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Rentner-WG - ein Best-Ager-Roman aus Frankfurt

Rentner-WG - ein Best-Ager-Roman aus Frankfurt

Titel: Rentner-WG - ein Best-Ager-Roman aus Frankfurt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mainbook
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wollte er wissen.
    „Für die alte Schaukel. Die Stricke halten nicht mehr. Die sind schon völlig morsch.“
    „Das olle Ding? Die benutzt doch keiner mehr. Oder willst du vielleicht schaukeln?“
    „Warum nicht?“, antwortete sie ausweichend.
    Arthur ließ den Staublappen sinken.
    „Was ist los? Die Schaukel war nicht mehr in Betrieb, seit meine Söhne erwachsen sind. Hier gibt’s doch weit und breit keine Kinder.“
    „Doch“, sagte Linse.
    Ehe er sich von seiner Verblüffung erholt hatte und weiter fragen konnte, war sie schon an der Tür.
    „Ich fahr mal los und kauf ein paar Stricke. Nur für alle Fälle.“

Kapitel 10
    „Sie sind da!“
    Das Taxi war noch nicht richtig zum Stehen gekommen, als Arthur schon die Haustür aufriss. Kopfschüttelnd schaute Linse zu, wie er ungeduldig das Gepäck aus dem Kofferraum zerrte. Leni und Barbara krabbelten aus dem Auto und strahlten aus braun gebrannten Gesichtern.
    „Na, ihr seht vielleicht gut aus. Da braucht man gar nicht zu fragen, wie es war.“
    Arthur nahm sie nacheinander in den Arm und drückte sie herzhaft.
    „Buenos Dias“, rief Barbara. Ein paar Brocken Spanisch hatte sie immerhin aufgeschnappt, darauf war sie ganz stolz.
    Arthur bezahlte das Taxi, lud sich alles auf, was er irgendwie tragen konnte und wankte zur Haustür.
    „Kommt rein, kommt rein. Habt ihr Hunger? Durst?“
    „Bei so einem Empfang fahren wir öfter weg.“
    Leni war ganz erschlagen. Arthur zerriss sich fast vor Eifer, so kannte sie ihn gar nicht. Er nötigte sie zu einem Imbiss auf die Terrasse und machte eine Flasche Rotwein auf.
    „Das seid ihr ja jetzt gewohnt.“
    „Eigentlich eher Cava. Ein göttliches Gesöff, da könnte ich drin baden. Ach, es war einfach herrlich“, schwärmte Barbara und war überhaupt nicht mehr zu bremsen. Der Nachmittag verging wie im Flug. Abwechselnd erzählten sie von den Pinienwäldern, den Vulkanen und den bunten Häusern.
    „Und? Sind die Spanier tatsächlich so feurig, wie man sagt, oder haben sie euch in Ruhe gelassen?“ wollte Arthur wissen.
    „Das wird überbewertet.“
    Bevor Barbara den Mund aufkriegte, hatte Leni schon kurz und bündig geantwortet. Linse bemerkte die feine Röte, die ihr dabei ins Gesicht stieg. Schau an, dachte sie, da war doch was! Aber sie fragte nicht nach. Das wollte sie sich für später aufheben, wenn sie Leni mal allein erwischte. Arthur schaute auf die Uhr.
    „Ach du liebe Güte, ich muss in die Küche.“
    Er sprang auf und verschwand im Haus. Die Urlauberinnen schauten ihm verdutzt hinterher.
    „Haben wir was verpasst?“
    Linse grinste.
    „Er kocht heute zur Feier des Tages. Macht euch auf was gefasst.“
    „Das hört sich richtig gefährlich an.“
    Aber es war nichts weiter aus ihr rauszukriegen. Sie setzten sich an den Esstisch, der bereits gedeckt und mit einem Blumenstrauß dekoriert war.
    Leni war gespannt. Endlich ging die Küchentür auf, und Arthur stellte feierlich eine große Pfanne auf den Tisch.
    „Paella“, verkündete er und sah erwartungsvoll in die Runde.
    Leni und Barbara lächelten etwas mühsam. Linse klopfte ihrem gelehrigen Kochschüler voller Stolz auf die Schulter.
    „Das sieht wirklich sehr gut aus“, lobte sie.
    „Was Deutsches wäre mir lieber gewesen“, raunte Barbara Leni zu und unterdrückte einen Schmerzensschrei, als die ihr unter dem Tisch auf den Fuß trat. Arthur lud großzügige Portionen auf die Teller und beobachtete angespannt, ob es den Damen auch schmeckte.
    „Das war wirklich ganz ausgezeichnet“, beteuerte Leni zum fünften Mal und legte die Gabel auf ihren leeren Teller. Arthur platzte fast vor Stolz, und Linse strahlte wie ein Honigkuchenpferd.
    „Wie seid ihr zwei denn miteinander ausgekommen?“ wollte Leni wissen. Diese neue Harmonie zwischen Arthur und Linse war ihr suspekt.
    „Sehr gut!“ sagten beide wie aus einem Munde.
    Plötzlich entdeckte Leni, dass sich Arthurs Bauch deutlich unter seinem Hemd wölbte. Das war also des Rätsels Lösung! Kaum war sie aus dem Haus, hatte er sich bestimmt wieder über Pizza und Burger hergemacht. Und Linse war seine Komplizin.
    „Salat! Bis auf weiteres gibt’s nichts anderes.“
    Mit schlechtem Gewissen wich Arthur ihrem strengen Blick aus und wechselte das Thema.
    „Wir haben seit neuestem heimlichen Besuch im Garten.“
    Linse erzählte.
    „Es sind zwei Kinder, eine Junge und ein Mädchen. Hinten am Zaun zum Nachbarn gibt es eine Stelle, die lose ist. Da schleichen sie sich rein. Gestern habe

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