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Rentner-WG - ein Best-Ager-Roman aus Frankfurt

Rentner-WG - ein Best-Ager-Roman aus Frankfurt

Titel: Rentner-WG - ein Best-Ager-Roman aus Frankfurt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mainbook
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erfahren. Es ist ja in der Nachbarschaft bekannt, dass Sie hier allein in diesem Haus wohnen. Ein schönes Haus, wie ich bemerken möchte. Aber vielleicht ein wenig groß für eine Person.“
    Wer von der Nachbarschaft hatte ihm diesen Köhler auf den Hals gehetzt? Arthur fiel sofort die Hoffmann ein. Aber was hatte die mit einer Immobilienfirma zu tun? Und was hatte sie davon, wenn er sein Haus verkaufte?
    „War es die Hoffmann?“, platzte er heraus.
    „Sie werden verstehen, dass wir die Namen unserer Informanten nicht preisgeben. Die Frage ist, zu welchem Preis Sie verkaufen wollen.“
    Aber Arthur kam über diesen Punkt nicht weg.
    „Das war bestimmt diese Tratsche. Was geht die das überhaupt an?“, ereiferte er sich.
    Er war lauter geworden und merkte, wie die Wut in ihm hoch kochte. Der Anwalt hob beschwichtigend die Hände.
    „Bitte, ich kann wirklich keine Namen nennen. Aber es tut ja auch nichts zur Sache.“
    Er zog einen zusammengefalteten Zettel aus seiner Aktentasche und reichte ihn Arthur.
    „Schauen Sie sich das Angebot erst einmal an.“
    Leni setzte sich neben Arthur auf die Couch und beugte sich neugierig zu ihm hinüber. Sie wird sich noch den Hals ausrenken, dachte Arthur, der den Zettel fest in der Hand hielt. Das Ganze kam ihm höchst albern vor. Sie waren doch hier nicht bei der Mafia. Aber es interessierte ihn brennend, wer diesem Immobilienfritzen einen Tipp gegeben hatte. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Leni ungeduldig hin und her rutschte. Umständlich faltete er den Zettel auseinander. Er war nun auch neugierig, was er für sein Haus geboten bekam. Sekundenlang starrte er auf die Zahl. Charly und Leni beobachteten ihn gespannt. Sein Gesicht nahm eine dunkelrote Farbe an.
    „Das ist ja, also das ist ja“, stammelte Arthur entrüstet. „Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll. Einfach lächerlich!“
    Der Anwalt zuckte nicht mit der Wimper. Offenbar hatte er mit einer solchen Reaktion gerechnet. Nun sah er sich im Zimmer um.
    „Diese Siedlung ist vor rund vierzig Jahren gebaut worden, wenn ich richtig informiert bin. Da kommt ein Haus allmählich in die Jahre.“
    Arthur sprang auf und lief hin und her. Zorn steckte ihm im Hals und hinderte ihn daran, etwas zu sagen. Er bemerkte Lenis besorgten Blick, aber es war ihm unmöglich, ruhig zu bleiben. Leni hielt es nicht länger aus.
    „Dieses Haus steht nicht zum Verkauf, zu keinem Preis“, sagte sie eisig.
    Der Anwalt musterte sie kurz, konzentrierte sich dann aber wieder auf Arthur. Der war stehen geblieben. In seinem Gesicht arbeitete es. Es war unglaublich, dass sie sich so einmischte. Der Anwalt räusperte sich.
    „Herr Winkler, ich bin davon ausgegangen, dass das Haus Ihnen allein gehört.“
    Er warf einen bedeutungsvollen Blick auf Leni.
    „Sollte das nicht der Fall sein...“
    Arthur schnappte nach Luft. Das wurde ja immer schöner!
    „Sind Sie schwerhörig? Hier gibt’s nichts für Sie zu holen. Das dürfte doch völlig klar sein. Oder muss ich es Ihnen noch buchstabieren?“
    Leni klang schrill. Der Anwalt zuckte irritiert zurück.
    So wie Leni sich aufspielte, das grenzte ja schon an Hochstapelei. Aufgeregt wippte Arthur auf den Füßen hin und her.
    „Dieses Haus ist mein alleiniges Eigentum.“
    Er warf Leni einen finsteren Blick zu.
    „Aber ich muss Frau Brandner Recht geben, es steht nicht zum Verkauf.“
    Das Wippen wurde hektischer. Es sah aus, als wollte er ein kleines Ballett aufführen. Der Anwalt schaute zwischen Arthur und Leni hin und her.
    „Ich weiß jetzt nicht so recht, wer mein Verhandlungspartner ist. Sie beide?“
    Arthur setzte sich wieder hin. Ihm war ganz schlecht. Er musste sich dringend wieder beruhigen.
    „Herr“, er schaute auf die Visitenkarte auf dem Tisch. „Herr Duffner, um es noch einmal zu sagen. Das Haus gehört allein mir. Aber wie Frau Brandner sagte, ich möchte es nicht verkaufen. Es ist völlig egal, welchen Preis Sie mir bieten.“
    Er warf Leni einen giftigen Seitenblick zu. So verhielt man sich bei Verhandlungen, ruhig und höflich. Und auf keinen Fall zickig.
    Der Anwalt schien immer noch Zweifel an den Besitzverhältnissen zu haben. Aber er gab sich mit dieser Auskunft zufrieden und stand auf.
    „Ich kann mir denken, dass mein Vorschlag etwas überraschend kommt. Lassen Sie sich das Ganze durch den Kopf gehen. Ich bin befugt, das Angebot von Herrn Köhler eine Zeitlang aufrecht zu halten. Es ist ja nicht so, als ob man ein Pfund Kartoffeln kauft“, versuchte er

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