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Renner & Kersting 03 - Mordsgier

Renner & Kersting 03 - Mordsgier

Titel: Renner & Kersting 03 - Mordsgier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Schroeder
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nötig. Insbesondere, da vielleicht auch die Polizei Fragen stellen wird. «
    »La polizia? Perché la polizia? Und welche Probleme Sie reden?« Der Vater wusste anscheinend nichts. Helga stieß Ali unter dem Tisch mit dem Fuß an, sollte heißen, etwas diplomatischer vorzugehen. Ali zuckte leicht und nickte unmerklich.
    Ganz langsam und mit viel Betonung auf Franziska berichtete Ali von Wohlfangs ungerechten Zensuren. »Wenn er noch lebte, würde ich ein paar deutliche Worte mit dem Direktor reden, aber nun ist es dafür zu spät.«
    Pasquale nickte langsam. »Lucia hat mir erzählt die Geschichte. Ich war in Schule und sprechen mit il maestro e il direttore. Ich habe gesagt bei Anmeldung, meine Tochter hat attachi astmatichi ... eh, come si dice? ... Anfälle von Asthma. Ich habe auch gegeben ein certificati medico.« Er schwieg. Erst auf Alis neugierigen Blick hin sprach er langsam weiter. »Aber niemand hat gehört auf mich. Ich soll sein ruhig, sein still. Das nicht so grave, so schwer. Und ein Sechs nur Zensur wie andere. Lucia soll sich anstrengen noch mehr. Aber ich nicht denke so! Ich habe gemacht ein ... come si dice? ... eh, si ... ein Dienstaufsichtsbeschwerde. In meine Ristorante viele Lehrer kommen. Sie mir haben geholfen bei schreiben. Alle sie sagen, ihr Kollege ist ... eh, come si dice? ... böse, schlecht. Sie sagen wie ich, ich habe recht.« Er schenkte den Wein ein und prostete ihnen zu. »Salute! Un vino locale! Simplice, ma buono! Sie fragen, ob ich ihn habe getötet, ich, eh? Aber ich doch lese Zeitung! No, ich ihn nicht habe getötet. In meine Ristorante ich spreche mit vielen Menschen, jeden Tag, mit Menschen, die klug, die denken, mit Vätern und Müttern.« Er überließ es Ali und Helga, sich den Rest auszumalen. »Für la polizia ist vielleicht eine Motiv, den Lehrer töten, wenn nicht machen richtige Zensuren. Vielleicht Sie denken so auch. Aber nicht ich! Madonna! Warum Sie reden so schlecht von mir? Sie mir machen kaputt meine reputazione. Allora! Basta! Buona sera! Arrivederci!« Er stand auf und ging.
    Ali schaute ihm nach. Doch noch bevor sie eine Meinung äußern konnte, stand ein Kellner mit den Speisekarten vor ihnen. Da beide wussten, was sie wollten, genügte ein kurzer Blick. Das Restaurant füllte sich allmählich, weshalb Helga auf Alis Frage »Was denkst du?« nur leise antwortete: »Lass uns später darüber reden« und einen bedeutsamen Blick auf den inzwischen besetzten Nebentisch warf. Die dort herrschende Diskussion über die Unterschiede von Penne, Tagliatelle, Fusilli und Tortellini war deutlich zu verstehen.
    »Nun gut, dann werden wir den Abend genießen und die unangenehmen Dinge des Lebens ausklammern. Und was die Kinder angeht ...« Sie legte demonstrativ ihr Handy neben sich auf den Tisch. Helga nahm einen weiteren Schluck des süffigen Weines, der so angenehm den Gaumen kitzelte, und spürte, wie sie sich allmählich entspannte. Ali plauderte über ein paar Bücher, die auf der Bestsellerliste standen, und fragte die Lehrerin nach ihrer Meinung. Auf diese Weise verging die Zeit, bis das Essen aufgetragen wurde, sehr angenehm. Helgas Pizza war reich belegt und duftete nach Thymian und Oregano. Gerade schob sie genussvoll den ersten Bissen auf ihre Gabel, als Ali in einem Ton, als verkünde sie eine allseits bekannte Tatsache, eine Erkenntnis von sich gab, welche die Freundin an ihrem Gehör zweifeln ließ. »Ich bin ein Idiot!«
    Helga ließ die schon erhobene Hand samt Gabel wieder sinken. »Woher diese plötzliche Selbsterkenntnis?«
    Alis Lachen klang fast ein wenig hysterisch. »Hör zu!« Sie beugte sich vor und sprach im Flüsterton weiter. »Wir sind beide Idioten, wenn du so willst. Der Pasquale kann gar nicht der Mörder sein. Erstens ...«, Pause. »... konnte er nichts von der Kaffeemischung wissen. Falls Wohlfang der Klasse davon erzählt hätte, hätte ich es von Franziska auch erfahren. Zweitens, selbst wenn er davon wusste, konnte er weder Wohlfangs Dose kennen noch hätte er gewusst, wo die im Lehrerzimmer zu finden ist. Außerdem, ich habe Lucia ein paar Mal nach Hause gebracht, Pasquales wohnen in Wehringhausen in der Lange Straße. Da gibt es keine Gärten, wozu also hätte er Pflanzengift gebraucht? Viertens oder sind wir schon bei fünftens? Er hat etwas gegen Wohlfang unternommen. Wenn ich einen Mord plane, veranlasse ich doch nicht vorher noch eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen das Opfer, oder?«
    Helga verbiss sich jeden Kommentar zum

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