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Rendezvous

Rendezvous

Titel: Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Entscheidung einer Ballinger von dem Zweig der Familie zu überlassen, der aus Northumberland stammt.«
    Daraufhin wirkte Peter noch einen Moment lang verständnislos, und dann dämmerte es ihm. Er brüllte vor Lachen. »Ich verstehe voll und ganz. Ich wünsche dir viel Glück, Mann. Und wenn du mich jetzt entschuldigen würdest, dann werde ich schnell einen Ausflug in zwei meiner Clubs unternehmen. Ich möchte ein paar Wetten in die Wettbücher eintragen lassen. Es geht doch nichts darüber, ein paar geheime Informationen zu haben, stimmt's?«
    »Nein«, stimmte Harry ihm zu und dachte daran, wie oft sein eigenes Leben und die Leben anderer von solchen Informationen abgehangen hatten. Im Gegensatz zu seinem unruhigen Freund war er sehr froh darüber, dass diese Zeiten hinter ihm lagen.
    Um drei Uhr am selben Nachmittag wurde Harry in die Bibliothek von Sir Thomas Ballinger geführt.
    Sir Thomas war noch immer ein sehr vitaler Mann. Es hatte seiner stämmigen, breitschultrigen Gestalt nichts anhaben können, dass er sein ganzes Leben dem humanistischen Studium gewidmet hatte. Sein einst blondes Haar war jetzt silbrig und auf der Schädeldecke dünn geworden. Sein gepflegter Backenbart war grau. Er trug eine Brille, die er absetzte, als er aufblickte, um zu sehen, wer sein Besucher war. Er strahlte, als er feststellte, dass Harry auf ihn zukam.
    »Graystone. Schön, Sie zu sehen. Nehmen Sie Platz. Ich wollte schon zu Ihnen kommen. Ich bin auf eine äußerst faszinierende Übersetzung eines französischen Werks über Cäsar gestoßen, von der ich glaube, dass Sie sie wirklich genießen werden.«
    Harry lächelte und setzte sich auf einen der Sessel auf der anderen Seite des Kaminfeuers. »Ich bin ganz sicher, dass mich das Werk faszinieren wird. Aber wir werden ein anderes Mal darüber reden müssen. Heute gilt mein Besuch einem gänzlich anderen Thema, Sir Thomas.«
    »Ach, wirklich?« Sir Thomas musterte ihn mit nachsichtiger Aufmerksamkeit, während er zwei Gläser Cognac einschenkte. »Und was könnte das sein, Sir?«
    Harry nahm den Cognac und lehnte sich in seinem Sessel zurück. Er musterte seinen Gastgeber lange und gründlich. »Sie und ich, Sir, wir sind in mancher Hinsicht sehr altmodisch. Oder zumindest habe ich das so gehört.«
    »Wenn Sie mich fragen, es spricht viel für Althergebrachtes. Lassen Sie uns auf die alten Griechen und die amüsanten Römer trinken.« Sir Thomas hob sein Glas zu einem Trinkspruch.
    »Auf die alten Griechen und die amüsanten Römer.« Harry trank gehorsam einen Schluck von seinem Cognac und stellte das Glas hin. »Ich bin gekommen, weil ich bei Ihnen um Miss Ballingers Hand anhalten wollte, Sir Thomas.«
    Sir Thomas zog die dichten Augenbrauen hoch. Ein nachdenklicher Ausdruck trat in seine Augen. »Ich verstehe. Weiß sie denn von Ihrem Wunsch?«
    »Nein, Sir. Ich habe noch nicht mit ihr darüber gesprochen. Wie ich schon sagte, ich bin in vieler Hinsicht altmodisch. Ich wollte Ihre Zustimmung haben, ehe ich weitere Schritte unternehme.«
    »Aber selbstverständlich, Mylord. Wie recht Sie doch haben. Aber Sie können versichert sein, dass ich mit Freuden in diese Heirat einwillige. Claudia ist eine intelligente, ernsthafte junge Frau, wenn ich das einmal so sagen darf. Mit sehr gutem Benehmen. Sie schlägt ihrer Mutter nach, verstehen Sie. Sie versucht sogar, ein Buch zu schreiben, wie es meine Frau auch getan hat. Meine Frau hat Bücher geschrieben, die für den Schulunterricht junger Damen bestimmt waren, verstehen Sie. Und sie war ziemlich erfolgreich darin, was mich natürlich sehr gefreut hat.«
    »Lady Ballingers ausgezeichnete Lehrbücher sind mir durchaus bekannt, Sir Thomas. Sie stehen im Schulzimmer meiner eigenen Tochter. Dennoch...«
    »Ja, ich habe das sichere Gefühl, dass Claudia eine ganz ausgezeichnete Gräfin für Sie abgeben wird, und es wäre mir eine große Freude, Sie zur Familie zählen zu dürfen.«
    »Danke, Sir Thomas, aber wenn Ihre Tochter auch noch so reizend ist, so war es doch nicht Claudias Hand, um die ich anhalten wollte.«
    Sir Thomas starrte ihn an. »Nicht Claudia, Mylord? Sie meinen doch nicht etwa... Sie wollen doch gewiss nicht...«
    »Es ist meine volle Absicht, Augusta zu heiraten, falls sie mich nimmt.«
    »Augusta?« Sir Thomas riss die Augen weit auf. Er leerte sein Cognacglas und verschluckte sich prompt. Sein Gesicht verfärbte sich dunkelrot, während er hustete und wild mit der Hand herumfuchtelte. Er schien zwischen

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