Rendezvous mit Risiko (German Edition)
lachen.
Sein Blick glitt über ihr Gesicht. „Deine neue Frisur gefällt mir. Hast du dich meinetwegen so frisiert?“
Merkwürdigerweise schien er gar nicht sehr erfreut über den Gedanken. Ein welterfahrenerer Mann hätte gar nicht erst gefragt. Er hätte es vorausgesetzt und sich vielleicht sogar geschmeichelt gefühlt, die Frau jedoch nicht in Verlegenheit gebracht, indem er es erwähnte.
„Lässt du es offen, wenn du mit einem Mann schläfst?“, fragte Dillon, noch bevor sie etwas entgegnen konnte. Seine Hand glitt über ihre Wange und dann zu ihrem Haar. „Wie lang ist es eigentlich?“
Wie sollte sie die Kontrolle bewahren, wenn jedes seiner Worte sie in sinnlicher Vorfreude erschauern ließ? Dillon senkte den Kopf und bedeckte ihren Mund mit seinen Lippen. Sein Kuss war heiß, intim und ungemein verführerisch. Das war nicht das, was sie gewohnt war. Dillon war zu verwegen, zu sehr Mann … Der Gedanke ließ ihren Herzschlag einen Moment lang aussetzen.
Langsam beendete er den Kuss und lehnte dann seine Stirn an ihre. Als er seufzte, bildete sein Atem eine kleine weiße Wolke zwischen ihnen. „Steig ein. Ich hole deine Tasche, und dann fahren wir.“
Virginia schaute auf die Ladefläche des alten Pick-ups und sah, dass sie mit einer Ölplane bedeckt war. „Wem gehört der Wagen?“
„Mir. Man kommt besser voran damit im Schnee.“ Er holte ihre Tasche aus dem Kofferraum und verstaute sie unter der Plane, bevor er sorgfältig Virginias Wagen abschloss. Sie streckte die Hand nach den Schlüsseln aus, doch er hatte sie schon eingesteckt.
„Dillon …“
„Rein mit dir!“ Ohne ihr Gelegenheit zum Widerspruch zu geben, hob er sie auf und setzte sie in den Wagen. Dann stieg auch er ein und verriegelte die Tür.
Virginia warf ihm einen bösen Blick zu. „Tu das nie wieder!“
Er antwortete nicht und verwirrte sie mit seinem Schweigen. Er schien verändert; die ganze Atmosphäre war verändert. Irgendwie gespannt. Dillon startete den Wagen und fuhr an. Sie hörte Eis und Schnee unter den Reifen knirschen, selbst über das surrende Geräusch der Heizung.
Unruhig bewegte sie sich auf ihrem Sitz und wurde zunehmend nervöser. Auszusprechen, was sie dachte, hatte ihr immer geholfen, ihre Ängste zu überwinden, und deshalb drehte sie sich jetzt zu Dillon um, um ihm zu sagen, was sie von seinem tyrannischen Getue hielt.
„Leg den Sicherheitsgurt um.“
Virginia versteifte sich, ihre Nasenflügel bebten vor Empörung. „Wenn du nicht aufhörst, mich herumzukommandieren, können wir diese kleine Eskapade gleich vergessen!“
Schweigend griff er in die Vertiefung zwischen ihren beiden Sitzen, wo eine Thermosflasche und zwei bereits gefüllte Becher standen. „Hier.“ Er reichte ihr einen. „Ich dachte, etwas Heißes würde dir guttun bei der Kälte. Ich wusste nicht, ob du schon gefrühstückt hattest.“
Er schaute sie an, um ihre Stimmung einzuschätzen und zu sehen, ob er sie besänftigt hatte. Obwohl sie nach wie vor verärgert war, akzeptierte sie, dass er es versuchte. In gewisser Weise reizte sein Verhalten sie sogar. Ein kleines bisschen jedenfalls.
„Danke.“
Er lächelte und schien erleichtert. „Wenn ich dich in aller Form darum bitte“, scherzte er, „würdest du dann den Sicherheitsgurt anlegen? Die Straßen sind spiegelglatt.“
Sie lächelte, als sie den Gurt befestigte. „Zufrieden?“
„Ja.“ Er nahm eine Hand vom Steuer und legte sie auf ihren Oberschenkel. Sie hielt den Atem an, und in ihrem Magen machte sich ein angenehmes Kribbeln breit. Schweigend wartete sie ab, was er als Nächstes tun würde, aber er schien sich ganz auf die verschneite Straße zu konzentrieren. Eine vereinzelte Straßenlaterne erhellte ab und zu das Innere der Fahrerkabine, und dann sah Virginia seine große, dunkle Hand auf ihrem hellen Rock. Er tat nichts, und er sagte nichts. Aber diese schwere Hand verweilte auf ihrem Schenkel, bis Virginia sich dessen fast mit schmerzlicher Intensität bewusst war.
Sie nippte an ihrem Kaffee und räusperte sich dann. „Wohin fahren wir?“
Er warf ihr einen Blick zu, den sie nicht deuten konnte. „Das ist eine Überraschung“, murmelte er und richtete den Blick wieder auf die Straße.
Sie wollte ihm wirklich nicht den Spaß verderben, aber seine eigenartige Stimmung machte sie nervös. Sie hatte bisher immer ihrem Instinkt vertraut, und der sagte ihr nun, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. Dillon, der stets ungemein charmant zu ihr gewesen
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