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Rendezvous

Rendezvous

Titel: Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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sind, die die Befehle ausführen, falls du verstehst, was ich meine.«
    »Ich verstehe. Ist das nicht ziemlich ärgerlich?«
    »Gelegentlich durchaus. Zweifellos sogar. Männer sind jedoch in manchen Dingen ein wenig begriffsstutzig, und das gleicht sich mit den Problemen aus, die ihrem Hang entspringen, sich für die Verantwortlichen zu halten.«
    »Begriffsstutzig?« Claudia war schockiert. »Du redest doch nicht etwa von Graystone? Er ist sehr intelligent und sehr gebildet. Das weiß doch jeder.«
    Augusta winkte mit einer unbekümmerten Geste ab. »Fest steht, dass er intelligent genug ist, wenn es darum geht, überflüssige historische Tatsachen wie das Datum der Schlacht von Actium zu wissen. Aber ich muss dir sagen, es ist keine große Leistung, einen Ehemann in dem Glauben zu lassen, dass er das Kommando über den Haushalt führt, während man in Wirklichkeit alles ganz genau nach den eigenen Wünschen organisiert. Ist das etwa kein Hinweis darauf, dass Männer in mancher Hinsicht nicht besonders helle sind?«
    »Da könntest du recht haben. Wenn ich es mir jetzt genauer überlege, muss ich zugeben, ich habe immer gewusst, dass man Vater in genau der Form manipulieren kann. Er ist immer derart in seine Studien vertieft und kümmert sich nicht um Haushaltsangelegenheiten. Und doch glaubt er, er hätte die Zügel in der Hand.«
    »Ich glaube wirklich, man kann sagen, dass dieser Hang ein Charakterzug von Männern im allgemeinen ist. Und ich bin zu dem Schluss gelangt, dass Frauen ihren Männern diese Illusion nicht rauben, weil Männer entgegenkommender zu sein scheinen, wenn sie glauben, selbst Kleinigkeiten zu bestimmen.«
    »Eine ziemlich faszinierende Beobachtung, Augusta.«
    »Ja, nicht wahr? Das finde ich auch.« Augusta erwärmte sich jetzt für ihr Thema. «Noch ein auffälliges Merkmal, das ich an Ehemännern entdeckt habe, ist, dass sie in ihren Vorstellungen beschränkt sind, wenn es darum geht, was sich für eine Frau gehört. Sie neigen dazu, sich übermäßig wegen eines Ausschnitts zu sorgen oder ob man ohne einen Stallknecht ausreitet oder wie viel man für kleine Notwendigkeiten wie neue Hüte ausgibt.«
    »Augusta...«
    »Und außerdem würde ich jeder Frau, die mit dem Gedanken an eine Heirat spielt, raten, gründlich über einen anderen verbreiteten männlichen Charakterzug nachzudenken, dem ich auf die Spur gekommen bin. Das ist der Hang, erstaunlich stur zu sein, wenn sie sich erst einmal eine Meinung gebildet haben. Und das ist auch so etwas: Männer sind sehr geneigt, sich vorschnell Meinungen zu bilden. Dann muss man...«
    »Äh, Augusta...«
    Augusta schenkte dieser Unterbrechung keine weitere Beachtung. »Dann muss man sich an die lästige Aufgabe machen, sie zur Vernunft zu bringen. Weißt du, Claudia, geriete ich in die Position, einer Frau zu raten, worauf sie bei einem Ehemann achten sollte, dann würde ich sie auffordern, die Maßstäbe anzulegen, nach denen sie vorginge, falls sie dazu aufgelegt wäre, statt dessen ein Pferd zu kaufen.«
    »Augusta. «
    Augusta hielt eine Hand hoch, die in einem Handschuh steckte, und fuhr mit ihrer lebhaften Aufzählung fort. »Achte auf gutes Blut, kräftige Zähne, gesunde Glieder. Meide Geschöpfe, die den Hang aufweisen, zu treten oder zu beißen. Sondere die Tiere aus, die einen Hang zur Faulheit zeigen. Nimm kein Tier, das außergewöhnliche Sturheit aufweist. Eine gewisse Dickköpfigkeit ist unvermeidlich und zweifellos zu erwarten, aber zuviel davon weist wahrscheinlich auf echte Dummheit hin. Kurz gesagt, such dir ein williges Exemplar aus, das gelehrig ist.«
    Claudia schlug die Hände vor den Mund, und in ihren Augen stand etwas, was nur Schock oder Gelächter sein konnte. »Augusta, um Himmels willen, schau hinter dich.«
    Das Gefühl einer bevorstehenden Katastrophe machte sich in Augusta breit. Sie drehte sich langsam um und sah, dass Harry und Peter Sheldrake nur gut einen Meter hinter ihr standen. Peter schien es einige Mühe zu bereiten, seine Heiterkeit zu unterdrücken.
    Harry, der sich mit einer Hand lässig an einen Baumstamm lehnte, zeigte einen Ausdruck von höflicher Neugier. In seinen Augen war jedoch ein verdächtiges Funkeln wahrzunehmen.
    »Guten Abend, meine Liebe«, sagte Harry freundlich. »Sprich einfach weiter und lass dich von uns nicht stören, wenn du dich gerade mit deiner Cousine unterhältst.«
    »Nein, keineswegs«, sagte Augusta mit einem Selbstbewusstsein, von dem sie das Gefühl hatte, so hätte

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