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Rendezvous mit Mr Darcy

Rendezvous mit Mr Darcy

Titel: Rendezvous mit Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Doornebos
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Wrightman erreicht, gewinnt die fünfzehn Punkte und verbringt so lange Zeit mit ihm alleine, bis die anderen Damen zu ihnen stoßen.«
    Chloe hätte um ein Haar laut aufgestöhnt. Das war von allen Wettbewerben bisher der erniedrigendste. Sie verschränkte ihre Arme und stampfte leicht mit ihren Schnürstiefeln auf.
    In diesem Augenblick tauchte George wie aus dem Nichts in einem Geländewagen auf. George!? War er hier, um sie ihr Gepäck packen zu lassen?
    Janey saß neben ihm und trank Kaffee aus einem weißen Pappbecher.
    Chloe hatte es aufgegeben, hier in England Kaffee zu trinken. Der Kaffee des Regency schmeckte fürchterlich, und der dünne Tee erwies sich als unwesentlich besser.
    George, in Bluejeans gekleidet, schwang seine Beine von der offenen Ladefläche und schob seine auf der Nase sitzende Sonnenbrille hoch. Ein Bluetooth steckte in seinem Ohr. Chloe konnte diese Dinger nicht ausstehen; Winthrop hatte früher stets eines dabeigehabt.
    »Mädels«, sagte er, formte seine Hände zu Pistolen und zielte auf Chloe und Grace. »Auf ein Wort?« Er riss sich das Bluetooth aus dem Ohr und fuhr sich durchs Haar. Die Luft um ihn herum roch nach Shampoo und Zahnpasta. Er musste sein Haar mit Tonnen von Gel bearbeitet haben. Weshalb sonst sollte er derart nach Shampoo riechen und so aussehen, als wäre er gerade aufgestanden?
    »Hier herüber.« Als er ihre Ellenbogen umfasste, kippten ihre Sonnenschirme seitlich weg. Männer des Regency würden Frauen nie »Mädels« nennen und an ihren Ellenbogen zerren. Nach Wochen vornehmen Benehmens von Sebastian und Henry schien selbst Grace von dieser Art von Behandlung entsetzt zu sein. Abgesehen vom Verbeugen, standen Sebastian und Henry auch stets auf, wenn eine Dame den Raum betrat, und an solche Umgangsformen konnte man sich leicht gewöhnen.
    George führte sie schneller, als es ihnen in ihren Kalbslederstiefeln bequem möglich war, zu dem Formschnittrundbogen am Eingang des Heckenlabyrinths. Am Himmel zogen Wolken auf.
    »Keine Kameras!«, bellte er zwei vom Team an, die sich daraufhin zurückzogen.
    Nur Augenblicke später trafen Sebastian und Henry ein und banden ihre Pferde an einem Baum fest.
    Die Anstandsdame von Grace schaute angespannt und sorgenvoll herüber, während Mrs Crescent Fifi zu Chloe schickte.
    »Meine Damen, hören Sie mir gut zu!«, begann George unheilvoll. »Wissen Sie, ich kann der miesepetrigste Juror des britischen Reality-Show-Fernsehens sein.«
    Grace verschränkte ihre Arme unter dem Saum ihres Spenzers, der ihre Brüste und die schmale Taille wunderbar zur Geltung brachte. »Ich weiß nicht, was ich mit alldem zu tun haben soll.«
    Chloe bückte sich, um Fifis Leine aufzuheben.
    George runzelte die Stirn und zeigte mit seinem iPhone auf Chloe. »Offiziell sind Sie auf Probezeit hier, Miss Parker. Sie sind zwar von den Kameras nicht erwischt worden, und Ihre Eskapaden bringen wunderbare Quoten, was nur zwei der Gründe darstellt, warum ich Sie nicht auf der Stelle rausschmeiße.« Er ging auf dem weichen Gras auf und ab, den Blick auf sein Telefon gerichtet.
    Chloe hob Fifi auf, der sie anstupste, als wollte er von ihr am Hals gekrault werden, oder an dem, was sein Hals hätte sein können, wenn er denn einen gehabt hätte.
    »Im Moment genügt es, Sie beide – zu ermahnen. Mr Wrightman möchte, dass Sie hierbleiben, da er sich Sie beide als mögliche Ehefrauen vorstellen kann, wenngleich ich seine Meinung nicht teilen kann, aber er weiß ja auch nicht alles, was ich weiß, obwohl ich versucht bin, es ihm zu sagen. Kondome, die in Pompadours auftauchen, Liebesabenteuer mit sämtlichen Dienern, Ausgehen nach der Sperrstunde – das sind ernsthafte Verstöße.« Er tippte etwas in sein Telefon.
    Chloe warf ihren wunderbar frisierten Kopf zurück, der nur leider gerade in dem unseligen Biedermeierhut steckte. »Wissen Sie auch, dass mir das Kondom untergeschoben wurde?«
    »Dafür gibt es keine Beweise, Miss Parker, und solange Sie keinen erbringen können, haben die Geschworenen darüber noch nicht endgültig entschieden.« Georges Telefon klingelte, wodurch die beiden erstmal von weiteren Zurechtweisungen verschont blieben.
    Es war eine Weile her, seit Chloe das Klingeln eines Telefons gehört hatte, und es klang tatsächlich angenehm. Zum ersten Mal seit langer Zeit zuckte sie bei dem Geräusch nicht zusammen. Sie beobachtete George, wie er mit jemandem, der weit weg war, durch das Telefon sprach, mit anderen Menschen als dieser kleinen

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