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Rendezvous

Rendezvous

Titel: Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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hier um meinen Stolz und um meine Ehre ging. Ich musste etwas unternehmen.«
    »Du hättest dich sofort an mich wenden sollen.«
    Augusta kniff die Augen zusammen. »Nehmen Sie es mir nicht übel, Mylord, aber ich glaube nicht, dass das eine glänzende Idee gewesen wäre. Wozu hätte das gut sein sollen? Sie hätten mir ja doch nur eine Strafpredigt gehalten und mir eine äußerst unerfreuliche Szene gemacht, wie Sie es im Moment gerade tun.«
    »Ich hätte die Angelegenheit für dich geregelt«, sagte Harry grimmig. »Und du hättest nicht deinen Hals und deinen Ruf riskiert, wie du es heute Nacht getan hast.«
    »Mir scheint, Mylord, unser beider Hals und Ruf hat heute Nacht auf dem Spiel gestanden.« Augusta versuchte sich zögernd an einem beschwichtigenden Lächeln. »Und ich muss sagen, Sie waren beeindruckend. Ich bin sehr froh darüber, dass Sie dort erschienen sind, Sir. Ich hätte meinen Schuldschein nicht gefunden, wenn Sie nicht den Verdacht geschöpft hätten, der Globus sei ein Geheimtresor. Mir scheint, es hat sich alles zum Besten gewendet, und wir sollten beide dankbar dafür sein, dass die Geschichte aus der Welt geschafft ist.«
    »Glaubst du wirklich, dass ich die Dinge auf sich beruhen lasse?«
    Augusta richtete sich zu einer stolzen Haltung auf. »Ich habe natürlich vollstes Verständnis dafür, wenn Sie finden, mein Vorgehen heute Nacht sei weit über die Grenzen des Erlaubten hinausgegangen. Sollten Sie das Gefühl haben, dass Ihnen die Vorstellung unerträglich ist, mich zu heiraten, dann steht mein ursprüngliches Angebot immer noch. Ich bin jederzeit bereit, die Verlobung zu lösen und Sie von Ihrem Versprechen zu entbinden.«
    »Mich zu entbinden?« Harry streckte eine Hand aus und packte ihr Handgelenk. »Ich fürchte, das ist jetzt nicht mehr möglich. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich mich niemals von dir werde freimachen können. Du wirst mich für den Rest meines Lebens behexen, und wenn das nun einmal mein Los ist, dann kann ich nur dafür sorgen, dass ich für das, was zu ertragen ich gezwungen bin, reichlich entschädigt werde.«
    Ehe Augusta die Zeit fand, seine Absichten zu erkennen, hatte Harry sie an sich gerissen. Im nächsten Moment lag sie auf seinen kräftigen Schenkeln. Sie klammerte sich an seinen Schultern fest, als sich sein Mund auf ihre Lippen senkte.

7. Kapitel
    »Harry.«
    Augustas verblüffter Ausruf wurde von Harrys Lippen erstickt, die sich glühend auf ihren Mund pressten. Im selben Moment nahm er all ihre Sinne gefangen. Ihr betäubtes Erstaunen wich augenblicklich flimmernder Erregung, genauso wie bei jenem ersten Mal auf dem Fußboden seiner Bibliothek.
    Augusta schlang langsam die Arme um Harrys Hals, als sie sich von ihrem ersten Schock erholt hatte. Er verlangte den Zutritt zu ihrem Mund, und gehorsam teilte sie die Lippen. In dem Moment, in dem sie es tat, war er auch schon in ihr und forderte ihre Wärme für sich. Augusta erschauerte.
    Ihr Körper reagierte so schnell, dass sie nicht mehr klar denken konnte. Irgendwo in ihrem Innern nahm sie das Schwingen und Rumpeln des Fahrzeugs wahr, das Knirschen der Räder und das Klappern von Pferdehufen auf Stein. Aber hier in der Kutsche, in Harrys Umarmung, war sie in einer anderen Welt.
    Es war eine Welt, in die zurückzukehren sie sich insgeheim schon sehnte, seit Harry sie das erste Mal so in seinen Armen gehalten hatte. Die Stunden, in denen sie diese Intimitäten in ihrer Phantasie noch einmal durchlebt hatte, verblichen jetzt, als die Realität an ihre Stelle trat. Ein euphorisches Gefühl machte sich in ihr breit, als sie begriff, dass sie wieder einmal Gelegenheit haben würde, das Wunder zu erleben, das Harrys Küsse bewirkte.
    Offensichtlich hatte er ihr die unangenehme Geschichte mit Lovejoy und ihren Schulden verziehen, dachte Augusta beseeligt. Gewiss hätte Harry sie nicht so geküsst, wenn er noch wütend auf sie gewesen wäre. Sie klammerte sich an ihn, und ihre Finger sanken tief in den schweren Stoff seines schwarzen Mantels.
    »Gütiger Gott, Augusta.« Harry hob ein wenig den Kopf, und seine Augen glänzten in der Dunkelheit. »Du wirst mich noch um den Verstand bringen. Im einen Moment könnte ich dich mit dem größten Vergnügen an den Schultern packen und schütteln, und im nächsten Moment löst du in mir den Wunsch aus, dich in das nächstbeste Bett zu zerren.«
    Sie legte eine Hand auf seine Wange und lächelte wehmütig. »Würdest du mich bitte noch einmal küssen, Harry?

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