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Rendezvous

Rendezvous

Titel: Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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unserer Verlobungszeit, ist mir endlich klargeworden, dass sie nicht die geringste Zuneigung zu mir verspürt hat. Außerdem hatte ich den starken Verdacht, dass es einen anderen gab. Als ich sie daraufhin angesprochen habe, ist sie in Tränen ausgebrochen und hat mir erklärt, dass sie wirklich einen anderen liebt und sich ihm hingegeben hat, als sie sich gezwungen sah, mich zu heiraten.«
    »Warum hat sie sich gezwungen gesehen, dich zu heiraten?«
    »Aus den üblichen praktischen Gründen, nämlich wegen meines Titels und Vermögens. Catherines Eltern haben auf der Heirat bestanden, und sie hat eingewilligt. Ihr Geliebter hat so gut wie keinen Penny besessen, und Catherine war nicht frei genug von jedem gesunden Menschenverstand, um wirklich mit ihm auszureißen.«
    »Was für ein Jammer. Für euch beide.«
    »Du kannst mir glauben, dass ich gewünscht habe, sie wäre mit dem Kerl ausgerissen. Ich hätte ihn mit Freuden dafür bezahlt, dass er sie mir wegnimmt, wenn ich mein eigenes Los im voraus gekannt hätte. Aber was geschehen war, war geschehen.« Harry zuckte die Achseln. »Sie hat mir gesagt, dass sie alles bereut, sich jedoch anstrengen wird, mir eine gute Frau zu sein. Ich habe ihr geglaubt. Zum Teufel, ich wollte ihr glauben.«
    »Und es wäre nicht richtig gewesen, wenn du ihr vorgehalten hättest, dass sie ihre Jungfräulichkeit verloren hatte«, sagte Augusta mit einem ernsten Stirnrunzeln. »Es sei denn, du selbst warst noch... äh... unberührt.«
    Harry zog eine Augenbraue hoch und ging nicht auf diese Bemerkung ein. »Wie dem auch sei, ich konnte wenig an der Situation ändern und nur versuchen, das Beste daraus zu machen.«
    »Ich verstehe. Die Ehe ist etwas, was Bestand hat.«
    »Ich glaube, Catherine und ich hätten etwas daraus machen können, wenn Catherine mich nicht von Anfang an belogen hätte. Unaufrichtigkeit ist etwas, was ich nicht verzeihen oder gutheißen kann.«
    »Nein, ich kann mir vorstellen, dass es dir sehr schwer fallen würde, einer Frau oder sonst jemandem Lügen nachzusehen. Du bist in manchen Dingen sehr strikt.«
    Er musterte sie mit einem scharfen Blick. »Catherine hatte, wie die Dinge nun einmal standen, nicht die geringste Absicht, je zu versuchen, mir eine wahre Frau zu sein. Das einzige, was ich zu ihren Gunsten sagen kann, ist, dass sie wenigstens nicht von ihrem Geliebten schwanger war, als sie zu mir gekommen ist. Sie ist jedoch in unserer Hochzeitsnacht schwanger geworden und war außerordentlich wütend über diesen Umstand. Anscheinend hatte ihr Geliebter das Interesse an ihr verloren, als sie einen dicken Bauch bekam. Um ihn weiterhin an sich zu binden, hat sie angefangen, ihm Geld zu geben.«
    » Harry . Wie grässlich. Hast du nicht gemerkt, dass sie das getan hat?«
    »Erst nach einer Weile. Catherine konnte außergewöhnlich überzeugend sein. Jedesmal, wenn sie zu mir gekommen ist, weil sie mehr Geld brauchte, hat sie mir erzählt, sie bräuchte die Beträge, um sie in ihre Wohltätigkeitszwecke zu stecken. Wenn man es sich genauer überlegt, war das noch nicht einmal direkt gelogen. Ihr Geliebter war vollkommen mittellos und regelrecht abhängig von ihrer Freigebigkeit.«
    »Ach, du meine Güte.«
    »Ich habe das Gerücht bestehen lassen, dass sie nach Merediths Geburt am Kindbettfieber gestorben ist«, sagte Harry mit ausdrucksloser Stimme. »In Wahrheit hatte sie sich schon recht gut erholt, als sie erfuhr, dass ihr Geliebter sich mit einer anderen Frau trifft. Sie ist zu früh aus dem Kindbett aufgestanden und hat sich aus dem Haus geschlichen, um sich mit ihm auseinanderzusetzen. Als sie nach Hause zurückkam, war sie außer sich. Zudem hatte sie sich eine Unterkühlung geholt, die ihr auf die Lunge geschlagen ist. Sie hat sich wieder ins Bett gelegt und ist nie mehr gesund geworden. Gegen Ende war sie von Sinnen und hat angefangen, nach ihrem Geliebten zu rufen.«
    »Und auf die Art bist du dahintergekommen, wer es war?«
    »Ja.«
    »Was ist aus ihm geworden?« erkundigte sich Augusta, und eine üble Ahnung drängte sich ihr auf.
    »Da ihm seine einzige zuverlässige Geldquelle versiegt war, hat er sich gezwungen gesehen, zum Militär zu gehen. Schon bald darauf hat er es geschafft, auf der Halbinsel einen Heldentod zu sterben.«
    »Was für eine grausige Ironie des Schicksals. Niemand weiß etwas von alledem?«
    »Bis jetzt habe ich es ganz und gar für mich behalten. Du bist der einzige Mensch, dem ich das je erzählt habe, und ich erwarte

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