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Replay - Das zweite Spiel

Titel: Replay - Das zweite Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Grimwood
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vielleicht von all den Fluggesellschaften erzählen, die mit Klagen drohen: Aeronaves de Mexico, Allegheny Airlines, Philippine Airlines, Air France, Olympic Airways … Außerdem die Fremdenverkehrsämter von Mississippi und Ohio, deren Anwälte angerufen haben. Sie sind alle sehr aufgebracht, Sir. Ich dachte nur, ich sollte Sie warnen.«
    Jeff nickte zerstreut. »Das war’s?«, fragte er.
    »Ja, Sir, abgesehen von ein paar Zeitschriften, die alle ein Interview mit Ihnen oder Miss Phillips oder Ihnen beiden vereinbaren wollen.«
    »Irgendwelche Wissenschaftsjournale dabei?«
    Sie schüttelte den Kopf. »National Enquirer, Fate … Ich glaube, man kann sagen, das seriöseste davon war Esquire.«
    »Immer noch keine Nachricht von einer der Universitäten? Keine Forschungseinrichtung außer diesem Verein in Kalifornien, was immer das sein mag?«
    »Nein, Sir. Das war alles.«
    »In Ordnung.« Er seufzte. »Danke, Elaine. Halten Sie mich auf dem Laufenden.«
    »Das werde ich, Sir.« Sie klappte den Notizblock zu und wandte sich zum Gehen, dann hielt sie jedoch inne. »Mr. Winston … ich frage mich …«
    »Ja?«
    »Finden Sie, dass ich heiraten sollte? Ich meine, ich hab drüber nachgedacht, und mein Freund hat mich zweimal gefragt, aber ich würde gern wissen … also, ich würde gern wissen, ob es mit uns klappen wird.«
    Jeff lächelte nachsichtig, als in den Augen der jungen Frau den verzweifelten Wunsch sah, einen Blick in die Zukunft zu werfen. »Ich wünschte, ich wüsste es«, sagte er. »Aber das müssen Sie selbst herausfinden.«
    Die Fluggesellschaft Aeronaves de Mexico zog ihre Klage am 5. Juni zurück, am Tag, nachdem einer ihrer Jetliner an einem Berghang nahe Monterrey abgestürzt war, wie Jeff und Pamela es vorausgesagt hatten. Der mexikanische Politiker Carlos Madrazo und Tennisstar Rafael Osuna waren nicht an Bord des Flugzeugs, in dem sie bereits fünfmal gestorben waren; anstatt der ursprünglich neunundsiebzig hatten es diesmal lediglich elf Personen für angebracht gehalten, den Unglücksflug mitzumachen.
    Danach entschieden sich von den verbleibenden Fluggesellschaften, für die ein Unglück vorausgesagt worden war, nur Air Algerie und Royal Nepal Airlines, die Warnung zu ignorieren und die infrage kommenden Flüge nicht abzusagen. Dies waren die einzigen Fluggesellschaften, die im weltweiten kommerziellen Flugverkehr für den Rest des Jahres 1969 Unfälle mit Todesfolge zu beklagen hatten.
    Die US Navy weigerte sich, sich dem zu beugen, was der Verteidigungsminister Laird als ›Aberglaube‹ bezeichnete, und der Zerstörer Evans setzte seine Fahrt in die Südchinesische See fort; die australische Regierung hingegen wies ihren Flugzeugträger Melbourne in aller Stille an, die Maschinen abzuschalten und die erste Juniwoche über vor Anker zu gehen, sodass es diesmal nicht zu dem Zusammenstoß kam, der die Evans bislang immer in zwei Hälften zerrissen hatte.
    Bei der Überflutung des Erie-Sees sank der Tribut an Menschenleben von einundvierzig auf fünf, da die Anwohner die öffentlichen Warnungen beachteten und höher gelegenes Gelände aufsuchten, bevor das Unwetter begann. Ähnlich verhielt es sich im Bundesstaat Mississippi - die Touristenbuchungen an den Erholungsorten Gulfport und Biloxi an der Golfküste sanken bis Mitte August fast auf null, und die örtliche Bevölkerung floh in einem Ausmaß ins Inland, das bei Zivilschutzübungen noch nie zuvor erreicht worden war. Der Hurrikan Camille traf auf eine fast menschenleere Küste, und 138 der früheren 149 Opfer überlebten.
    Lebensläufe veränderten sich. Lebensläufe, die bislang abgebrochen waren, gingen weiter. Und die Welt merkte auf.
    »Ich möchte, dass eine einstweilige Verfügung beantragt wird, Mitchell! Noch diese Woche, spätestens aber Mitte nächster Woche.«
    Der Anwalt konzentrierte sich auf seine Brille, polierte die dicken Gläser mit der gleichen Sorgfalt, die man auf ein teures Teleskop verwenden mochte. »Ich weiß nicht, Jeff«, sagte er. »Ich bin mir nicht sicher, ob das möglich sein wird.«
    »Bis wann können wir sie dann bekommen?«, fragte Pamela.
    »Wir bekommen vielleicht gar keine.«
    »Sie meinen, überhaupt nicht? Die Leute dürfen die absurdesten Theorien über uns verbreiten, und wir können nichts dagegen unternehmen?«
    Der Rechtsanwalt entdeckte einen weiteren unsichtbaren Fleck auf den Brillengläsern und wischte ihn behutsam mit einem kleinen viereckigen Polierleder weg. »Es könnte durchaus sein,

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