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Rentner-WG - ein Best-Ager-Roman aus Frankfurt

Rentner-WG - ein Best-Ager-Roman aus Frankfurt

Titel: Rentner-WG - ein Best-Ager-Roman aus Frankfurt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mainbook
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wollte?
    Ihr Schweigen dauerte zu lange. Wortlos wandte er sich ab und stieg wieder in den Wagen. Während der Rückfahrt zum Hotel machte Leni ein paar halbherzige Erklärungsversuche. Aber an seinem stoischen Gesicht schien alles abzuprallen.
    Barbara sah sofort, dass etwas vorgefallen war. Während sie weiter ihren Koffer packte, hatte sie ein scharfes Auge auf Leni, die sehr blass war. Schweigend werkelten sie im Zimmer herum, bis Leni plötzlich mit einem Schluchzen aufs Bett sank. Wie ein Zerberus stand die Freundin neben ihr.
    „Ist er zudringlich geworden?“
    Verzweifelt schaute Leni sie an.
    „Nein, eben nicht! Ach Blödsinn, das ist ja völlig falsch. Er hat mir angeboten, bei ihm zu wohnen, im Verwalterhaus. Als seine Wirtschafterin. So könnten wir uns besser kennen lernen. Völlig klar, wohin das führt.“
    „Gefällt er dir?“
    Sie nickte.
    „Könntest du dir denn vorstellen, hier zu leben?“
    „Das ist ja das Schlimme!“
    Leni stand auf und trat ans Fenster.
    „Sogar verdammt gut. Aber denk doch mal nach. Ich kenne ihn erst seit ein paar Tagen, weiß eigentlich nichts von ihm. Aber ich führe mich auf wie ein durchgeknallter Teenager. Ich müsste es doch besser wissen, alt genug bin ich ja schließlich.“
    „Richtig Schmetterlinge?“
    Lenis Nicken ging Barbara durch und durch. Einen Moment starrten sie beide auf das Meer, das schön wie auf einer kitschigen Postkarte in der Sonne glitzerte.
    „Ist schon gut, ich krieg mich gleich wieder ein.“
    Sie ging ins Bad, um ihre Sachen zu holen. Und um ein bisschen zu heulen.
    Natürlich ließ Luis es sich nicht nehmen, sie zum Flughafen zu bringen. Und irgendwie brachte er es zuwege, dass Barbara sich nicht als drittes Rad am Wagen vorkam. Braun gebrannt und in guter Stimmung saß sie hinten im Auto. Leni betrachtete ein letztes Mal die Palmen und Drachenbäume entlang der Straße. Plötzlich dachte sie wieder an Arthur und Linse. Wie es ihnen wohl ergangen war?
    Die Zeit bis zum Abflug verbrachten sie in einer kleinen Bar.
    „Ach, diesen Cava werde ich vermissen“, seufze Barbara und nahm einen Schluck. Luis schaute Leni mit hungrigen Augen an und tastete nach ihrer Hand. Aber nein, es konnte nichts daraus werden, daran hielt sie fest. Man verliebte sich nicht in ein paar Tagen, das war einfach unmöglich.
    „Cara“, sagte er leise, „es wird schwer sein ohne dich.“
    „Die Nächste kommt vielleicht schon heute mit dem Flieger an.“
    Es tat ihr fast mehr weh als ihm, so etwas zu sagen. Aber sie wollte es ihm leichter machen.
    Ihr Flug wurde aufgerufen. Barbara ging taktvoll ein paar Schritte vor, um Luis und Leni Gelegenheit zu geben, sich zu verabschieden. Er nahm sie in die Arme, und plötzlich war sein Gesicht ganz nah vor ihr.
    „Ich hätte nicht gedacht, dass das noch einmal passieren könnte“, begann er.
    „Nichts mehr sagen“, bat sie.
    Als er sie an sich zog und sie küsste, fühlte sie die Erregung wie eine mächtige Welle. Aber dann machte sie sich los und ging durch die Sperre. Verwundert stellte sie fest, dass sie Tränen in den Augen hatte. Seit wann fiel es ihr so schwer, vernünftig zu sein?
    „Ich bin ein elender Feigling.“
    Barbara schaute sie erstaunt an.
    „Das stimmt doch nicht. Ich versteh dich sehr gut. Aber das ist ja noch nicht das Ende der Fahnenstange. Mit der Zeit könnt ihr euch besser kennen lernen.“
    Mit leeren Augen starrte Leni vor sich hin.
    „Oder nicht?“
    „Er hat keine Chance, mich zu finden. Ich hab ihm eine falsche Adresse gegeben.“
    Sie schämte sich zutiefst und konnte Barbara nicht ansehen. Schweigend saßen sie nebeneinander. Barbara blätterte in einem Buch, Leni grübelte vor sich hin. Erst kurz vor der Landung wagte sie einen Vorschlag.
    „Vielleicht sollten wir Luis gar nicht erwähnen. Auch ohne ihn war es doch ein sehr schöner Urlaub.“
    Barbara war sofort einverstanden.
    Irgendwie war die Woche schnell vergangen. Andererseits auch wieder nicht, aber morgen kamen seine beiden Damen endlich wieder. Arthur registrierte mit gelindem Erstaunen, dass er richtig aufgeregt war. Zur Feier des Tages wischte er sogar Staub, eine Tätigkeit, die ihm verhasst war. Aber es war ihm wichtig, dass alles ordentlich aussah. Linse kam herein.
    „Stör ich?“
    „Nö, überhaupt nicht.“
    Krampfhaft hielt er den Staublappen hinter seinem Rücken versteckt.
    „Ich wollte nur mal fragen, ob du in deiner Werkstatt vielleicht zwei dicke Seile hast.“
    „Wofür brauchst du die denn?“

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