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Rendezvous mit Übermorgen

Rendezvous mit Übermorgen

Titel: Rendezvous mit Übermorgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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vor... mehrmals«, antwortete Nicole. »Aber mir schien, dass es Sie nicht besonders interessierte. Erinnern Sie sich noch, wie ich am Tag nach Borzows Tod bei Ihnen in der Kabine vorbeigeschaut habe? Gleich nach der Besprechung? Nun, aus Ihrer Reaktion schloss ich, es lag Ihnen nichts daran, das alles noch einmal durchzukauen und ...«
    »Himmel!« Janos schüttelte den Kopf. »Wie schwer es uns Menschen doch fällt, miteinander zu kommunizieren. Ich hatte ganz einfach nur Kopfschmerzen. Und ich wollte Ihnen keineswegs den Eindruck vermitteln, ich wäre nicht bereit, über Valerijs Tod zu reden.«
    »Da wir grad von Kommunikation sprechen« - Nicole erhob sich müde von der Pritsche »ich muss noch mit Dr. Brown und Admiral Heilmann sprechen, ehe ich schlafen gehe.« Sie blickte Wakefield an. »Danke für die Hilfe, Richard. Ich wollte, ich könnte sagen, jetzt ist mir wohler.«
    Dann trat sie zu Janos. »Tut mir leid, mein Freund. Ich hätte Sie gleich in meine Nachforschungen einbeziehen müssen. Dann wäre es vermutlich viel schneller gegangen ...«
    »Das ist schon okay«, sagte Janos. »Machen Sie sich weiter keine Gedanken darüber.« Er lächelte. »Kommen Sie! Ich gehe mit Ihnen - bis zu meinen Gemächern.«
    Nicole hörte die lautstarke Diskussion in der Hütte. Dann klopfte sie. David Brown, Otto Heilmann und Francesca Sabatini stritten darüber, in welcher Form sie auf die jüngsten Anweisungen von der Erde eingehen sollten.
    »Das ist bei denen nur eine Überreaktion«, sagte Francesca. »Und sie werden es als das erkennen, wenn sie eine Weile drüber nachgedacht haben. Es ist schließlich nicht die erste Mission, die ein Menschenleben gekostet hat.«
    »Aber sie haben uns befohlen , so rasch wie möglich zur Newton zurückzukehren«, sagte Heilmann entrüstet.
    »Ach, wir reden einfach morgen noch einmal mit ihnen und erklären, warum wir zuerst noch New York erforschen wollen. Takagishi sagt, die See beginnt in ein, zwei Tagen zu schmelzen, und dann müssen wir sowieso da weg. Außerdem, Wakefield und Takagishi und ich haben da nachts wirklich was gehört, auch wenn David uns das nicht glaubt.«
    »Ich weiß nicht, Francesca«, begann Dr. Brown, als er schließlich das Klopfen bemerkte. »Ja? Wer ist denn da?«, fragte er unwirsch.
    »Kosmonaut des Jardins. Ich habe ein paar wichtige medizinische Fakten ...«
    »Hören Sie, des Jardins«, unterbrach Brown hastig, »wir sind hier sehr beschäftigt. Hat das nicht Zeit bis zum Morgen?«
    Na schön , sagte Nicole zu sich selbst. Ich kann bis morgen früh warten . Es drängte sie keineswegs, Dr. Browns Fragen über Takagishis Herzfehler zu beantworten. »Roger«, rief sie laut. Sie lachte in sich hinein, weil sie diesen Ausdruck verwendet hatte.
    Eine Sekunde später hörte sie, wie hinter ihrem Rücken die Diskussion fortgesetzt wurde. Sie ging langsam zu ihrer Unterkunft zurück. Morgen muss es einfach besser klappen, dachte sie und kroch auf ihr Lager.

31 Das Wunderkind aus Orvieto
    »Gute Nacht, Otto«, sagte David Brown. »Bis morgen.« Er gähnte und streckte sich, schaute auf die Uhr. Etwas über acht Stunden, bis es wieder Tag werden sollte.
    Er schälte sich aus dem Flugdress und trank ein paar Schluck Wasser. Er hatte sich gerade auf die Pritsche gelegt, als Francesca hereinkam. Sie sagte: »David, es gibt noch mehr Probleme für uns.« Sie kam zu ihm und gab ihm einen flüchtigen Kuss. »Ich hab mit Janos geredet. Nicole hat den Verdacht, dass Valerij unter Drogen stand.«
    »Waaas?« Er richtete sich auf. »Wie hat sie ...? Es gab doch keine Möglichkeit...«
    »Anscheinend gab es da Hinweise in ihren biometrischen Aufzeichnungen, und sie war scharf genug, sie zu finden. Das hat sie Janos vorhin gesagt.«
    »Du hast doch nicht etwa darauf reagiert, als er davon sprach? Ich meine, wir müssen absolut...«
    »Selbstverständlich nicht«, antwortete Francesca. »Außerdem, Janos würde in tausend Jahren keinen Verdacht schöpfen. Er ist ein richtiges Unschuldslamm. Jedenfalls wo es um so was geht.«
    »Die Pest über dieses Weib!«, sagte David Brown. »Und über ihre verfluchte Biometrie!« Er rieb sich mit den Handflächen das Gesicht. »Was für ein Tag. Zuerst muss dieser Idiot Wilson den Helden spielen. Und jetzt das ... Ich hab dir doch gesagt, wir hätten die ganzen Daten von der Operation vernichten sollen. War doch ganz leicht gewesen, die Zentralspeicher sauber zu wischen. Dann wäre nie ...«
    »Aber sie hätte noch immer ihre

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