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Rendezvous mit Übermorgen

Rendezvous mit Übermorgen

Titel: Rendezvous mit Übermorgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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Drohungen soweit... Ich weiß nicht. Mit dem Problem kannst du dich befassen.«
    Nicole schüttelte ungläubig den Kopf. »Jedenfalls«, er nahm sie bei der Hand und zog sie den Wall hinunter, »ist es besser, als hier herumzustehen und auf den Helikopter oder das Boot zu warten.«
    Fünf Stunden später war vom Rettungstrupp noch immer nichts zu sehen. Als sie die Traggurte angefertigt hatten, ließ Richard Nicole an der Mauer zurück und ging nochmal in die Weiße Kammer, um erneut den Sensor-Set durchzuchecken. Er kehrte mit der Neuigkeit zurück, dass er glaube , die menschlichen Gestalten jetzt in der Nähe des Beta-Camps gesehen zu haben, dass aber die Bildauflösung diesmal besonders schlecht gewesen sei. Nicole hatte unterdessen im Halbstundenabstand sich über den Kommunikator gemeldet, wie sie es abgesprochen hatten. Sie hatte jedoch keine Antwort erhalten.
    »Richard?«, fragte sie, während er Graphiken in seinem Computer programmierte. »Wieso, glaubst du, hat das Rettungsteam die Treppe benutzt?«
    »Wer kann das sagen? Vielleicht funktioniert der Sessellift nicht mehr, und sie hatten keine Techniker übrig.«
    »Das kommt mir seltsam vor«, murmelte Nicole. Irgendwas an der Sache beunruhigt mich, dachte sie, aber ich traue mich nicht, es Richard zu sagen, bis ich eine Erklärung habe. Er glaubt nicht an Intuition. Sie warf einen Blick auf die Uhr. Nur gut, dass wir die Melone rationiert haben. Wenn der Rettungstrupp nicht kommt und wenn dieser irre Plan nicht klappt, können wir erst mit dem nächsten Tageslicht schwimmen.
    »Der Rohentwurf ist fertig«, verkündete Richard stolz. Er winkte Nicole zu sich. »Wenn du mit der Linienführung einverstanden bist«, er zeigte auf den Monitor in seiner Hand, »mach ich jetzt mit den Einzelheiten weiter.«
    Auf dem Bild waren drei große Flugwesen mit jeweils einer Leine um den Körper zu sehen, die in Formation über das Wasser flogen. Unter ihnen, an drei Leinen hängend, hockte eine menschliche Strichmännchengestalt in einer wenig vertrauenerweckenden Tragekonstruktion. »Ich finde, es sieht prima aus«, lobte Nicole, die keine Minute daran glaubte, dass so etwas je realisiert werden könnte.
    »Ich glaub es einfach nicht, dass wir es wirklich machen«, sagte Nicole und drückte zum zweiten Mal auf die Schaltplatte, die den Deckel zur Vogelhöhle öffnete.
    Der erste Versuch einer erneuten Kontaktaufnahme hatte erwartungsgemäß nur die berühmte kalte Schulter gebracht. Bei diesem zweiten Versuch schrie Richard in den Schacht hinein. »Hört mich an, ihr Vögel!«, brüllte er mit seiner furchtbarsten Stimme. »Ich muss mit euch sprechen! Und zwar jetzt gleich! Bewegt euren Sterz hier rauf, aber ein bisschen dalli!« Nicole hatte Mühe, ihr Lachen zu unterdrücken.
    Er warf Gegenstände in den Schacht. »Da siehst du es«, sagte er grinsend, »ich hab's doch gewusst, die verdammten schwarzen Dinger würden noch zu was nützen.« Nach einer Weile hörten sie vom Stollengrund Geräusche. Das gleiche Vogelpaar, das sie nun schon so oft gesehen hatten, kam an die Öffnung heraufgeflogen und begann Nicole und Richard anzukreischen. Sie bedachten den Monitor mit keinem Blick, als Richard ihn ihnen entgegenhielt. Als sie mit ihrem Kreischkonzert fertig waren, flogen sie über den Wachpanzer hinweg, und der Deckel schloss sich wieder.
    »Es hat keinen Zweck, Richard«, sagte Nicole, als er sie bat, die Schaltplatte ein drittes Mal zu drücken. »Sogar unsere Freunde sind gegen uns.« Sie zögerte, drückte dann die Platte aber doch. »Was machen wir, wenn sie uns angreifen?«
    »Sie greifen nicht an. Aber für alle Fälle bleibst du mal dort drüben. Ich verhandle mit unseren gefiederten Freunden.«
    Kaum öffnete sich der Deckel zum dritten Mal, als aus dem Vogelbau wildes Gezeter erklang. Richard schrie sofort dagegen an und warf weitere schwarze Dinge hinab. Eines davon traf den Panzer und löste eine kleine Explosion wie einen Schuss aus.
    Die zwei vertrauten Vögel kamen zur Öffnung herauf und kreischten Richard an. Drei, vier ihrer Kameraden flogen dicht hinter ihnen. Der Lärm war unglaublich. Aber Richard hielt stand. Er brüllte immer weiter und zeigte immer wieder auf seinen Computermonitor. Endlich gelang es ihm, ihre Aufmerksamkeit zu erregen.
    Der Vogelschwarm besah sich die graphische Darstellung eines Fluges übers Meer. Dann hielt Richard mit der linken Hand einen der Tragegurte hoch und ließ die Demonstration wieder über den Monitor laufen. Es

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