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Renegade

Renegade

Titel: Renegade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. A. Souders
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gegenseitig um .«
    Die Vollstreckerin
zieht spöttisch eine Augenbraue hoch. »Dann müsstest du dich doch ganz wie zu
Hause fühlen, Oberflächenbewohner. Deine Leute sind schließlich nichts anderes
als Wilde und Mörder.« Damit wendet sie sich wieder mir zu: »In Elysium tötet
niemand außer uns. Die Leute hier waren Verräter, genau wie du.«
    Es hat keinen Sinn,
mit ihr zu diskutieren, und wir verlieren kostbare Zeit. Gavin stupst mich an
und deutet mit dem Kopf nach links. Als ich seinem Hinweis folge, sehe ich,
dass er damit das Schaltpult für die U-Boote meint. Offenbar will er dort
hinüber, damit wir die Tür zu einem der winzigen Boote öffnen können. Mit einem
knappen Nicken signalisiere ich ihm, dass ich verstanden habe.
    Â» Sie
waren unschuldig «, rufe ich so laut, dass alle außer Gavin erschrocken
zusammenfahren. Er schleicht sich inzwischen Richtung Schaltpult.
    Veronica wirft mir
einen bösen Blick zu. »Waren sie nicht. Sie haben euch bei der Flucht geholfen.
Sobald sie herausgefunden haben, dass du deine beste Freundin umgebracht hast,
sind sie euch zu Hilfe geeilt.«
    Â»Was? Nein, das
stimmt nicht.« Warum sollten sie das tun? Vor allem nachdem ich angeblich Macie getötet hatte? Das ergibt doch keinen Sinn.
    Â»O doch. Sie alle
waren Freunde und Verwandte von Timothy.« Sie legt neugierig den Kopf schief.
»Erinnerst du dich noch an ihn?«
    Ich bin so
schockiert, dass mir die Worte fehlen. Das war also sein Name. Er war der
blutende Junge.
    Â»Aber natürlich
nicht«, kichert Veronica. »Warum solltest du auch? Er war ein Nichts.
Gewöhnlicher Pöbel aus Sektor Drei, niemals gut genug. Genau wie du.«
    Â»Er war kein Nichts.
Ich glaube sogar … ich habe ihn geliebt«, protestiere ich leise, als die
Erinnerungen an unsere vielen heimlichen Ausflüge in mir aufsteigen. Gavin
bleibt abrupt stehen und starrt mich aufgewühlt an.
    Plötzlich ergeben
all die Erinnerungsfetzen einen Sinn: die dunklen Verstecke, die stürmischen
Berührungen und zarten Küsse. Der Plan . Ein
bestimmter Abend taucht vor meinem inneren Auge auf. Timothy und ich hatten
entschieden, dass wir uns verpaaren würden. Ich hatte ihn erwählt.
    Am nächsten Tag hat
Mutter ihn umbringen lassen.
    Veronica lacht
höhnisch. »Du hast ihn geliebt? Tja, man sieht ja, was ihm deine Liebe
eingebracht hat: zwei Schüsse in die Brust und eine ewige Ruhestätte auf dem
Grund des Meeres.« Grinsend dreht sie sich zu Gavin um. »Du solltest besser
hoffen, dass sie dich nicht auch liebt, Oberflächenbewohner. Sonst schaffst du
es niemals hier raus. Oh, warte! Das wird dir sowieso nicht gelingen.«
    Wut flackert in mir
auf, verschwindet aber genauso plötzlich wieder. Stattdessen sehe ich das
Mädchen vor mir grinsend an; sein Lächeln verblasst, als ich sage: »Ich bin
kein Nichts. Ich bin mehr, als du jemals sein wirst.«
    Damit richte ich
meine Plasmapistole auf sie und drücke ab.
    Nichts passiert.
    Veronica lacht
hysterisch. »Keine Munition mehr? Siehst du, du bist sehr wohl ein Fehlschlag.«
    Â»Regel Nummer eins.«
Ich hebe die Reising an die Schulter. »Sei stets vorbereitet.« Ich drücke den
Abzug nur so weit durch, dass eine einzelne Kugel abgeschossen wird.
    Es ist ein perfekter
Schuss, dessen Knall durch den kleinen Raum hallt. Doch dann geschieht etwas, worauf
ich nicht vorbereitet bin.
    Die Kugel
durchschlägt Veronicas Brust und trifft die Vollstreckerin hinter ihr, doch sie
selbst bleibt ungerührt stehen. »Aua«, beschwert sie sich, »das hat wehgetan!«
Dann stürmt sie los.
    Ich schieße noch
einmal, diesmal eine volle Ladung. Die Kugeln treffen ihren Körper, und Blut
spritzt, doch sie halten sie nicht auf. Im nächsten Moment reißt sie mich von
den Füßen, und ich schlage mit dem Kopf auf den Betonboden. Ich sehe Sterne,
und mein Schädel scheint zu explodieren. Doch ich habe keine Zeit, um wehleidig
zu sein. Veronica versucht, mich auszuschalten. Es kostet mich fast meine
gesamte Kraft, die Beine anzuziehen und zwischen unsere Körper zu schieben.
Dann stemme ich die Füße gegen ihre Brust, trete zu und schleudere sie so
zurück in die Gruppe. Ich verstehe nicht, warum die anderen mich nicht angreifen.
Warum haben sie uns nicht getötet, sobald wir den Raum betreten haben?
    Schnell springe ich
auf und sehe mich nach Gavin um. Er steht

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