öffnete den zweiten Umschlag, und während er laut vorlas, saßen die Damen auf der Kante ihrer Stühle mit den schneckenförmigen Armlehnen.
    »›Sehr geehrte Damen von Bridesbridge Place, Sie alle sind herzlich zu einem Dinner morgen Abend auf Dartworth Hall eingeladen. Meine Kutsche wird Sie um vier Uhr abholen. Ich freue mich sehr auf Ihre Gesellschaft. Hochachtungsvoll, Mr Sebastian Wrightman.‹«
    Chloe wusste nicht, was sie von dieser Neuigkeit halten sollte. Sie schien die Bedeutung ihres geplanten Ausflugs mit Sebastian fast aufzuheben.
    Und prompt verzogen sich auch die Mundwinkel von Grace zu einem Lächeln. »Sie können Mr Wrightman ausrichten, dass ich die Einladung annehme«, erklärte sie.
    »Wir nehmen sie doch sicherlich alle an, oder?«, fragte Mrs Crescent und schaute in die Runde der Frauen und ihrer Anstandsdamen. Alle nickten.
    Während die Frauen anfingen, angeregte Gespräche miteinander zu führen, legte Grace das Teleskop auf den Beistelltisch neben Chloe und beugte sich vor. »Bereiten Sie sich auf die Einladungszeremonie vor dem Essen vor«, flüsterte sie.
    »Wie bitte?«
    »Sie findet vor jedem formalen Dinner auf Dartworth statt. Vierzehn Frauen sind bereits deswegen nach Hause geschickt worden. Er ist sehr unbarmherzig. Er behält nur dann eine Frau, wenn er sie sich als seine zukünftige Ehefrau vorstellen kann. Er wird Sie geradewegs wieder zurück in das Loch schicken, aus dem Sie herausgekrochen sind, außer Ihr Ausflug mit ihm verläuft außergewöhnlich gut.«

7. K apitel
    »Wie unverfroren diese Frau versucht hat, mir meine Freude zu vergällen«, flüsterte Chloe Mrs Crescent zu, als sie gemeinsam im Rosengarten spazieren gingen, Chloes Kameramann vor ihnen.
    Mrs Crescent schnippte mit den Fingern. »Vergäl-len! Das erinnert mich an Galle und an eine Aufgabe, der wir uns jetzt zuwenden können – Sie sollen nämlich übermorgen Ihre eigene Tinte herstellen.«
    »Und was hat das mit Galle zu tun …?« Chloe gab sich alle Mühe, den Denkmustern ihrer Anstandsdame zu folgen, doch schien es kein klar erkennbares Motiv zu geben.
    »Galle. Galläpfel?«
    Chloe sah sie inzwischen völlig verwirrt an.
    »Sie kennen doch die knotenartigen Gewächse unterhalb von Eichenblättern? Es wäre gut, wenn Sie sie dieses Mal einsammelten, denn sie enthalten Gallussäure, jene Tannine, die für das Rezept der Tinte notwendig sind. Es gibt eine Leiter, falls

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