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Rentner-WG - ein Best-Ager-Roman aus Frankfurt

Rentner-WG - ein Best-Ager-Roman aus Frankfurt

Titel: Rentner-WG - ein Best-Ager-Roman aus Frankfurt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mainbook
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kamen. Sogar ein Bündel alte Liebesbriefe von Arthur an seine Maria war aufgetaucht, das er sofort ins Schlafzimmer geschleppt hatte.
    Linse und Barbara waren keine Hilfe. Die eine hatte mit Papieren nichts am Hut. Und die andere jammerte unentwegt und rang die Hände, bis Leni sie zum Kaffee kochen schickte.
    „Was soll schon in meiner Werkstatt sein, da hab ich doch nur...“
    Arthur brach ab und pfiff leise durch die Zähne. „Vielleicht, vielleicht...“ murmelte er und verschwand im Keller.
    „Kaffee ist fertig“, verkündete Barbara.
    Leni setzte sich auf die Couch. Diese Sucherei zerrte an den Nerven, da tat eine Pause gut. Barbara gesellte sich zu ihr. Sie wartete, bis Leni einen Schluck getrunken hatte und drückte ihr dann einen Brief in die Hand.
    „Was ist das?“
    „Ich hab auch Post gekriegt, aber was Schönes. Lies mal.“
    Leni faltete den Brief auseinander. Barbara hielt es fast nicht mehr auf ihrem Sitz.
    „Ist nicht wahr“, sagte Leni erschüttert, als sie die Zeilen überflogen hatte.
    „Doch! Ich hab noch nie was gewonnen. Und jetzt das!“
    Barbara strahlte wie ein Honigkuchenpferd.
    „Eine Reise zu den Kanaren. Eine Woche. Für zwei Personen. Flug, Hotel, Halbpension, alles inklusive.“
    Sie war total aus dem Häuschen.
    „Wen nimmst du mit?“
    „Ich hab an dich gedacht. Natürlich nur, wenn du Lust hast“, fügte Barbara schnell hinzu.
    Für den Moment war die Suche nach der Baugenehmigung vergessen. Der Reisetermin war sehr kurzfristig. Schon in einer Woche sollte es los gehen. Leni war jetzt auch ganz aufgeregt.
    „Das muss gefeiert werden. Ich glaube, wir haben noch eine Flasche Sekt im Kühlschrank.“
    Barbara holte die Flasche und ein paar Gläser. Mit zitternden Händen fummelte sie am Verschluss der Flasche herum.
    „Lass mich das lieber machen.“ Leni nahm ihr die Flasche ab, bevor noch etwas passierte.
    „Kannst du eigentlich Spanisch?“ fragte Barbara.
    Leni schüttelte den Kopf.
    „Die sprechen doch sicher auch Deutsch. Und irgendwo im Hinterkopf muss ich noch ein paar Brocken Englisch haben.“
    Kurz darauf kam Arthur mit triumphierendem Gesicht und einem staubigen Ordner unter dem Arm aus dem Keller.
    „Ich hab’s“, verkündete er.
    „Der Ordner war tatsächlich unten.“
    Er schaute verdutzt auf die Flasche.
    „Was wird denn hier gefeiert?“
    Barbara erklärte es ihm.
    „Da hat es endlich mal die Richtige getroffen.“
    Arthur freute sich sehr für Barbara. Und da die Bauunterlagen endlich aufgetaucht waren, konnte auch er den Sekt genießen. Er suchte das Papier heraus und reichte es Leni.
    „Das ist die Baugenehmigung. Von Wohnraum steht da allerdings nichts. Aber ich werde denen schon verklickern, dass Linse nur zu Besuch ist.“
    „Hier wird gefeiert, da bin ich richtig.“
    Linse stand in der Terrassentür.
    „Stell dir vor, Arthur hat die Baugenehmigung gefunden. Und Barbara hat eine Reise zu den Kanaren gewonnen. Im Preisausschreiben. Und sie nimmt mich mit. Nächste Woche geht’s los, ist das nicht toll?“
    „Die Kanaren werden euch gefallen. Welche Insel ist es denn?“ wollte Linse wissen.
    Barbara studierte den Brief, dem auch ein Prospekt bei lag.
    „La Palma. Noch nie gehört.“
    „La Isla Bonita! Kenn ich, die wird euch gefallen.“
    „Wo du schon überall warst“, staunte Barbara und reichte ihr ein Glas Sekt.
    „Na dann, buenos viajes.“ Linse hob ihr Glas und erklärte:
    „Das heißt Gute Reise.“
    „Und du bist sicher, dass da nichts zu machen ist?“
    Nervös trommelte Bernd Köhler mit den Fingern auf dem Schreibtisch herum und ließ seinen Gesprächspartner kaum ausreden.
    „Wofür bezahl ich dich eigentlich? Häng dich da gefälligst rein. Geht nicht gibt’s nicht“, bellte er ins Telefon und drückte auf die Aus-Taste.
    Was in drei Teufels Namen war an diesem einen Hausbesitzer so anders? Jeder Mensch hatte seinen Preis. Das war eine Regel, bei der es keine Ausnahme gab. Man musste nur herausfinden, was es war. Es ging nicht unbedingt um Geld. Macht, Einfluss, Prestige, irgendetwas gab es, das dieser Winkler unbedingt wollte. Und wofür er sofort sein Haus hergeben würde. Er nahm den Plan des Viertels zur Hand, auf dem er die Flächen rot markiert hatte, die schon ihm gehörten. Viel fehlte nicht mehr. Aber dieser Rest gestaltete sich zäh.
    Er nahm einen Marker zur Hand. Das Mietshaus konnte er von seiner Liste streichen. Der letzte Bewohner war endlich ausgezogen. Das bedeutete grünes Licht für die

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