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Renegade

Renegade

Titel: Renegade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. A. Souders
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Selbstschussanlage mit Fehlfunktion.«
    Mutter schnaubt
angewidert. »Das war keine Fehlfunktion, du kleine Idiotin.«
    Gavin und ich sehen
uns schockiert an.
    Â»Wie meinen,
Mylady?«
    Â»Ich habe den
Computer so programmiert, dass er nach ihnen sucht. Eine Kamera hat sie auf dem
Großen Platz geortet. Wenn die Selbstschussanlage losgegangen ist, dann also
nur, weil sie ihre DNA erkannt hat.«

Die
Konditionierung ist ein wichtiger Bestandteil
    der
Ausbildung eurer Tochter. Aber es besteht kein Grund zur Sorge. Der gesamte
Konditionierungsprozess vollzieht sich, während sie schläft. Sie wird nichts
weiter spüren als ein kleines Pieken, wenn ihr das
»Glückswässerchen« injiziert wird, das für die idealen Konditionierungsbedingungen
sorgt.
    Auszug
aus der Broschüre »Eure Tochter wurde
    zur
Vollstreckerin erwählt. Gratulation!« –
    Natürlich
war es keine Fehlfunktion. Waren es jemals welche? Wahrscheinlich nicht. Der
Computer wurde schließlich darauf programmiert, Ziele anhand ihrer DNA zu erfassen. Es war ein Leichtes, die entsprechende DNA aus dem Computer zu entfernen, sodass die Anlagen das
Ziel für einen Oberflächenbewohner hielten und anfingen zu feuern. Das erklärte
auch, warum Mutter keine Angst davor gehabt hatte, in die Arresteinheit zu
kommen, um mit Gavin zu sprechen. Sie wusste , dass
die Selbstschussanlage bei ihr nicht losgehen würde.
    Gavin und ich warten
darauf, dass sie und die Vollstreckerin ihr Gespräch beenden, in der Hoffnung,
dass Mutter irgendetwas Wichtiges erwähnt, doch das tut sie nicht.
Unwillkürlich frage ich mich, ob sie vielleicht weiß, dass ich in der Nähe bin,
und betont hat, dass wir beide aus dem Computer
entfernt wurden, damit ich es höre. Hoffentlich ist die Vollstreckerin nicht so
schlau, das Fahrkartenhäuschen zu durchsuchen, sonst entdeckt sie uns sofort.
    Aber auf diese Idee
kommt sie nicht – vielleicht denkt sie ja, wir wären mit der Menge aus dem Bahnhof
gerannt, um nicht aufzufallen. Ich bin allerdings sehr froh, dass wir das nicht
getan haben, denn wer weiß, wie viele Menschen dann noch unseretwegen ihr Leben
gelassen hätten?
    Â»Ich weiß, was du
denkst, und es ist nicht deine Schuld«, flüstert Gavin. Er streichelt meinen
Arm und umschlingt dann wieder meine Finger, doch ich schüttele seine Hand ab.
Mir steht jetzt nicht der Sinn nach Zärtlichkeit.
    Â»Doch, ist es wohl«,
zische ich. »Ich war so dumm, nicht damit zu rechnen, dass Mutter unsere DNA aus dem System entfernen könnte. Sie hat meinen
eigenen Plan gegen mich verwendet.«
    Â»Ohne deinen Plan
wären wir nicht bis hierher gekommen. Welche Optionen hätten wir gehabt?«
    Â»Keine Ahnung.«
Frustriert balle ich die Hand zur Faust, und zwar mit so viel Kraft, dass mir
meine Nägel fast schon die Haut aufreißen. »Irgendetwas. Alles wäre besser
gewesen als das: Meinetwegen wurden unschuldige Menschen getötet!«
    Gavin greift wieder
nach meiner Hand und biegt die Finger auf. In meiner Handfläche leuchten vier
halbmondförmige Abdrücke in grellem Rot. »Lassen wir das erst mal beiseite. Wir
müssen es zu diesen Zügen schaffen.« Abwartend sieht er mich an. »Beide.«
    Ich schüttele heftig
den Kopf, doch er erstickt meinen Protest bereits im Kern: »Sie wird dich
umbringen, Evie. Diese Selbstschussanlage sollte uns beide erledigen, nicht nur mich. Ich werde dich nicht hierlassen. Du kommst mit mir.«
Mit jedem Wort wird seine Stimme nachdrücklicher, und diesmal wird er bestimmt
darauf bestehen, dass ich auf ihn höre. Und auch wenn es mir unvorstellbar
erscheint, mein Zuhause zu verlassen, habe ich wohl keine andere Wahl mehr. Wenn
ich bleibe, werde ich sterben. Dafür wird Mutter sorgen.
    Ganz langsam nicke
ich. »Okay.«
    Â»Nein, du … Was?«
Meine Zustimmung wirft ihn so aus der Bahn, dass ich fast lachen muss.
    Â»Ich sagte: Okay.
Ich werde mitkommen. Du hast recht – wenn ich hierbleibe, wird sie mich
umbringen.«
    Er schließt die
Augen und stößt erleichtert den Atem aus. Sein Gesicht entspannt sich merklich,
noch bevor er die Augen wieder aufschlägt. »Großartig. Und wie stellen wir das
mit unserer Flucht nun an, nachdem unsere Tarnung nicht mehr funktioniert?«
    Â»Ich weiß es nicht.
Jedes Mal, wenn ich einen Plan aushecke, ist Mutter mir einen Schritt voraus.«
Angespannt reibe ich

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