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Rendezvous mit Übermorgen

Rendezvous mit Übermorgen

Titel: Rendezvous mit Übermorgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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wenn ich eine alphanumerische Eingabe machte, veränderte sich das Bild.«
    »Aber woher willst du wissen, dass du da Sensor-Output siehst?«
    Richard gab einen Befehl ein, und das Bild veränderte sich. »Ab und zu kriege ich was zu sehen, was ich wiedererkennen kann«, sagte er. »Da, schau dir mal das da an! Könnte das nicht die Beta-Treppe sein, aus dem Sichtwinkel einer Kamera mitten in der Zentralebene?«
    Nicole betrachtete das Bild. »Möglich. Aber ich sehe nicht, wie du da Gewissheit bekommen willst.«
    Richard befahl erneuten Bildwechsel. Die folgenden drei Bildinformationen waren unverständlich. Die folgende vierte zeigte eine Struktur, die sich gegen den oberen Rand des Bildausschnitts zuspitzte. »Und das da«, sagte Richard, »könnte das nicht eines von den Stachelhörnchen sein, aus der Sicht eines Sensors nahe der Spitze des Großen Horns?«
    Aber so sehr sie sich auch bemühte, Nicole konnte sich nicht visuell vorstellen, wie der Blick von der Spitze des gigantischen Nadelturms im Zentrum der Südschüssel aussehen könnte.
    Richard ließ weiter Bilder vorbeiflitzen. Nur eines bei je fünf war auch nur partiell scharf. »Irgendwo in diesem System muss eine Verstärkungsalgorithmik stecken«, brummte er. »Dann könnte ich diese ganzen Bilder schärfer reinziehen.«
    Nicole begriff: Richard war dabei, sich in eine neue ausgedehnte Arbeitsorgie zu stürzen. Sie trat hinter ihn und legte ihm die Arme um den Hals. »Meinst du, es könnte mir gelingen, dich vorher noch ein bisschen abzulenken?«, sagte sie, zog seinen Mund an sich und küsste ihn.
    »Ach, doch, ich glaub schon«, sagte er und ließ das Keyboard zu Boden sinken. »Wahrscheinlich würde sich das positiv auf meine Denkklarheit auswirken.«
    Nicole schwebte mitten in einem wunderschönen Traum. Sie war wieder daheim in der Villa in Beauvois. Richard saß neben ihr auf der Couch im Salon und hielt ihre Hand. Ihr Vater und ihre Tochter saßen ihnen gegenüber in den Clubsesseln.
    Richards drängende Stimme durchbrach die Traumblase. Als sie die Augen öffnete, stand er über sie gebeugt, und seine Stimme war heiser vor Erregung. »Das musst du dir unbedingt anschauen, Liebste!« Er reichte ihr die Hand und zog sie hoch. »Es ist unglaublich! Da ist noch immer jemand!«
    Nicole schüttelte ihren Traum ab und blickte auf den schwarzen Bildschirm, auf den Richard zeigte. »Hält man sowas für möglich!«, sagte er und hüpfte von einem Bein aufs andere. »Kein Zweifel möglich: Das militärische Schiffskontingent ist noch immer angedockt.«
    Erst jetzt begriff Nicole, dass sie eine Ansicht der Außenseite von Rama auf dem Bildschirm vor sich hatte. Blinzelnd hörte sie Richards Erläuterungen zu. »Sobald ich den Code für die Schärfeparameter gefunden hatte, wurden fast alle Bilder klar. Die Bildserie, die ich dir vorher gezeigt habe, muss der Realzeit-Output von Hunderten von ramanischen Bildsensoren gewesen sein. Und ich glaube, ich hab jetzt auch raus, wie ich die übrigen Sensordatenbasen angehen kann.«
    Richard war so überglücklich. Er schlang die Arme um Nicole und hob sie hoch und wirbelte sie durch die Luft. Er drückte und küsste sie und tanzte mit ihr herum, als wäre er verrückt geworden.
    Nachdem er sich ein wenig beruhigt hatte, schaute Nicole sich fast eine Minute lang stumm das Bild auf dem schwarzen Schirm an: Es gab keinen Zweifel, das war das Militärschiff der Newton-Expedition; die Bezeichnung war deutlich lesbar. »Also sind die Wissenschaftler mit dem Schiff auf Heimatkurs«, lautete ihr Kommentar.
    »Ja«, antwortete Richard. »Genau, wie ich das erwartet habe. Ich hatte befürchtet, dass sie alle beide fort sind und dass wir zwei, wenn wir es schon schwimmend über dieses Meer zu kommen versuchen, immer noch festsitzen würden, nur eben in einem etwas größeren Gefängnis.«
    Genau diese Sorge hatte Nicole auch schon zu schaffen gemacht. Lächelnd sagte sie zu Richard: »Nun, dann ist doch wohl alles ziemlich klar, oder? Wir schwimmen über das Zylindermeer und gehen bis zum Sessellift. Und droben steht dann jemand bereit und wartet auf uns.«
    Sie begann damit, ihre Habe zusammenzupacken. Richard ließ unterdessen weitere Bilder über den Schirm huschen. »Was versuchst du denn jetzt, Lieber?«, fragte Nicole mit gedämpfter Stimme. »Ich dachte, wir gehen jetzt ein bisschen schwimmen.«
    »Aber - ich hab doch die ganze Sensorskala noch nicht durchlaufen lassen können, seit ich die Schärfeparameter

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