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Renegade

Renegade

Titel: Renegade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. A. Souders
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sortiert, aber alle völlig
verstaubt. Es sieht nicht so aus, als wären sie in den letzten Jahren benutzt
worden.
    Â»Das glaube ich
nicht. Mutter hat strengste Anweisung gegeben, dass Waffen stets in tadellosem
Zustand zu halten sind. Sie würde niemals zulassen, dass sie so vernachlässigt
werden.«
    Gavin geht zu dem
Waffenarsenal, kniet sich davor und untersucht es aufmerksam, während ich mich
einem Schreibtisch zuwende und nach möglichen Hinweisen auf einen Fluchtweg
suche. Ich glaube zwar nicht, dass es hier etwas zu finden gibt, aber es
schadet ja nicht, einmal nachzusehen. Die Tischplatte ist leer geräumt, doch in
den Schubladen befinden sich altmodische Schreibutensilien. In der obersten
stoße ich sogar auf eine Art Notizbuch. Der Ledereinband knarzt, als ich es
aufschlage, und die Seiten rascheln leise, während ich darin herumblättere.
»Sieh mal, was ich gefunden habe.«
    Â»Was denn?« Gavin
taucht neben mir auf.
    Ich blättere das
Notizbuch durch und suche nach nützlichen Informationen. »Sieht aus wie ein
Tagebuch oder so etwas.«
    Gavin versucht über
meine Schulter hinweg mitzulesen, kommt bei meinem Tempo aber bald nicht mehr
mit und stützt einfach sein Kinn auf meinem Kopf ab. Mir stockt kurz der Atem.
Zunächst halte ich es für eine automatische Reaktion auf die verbotene Berührung,
doch dann erkenne ich, dass ich es genieße – auch wenn das höchst unschicklich
ist. So lenkt er mich zwar ab, aber ich will nicht, dass er sich von mir löst …
Ich richte meine volle Konzentration auf die Buchstaben vor meinen Augen und
nicht auf das Kribbeln in meinem Bauch, das sich langsam in Richtung Herz
ausbreitet.
    Die ersten Einträge
handeln hauptsächlich von den Erfindungen des Tagebuchschreibers, dessen Name
offenbar Eli ist, und wie er auf sie gekommen ist. Dann folgen einige
Bemerkungen zu einer Epidemie, durch die fast die Hälfte der Bürger ausgelöscht
wurde. Davon habe ich bereits im Unterricht gehört, als uns die Wichtigkeit der
Hygiene und regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen veranschaulicht wurde. In den
folgenden Einträgen schildert Eli dann, wie er versucht hat, jemanden namens
Abby – Mutter? – davon zu überzeugen, jemanden von
der Oberfläche zurate zu ziehen, um dadurch weitere Ausbrüche der Krankheit zu
verhindern.
    08. 02. 30,
10.00
    Anscheinend
hat Abby sich meinen Rat zu Herzen genommen und eine Expertin von der
Oberfläche eingestellt, eine Miss Lenore Allen. Sie soll heute Abend
eintreffen. Ich weiß, dass Abby nicht gerade glücklich darüber ist, da sie
allen Oberflächenbewohnern misstraut, aber nach dieser Epidemie muss auch sie
die Notwendigkeit dafür sehen. Wir brauchen ein Mittel, um den Rest unserer
Bevölkerung zu schützen. Abby ist vielleicht jung, aber sie ist clever. Ganz
der Vater.
    08 .02. 30,
23.45
    Habe
mich mit der Forscherin von der Oberfläche getroffen. Lenores Qualifikation ist
über jeden Zweifel erhaben, sie ist nahezu perfekt für diese Aufgabe geeignet.
Ihre Ideen sind schlichtweg grandios. Militärische Technologie von der Oberfläche
zu verändern, um Menschen zu retten, statt sie zu verletzen? Einfach brillant!
Abby hat mich gebeten, persönlich mit Lenore zusammenzuarbeiten (und ein Auge
auf sie zu haben – offenbar traut sie Lenore noch immer nicht), und dieser
Bitte komme ich nur zu gern nach. Wir werden sicher gut zusammenarbeiten, und
ich freue mich wirklich darauf, eine so brillante Kollegin zu bekommen.
    Es folgen noch
einige Einträge darüber, wie wundervoll diese Lenore – beziehungsweise Nora,
wie der Tagebuchschreiber sie bald nennt – doch ist und wie gut die
Zusammenarbeit verläuft. Zum Schluss beschreibt er bis ins kleinste Detail, wie
ihre Pläne zum Umbau dieser Technologie von der Oberfläche aussehen. Ich muss
ehrlich zugeben, dass ich das meiste davon nicht verstehe. Außerdem gibt es ein
genaues Protokoll aller Testobjekte, das die Kontrollgruppen genauso erfasst
wie jene, die absichtlich mit Viren oder Bakterien infiziert wurden. Ich kann
kaum glauben, dass sie unschuldigen Menschen Krankheitserreger injiziert haben,
die sie hätten umbringen können. Doch anscheinend gab es dadurch einen
Durchbruch.
    15. 12. 30,
18.37
    Wir
haben es geschafft! Nora und ich haben es geschafft! Die Nanobots funktionieren
perfekt. Bei allen infizierten Probanden zeigt

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