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Rendezvous mit Übermorgen

Rendezvous mit Übermorgen

Titel: Rendezvous mit Übermorgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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anzugehen.«
    »Also ...« - Takagishi brachte ein dünnes Lächeln zustande »falls unsere Prognosen stimmen, wird es in etwa zwölf Stunden wieder Tag sein in Rama. Ich nehme an, dann könnten wir zurückgehen.«
    »Vielleicht«, antwortete Nicole. »Ich werde sofort mit Brown
    und Heilmann darüber reden. Und ich vermute, wir beide werden gleich morgen früh aufbrechen.« Er beugte sich zu ihr und ergriff ihre Hand. »Danke, Nicole«, sagte er.
    Sie musste sich abwenden. Zum zweiten Mal innerhalb einer einzigen Stunde standen ihr die Tränen in den Augen. Sie eilte aus Takagishis Unterkunft direkt auf die Dr. Browns am Rand des Camps zu, um mit ihm zu reden.
    »Aha, also sind Sie's doch!« Richard Wakefields Stimme in der Finsternis. »Und ich hab fest geglaubt, Sie schlafen. Ich hab Neuigkeiten für Sie.«
    »Hallo, Richard«, sagte Nicole, als die Gestalt mit der Taschenlampe aus dem Dunkel auftauchte.
    »Ich konnte nicht schlafen«, erklärte er. »Den Kopf zu voll von grausigen Bildern. Also hab ich beschlossen, mich Ihrem Problem zuzuwenden.« Er lächelte. »Und es war sogar leichter, als ich mir gedacht hatte. Möchten Sie vielleicht mit zu mir kommen, damit ich es Ihnen erklären kann?«
    Nicole war verwirrt. Ihre Gedanken waren darauf konzentriert gewesen, wie sie Brown und Heilmann die Sache mit Takagishi erklären sollte. »Aber Sie wissen doch noch, ja?«, fragte Richard. »Die Geschichte mit RoSurs Software und der Manualsteuerung.«
    »Daran haben Sie weitergearbeitet?«, fragte sie. »Hier drin?«
    »Aber sicher doch. Ich brauchte ja nichts weiter, als O'Toole zu bitten, dass er mir die nötigen Angaben rüberschickt. Kommen Sie, ich werd es Ihnen zeigen.«
    Nicole sagte sich, dass das Gespräch mit Brown noch etwas Zeit hatte, und ging neben Richard weiter. Unterwegs klopfte er an ein anderes Zeltquartier. »He, Tabori, das errätst du nie! Ich hab unsre bezaubernde Ärztin erwischt, wie sie sich allein in der Dunkelheit herumtreibt. Möchten Sie sich uns nicht anschließen?«, rief er. »Ich hab dem ein bisschen was vorab erklärt«, sagte Richard zu Nicole. »Ihre Behausung war dunkel, und da nahm ich an, Sie schlafen.«
    Nach kaum einer Minute kam Janos Tabori aus seinem Quartier getaumelt und bedachte Nicole mit einem blässlichen Lächeln. »Schön und gut, Wakefield«, brummte er, »aber bitte keine ausgedehnte Vorlesung, ja? Es wäre mir grad fast gelungen einzuschlafen.«
    In seiner Unterkunft erklärte Wakefield dann mit sichtlichem Vergnügen, was mit dem Roboter-Chirurgen passierte, als die Newton jene unerwartete Drehung mitmachte. »Sie hatten recht, Nicole, RoSur hat manuelle Befehls-Inputs erhalten. Und die haben auch tatsächlich den normalen Fehlerschutz abgeblockt. Aber - sie wurden erst während des Rama-Manövers eingegeben.«
    Wakefield lächelte. Er blickte Nicole aufmerksam an, ob sie seinen Erklärungen auch folgen könne. »Also, es sieht so aus, als ob Janos, als er umgeworfen wurde, mit den Fingern auf die Kontrolltasten knallte und so drei Befehle eingab. Jedenfalls hat RoSur sie dafür gehalten; er begriff, er hatte drei Befehle auf der Warteliste. Aber die waren natürlich sämtlich wertloser Müll. Nur - RoSur konnte das nicht wissen ...
    ... Vielleicht verstehen Sie jetzt, mit welchen Albträumen sich Systemsoftware-Konstrukteure herumplagen müssen. Es ist einfach ganz unmöglich, dass irgendjemand je sämtliche möglichen Eventualitäten vorwegnehmen kann. Die Planer hatten Schutzmechanismen gegen einen unbeabsichtigten Garbage-Befehl eingebaut - etwa, wenn jemand während der Operation gegen den Kontrollkasten stößt aber nicht mehrere falsche Befehle. Für das Hauptsystem stellten Manualeingaben im wesentlichen eine Notfallsituation dar. Deshalb hatten sie im Unterbrechersystem der Software von RoSur höchste Priorität und wurden deshalb sofort verarbeitet. Es war jedoch dabei die Möglichkeit berücksichtigt, dass es einen falschen manuellen Befehlsinput geben könnte, und das System besaß die Fähigkeit, diesen zurückzuweisen und zu den nächsten Prioritätsblocks überzugehen, zu denen Fehlfunktionsverhütung gehört.«
    »Pardon«, sagte Nicole. »Ich komme da nicht mehr mit. Wieso konnte man ein System bauen, das einen einzelnen fehlerhaften Befehl unbefolgt lässt, aber nicht mehrere! Ich dachte, dieser simple Prozessor arbeitet seriell?«
    Richard wandte sich seinem Computer-Portable zu und rief mit Hilfe seiner Notizen eine Unmenge von in Reihen und

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