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Rendezvous mit Übermorgen

Rendezvous mit Übermorgen

Titel: Rendezvous mit Übermorgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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einen Prozent an der Spitze der Bevölkerung. Nicole war »eine von Tausend«, aber hier nahm sie nur einen Mittelplatz im Newton-Dutzend ein. Wakefields Grad jedoch war wahrlich außergewöhnlich, er gehörte zur Kategorie »Supergenie«. Sie war nie vorher jemandem mit derart hohen Standardtestwerten begegnet.
    Ihre psychiatrische Ausbildung hatte sie zwar gelehrt, Quantifikationsversuchen bei Persönlichkeitsmerkmalen zu misstrauen, aber auch die SC-Werte beunruhigten sie nicht minder. Intuitiv hätte sie selbst ebenfalls O'Toole, Borzow und Takagishi dabei an die Spitze gerückt. Alle drei wirkten selbstsicher, ausgeglichen und anderen gegenüber einfühlsam. Über Wilsons hohen Sozialisationskoeffizienten aber war sie wirklich erstaunt. Er muss ein völlig anderer Mensch gewesen sein, ehe er sich mit Francesca eingelassen hat. Nicole wunderte sich flüchtig und fragte sich, wieso ihr eigener SC-Wert nur 71 betrug; dann fiel ihr ein, dass sie als junge Frau viel zurückhaltender und ichbezogen gewesen war.
    Also, was ist das mit dem Wakefield? Ihr war klar, dass er als Einziger in Frage kam, wenn sie verstehen wollte, was während Borzows Operation in der Software von RoSur geschehen war. Aber konnte sie ihm trauen? Und konnte sie Richards Mitwirken gewinnen, ohne ihren abwegigen Verdacht wenigstens teilweise zu enthüllen? Wieder kam ihr die Vorstellung, die Nachforschungen überhaupt aufzugeben, sehr verlockend vor. Nicole, sagte sie zu sich, wenn sich diese Idee von einer Verschwörung als Zeitverschwendung entpuppen sollte...
    Aber sie war überzeugt, es gebe da genug unbeantwortete Fragen, um die Fortsetzung der Untersuchung zu rechtfertigen. Sie beschloss, mit Wakefield zu sprechen. Sie entschied sich dafür, ihr Datenmaterial auf den Datenkubus des Königs zu übertragen, und hatte somit eine neunzehnte Akte, die sie einfach »Nicole« etikettierte. Sie holte sich das Textprozessor-Subprogramm und verfasste ein knappes Memorandum.
    3-3-00 - Kam definitiv zu dem Schluss, dass RoSurs Fehlfunktion bei Borzow-Eingriff nach Erstbeschickung und Kontrolle auf externen manuellen Befehl zurückzuführen ist. Hole mir Wakefield zur Unterstützung.
    Aus dem Vorratsfach neben dem Computer zog sie einen leeren Datenwürfel. Darauf kopierte sie ihr Memo und sämtliche Informationen von König Henrys Würfel. Als sie in den Fluganzug für ihre Arbeitsschicht stieg, steckte sie die Kopie in die Tasche.
    General O'Toole döste im Command and Control Complex des Militärschiffs, als Nicole eintraf, um ihn abzulösen. Die visuellen Displays in diesem kleineren Schiff waren zwar nicht ganz so atemberaubend wie im wissenschaftlichen Schwesterschiff, aber die Anordnung des militärischen CCC als Kommunikationszentrale war weit besser, besonders was die menschliche Direktkontrolle betraf. Alle Kontrollen waren für einen einzigen Kosmonauten leicht zu bedienen.
    O'Toole entschuldigte sich, weil er eingeschlafen sei. Erwies auf die drei Monitore mit den drei verschiedenen Aspekten ein und derselben Szene: die Restbesatzung im Tiefschlaf in dem Behelfslager am Fuß der Alpha-Treppe. »Die letzten fünf Stunden würde ich nicht gerade als aufregend bezeichnen«, sagte er.
    Nicole lächelte. »General, bei mir brauchen Sie sich nicht zu entschuldigen. Ich weiß, dass Sie seit fast vierundzwanzig Stunden auf dem Posten sind.«
    Der General stand auf. »Nachdem Sie gegangen waren« - er checkte sein elektronisches Logbuch auf einem der sechs vor ihm befindlichen Monitoren -, »beendeten die ihr Dinner und begannen mit der Montage des ersten Rovers. Das automatische Steuerungsprogramm versagte beim Selbsttest, aber Wakefield entdeckte den Fehler - eine Softwaremikrobe in einem der bei der letzten Lieferung veränderten Subprogramme - und beseitigte ihn. Tabori machte mit dem Rover vor dem Schlafengehen eine Probefahrt. Zum Abschluss des Tages fabrizierte Francesca ein aufregendes Kurzfeature für die Übertragung zur Erde.« Er zögerte. »Möchten Sie es sich anschauen?«
    Nicole nickte. OToole schaltete den TV-Monitor ganz rechts ein, und Francesca erschien in Großaufnahme vor dem geschlossenen Lagerplatz. Im Bild waren noch ein Stück der Treppe und die Anlage für den Sessellift zu sehen. »Schlafenszeit in Rama«, sagte sie feierlich und blickte umher und nach oben. »Vor etwa neun Stunden gingen in dieser verblüffenden Welt die Lichter an, und wir konnten detaillierter die kunstvolle Schöpfung unserer intelligenten Verwandten

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