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Rendezvous um Mitternacht

Rendezvous um Mitternacht

Titel: Rendezvous um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Laurie
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Singlebörse Nummer eins in der Stadtregion Boston. Und sie schien wirklich ein Händchen dafür zu haben, die richtigen Paare zusammenzubringen. Ihre Erfolgsquoten lagen definitiv über 90 Prozent … Nur wenn es um mich ging, haute sie regelmäßig meilenweit daneben. Einen passenden Partner für mich zu finden kriegte sie nicht besser hin als Kaffeekochen.
    Als sie weg war, wandte ich mich zu Teeko um. »Was wollt ihr mir da antun?«, fragte ich wütend.
    »Du musst mal was anderes tun als immer nur arbeiten, arbeiten …«
    »Ich arbeite gern!«, sagte ich.
    »Du kannst nicht ständig allein in deiner Wohnung rumsitzen und die besten Jahre deines Lebens verstreichen lassen, ohne mal die Fühler auszustrecken, nur weil du Angst hast, zurückgewiesen zu werden.«
    Ich schenkte ihr einen finsteren Blick. »So einfach ist das nicht, Teek.«
    Ihr Gesichtsausdruck sagte: Jetzt stell dich nicht so an. Also holte ich weiter aus. »Erstens mag ich meine Arbeit wirklich. Und ich bin gerade mitten dabei, mein Geschäft aufzubauen, da kann ich wirklich keine Beziehung brauchen, die mich ablenkt.«
    Teeko zuckte die Achseln. »Ja und? Es gibt Tausende vielbeschäftigter Singles, die trotzdem einen Partner finden. Meine Güte, dass man mit jemandem zusammen ist, heißt doch noch lange nicht, dass man immer an einander kleben muss, M. J.«
    Wieder blickte ich sie finster an. »Schon. Aber mit meiner knappen Freizeit ist es wirklich nicht einfach für mich.«
    »Einfach ist es nie, Mädel, aber andere schaffen das trotzdem.«
    »Normale Leute vielleicht, aber nicht jemand wie ich.«
    »Jemand wie du? Was meinst du damit?«
    Ich ließ für einige Sekunden die schwarze Brühe in dem Becher kreisen, ehe ich antwortete. »Teeko, die meisten Männer sind nicht scharf auf eine Beziehung mit einer Frau, die mit toten Leuten reden kann. Die finden das komisch oder durchgeknallt -Mann, selbst der Typ mit dem Haartransplantat war froh, als er sich endlich verdünnisieren konnte. Ich bin’s einfach leid, diesen Blick in ihren Augen zu sehen, das ist alles.«
    »Was denn für einen Blick?«
    »Als ob ich ein bisschen banane war«, erklärte ich mit einem Griff in Docs Wortschatz.
    Karen warf den Kopf zurück und lachte herzhaft. »M.J. Holliday«, sagte sie kopfschüttelnd. »Du bist doch sonst nicht ängstlich. Du bist sogar die mutigste Frau, die ich kenne.«
    Ich verdrehte die Augen und starrte die Wand an. Bei diesem ganzen Gespräch wurde mir immer unbehaglicher zumute. Aber Teeko machte weiter. »Du wagst dich an Orte, die gruseliger sind als Amityville, aber wenn’s darum geht, sich mit einem Mann zu treffen, kriegst du Muffensausen.«
    »Ich sage nicht, dass ich Angst habe«, verteidigte ich mich. »Nur, dass ich keine Lust habe, mir das anzutun.«
    »Was du brauchst, ist ein echter Mann. Einer, der sich nicht einschüchtern lässt«, sann Teeko. »Und ich sage dir, dieser Typ, den Dell und ich da heute aufgetan haben, könnte in der Hinsicht passen.«
    »Wahrscheinlich ist er bindungsunfähig.« Manchmal bin ich ein richtiges Sonnenscheinchen.
    Teeko lachte wieder los. »Der ist nicht bindungsunfähig, und glaub mir, was solche Leute angeht, bin ich Expertin.«
    »Apropos, wie geht’s John eigentlich so?« Damit meinte ich John Dodge, ihren Galan der letzten drei Jahre.
    Teekos Lächeln schwankte. Sie wandte ihre Aufmerksamkeit ihrer Tasse Kaffee zu. »Tatsächlich hat er mir vorgestern Abend einen Antrag gemacht.«
    Meine Verblüffung war grenzenlos. John war ein verdammt reicher Immobilienzar und unlängst zu einem der begehrtesten Junggesellen Bostons gekürt worden. Ich hatte immer fest geglaubt, John ginge sein Junggesellentum über alles, und er war mir nie wie jemand vorgekommen, der vor Karen auf die Knie fallen und ihr die heißersehnte Frage stellen würde. Die Neuigkeit traf mich also ziemlich unerwartet. »Er hat was?«
    »Ich habe ihm das Heirate-mich-oder-es-ist-aus-Ultimatum gestellt, und er hat mir einen Antrag gemacht.«
    »Dann seid ihr verlobt?« Ich war drauf und dran, sie in eine Riesenumarmung zu schließen.
    »Nein.«
    »Nein?«
    »Nein.«
    »Hab ich was nicht mitgekriegt?«
    Sie sah mich an. »M.J., in dem Augenblick, als ich ihm den Vortrag hielt von wegen ganz oder gar nicht, merkte ich, dass das der falsche Weg war, um zu bekommen, was ich will. Was ich will … was ich schon immer wollte … ist, dass John diesen Schritt tut, dass er aus eigenem Entschluss so eine Bindung eingehen will, weil er mich

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