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Replay - Das zweite Spiel

Titel: Replay - Das zweite Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Grimwood
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schließlich. »Alles andere wäre auch erstaunlich gewesen, denn seit vier Monaten stehen Sie im Scheinwerferlicht der Medien. Wenngleich ich zugeben muss, dass die meisten meiner Kollegen geneigt waren, Ihre Ankündigungen als Gesellschaftsspielchen misszuverstehen … bis zu dieser Woche.«
    »Libyen?«, fragte Jeff, obwohl er die Antwort bereits kannte.
    Hedges nickte, nahm einen tiefen Zug von der Zigarette. »In der Mittelost-Abteilung sind alle immer noch wie vom Donner gerührt. Unseren Lagebeurteilungen zufolge, die wir für sehr verlässlich hielten, war das Regime von König Idris stabil. Sie haben nicht nur das Datum des Staatsstreichs genannt, sie haben auch darauf hingewiesen, dass die Junta aus den mittleren Rängen der libyschen Armee kommen werde. Ich möchte, dass Sie mir sagen, woher Sie das wussten.«
    »Ich habe es bereits so gut erklärt, wie ich nur kann.«
    »Dieses Zeug von wegen, Sie würden Ihr Leben …« - Hedges’ kühler Blick schwenkte zu Pamela - »neu durchleben. Sie erwarten doch nicht etwa, dass wir Ihnen das glauben, oder?«
    »Es bleibt Ihnen keine andere Wahl«, sagte Jeff sachlich. »Ebenso wenig wie uns. Es geschieht, mehr wissen wir nicht. Der einzige Grund, weshalb wir diesmal ein solches Aufhebens um uns gemacht haben, ist der, dass wir mehr darüber herausfinden wollen. Ich habe das alles schon bei früherer Gelegenheit sehr deutlich zum Ausdruck gebracht.«
    »Ich habe erwartet, dass Sie das sagen würden.«
    Pamela beugte sich gespannt vor. »Bestimmt gibt es regierungsamtliche Forscher, die das Phänomen untersuchen und uns helfen könnten, die Antworten zu finden, nach denen wir suchen.«
    »Das fällt nicht in meinen Zuständigkeitsbereich.«
    »Aber Sie könnten sie auf uns aufmerksam machen, sie wissen lassen, dass Sie uns ernst nehmen. Vielleicht könnten Physiker…«
    »Im Austausch wofür?« Hedges klopfte ein langes Aschestück von der Zigarette.
    »Wie bitte?«
    »Sie sprechen über die Bewilligung finanzieller Mittel, über menschliche Arbeitskraft, Laboreinrichtungen … Was würden wir dafür von Ihnen bekommen?«
    Pamela schürzte die Lippen, sah Jeff an. »Informationen«, sagte sie nach einer Weile. »Das Vorauswissen über Ereignisse, die die Weltwirtschaft durcheinander bringen und zum Tod tausender unschuldiger Menschen führen werden.«
    Hedges drückte die Zigarette aus, seine stechenden blauen Augen auf Pamela geheftet. »Zum Beispiel?«
    Sie sah wieder Jeff an; seine Miene war ausdruckslos, drückte weder Zustimmung noch Warnung aus.
    »Diese Libyengeschichte«, erklärte sie dann an Hedges gewandt, »wird furchtbare, weit reichende Konsequenzen haben. Der Mann an der Spitze der Junta, Oberst Ghaddafi, wird sich nächstes Jahr zum Präsidenten ernennen, Er ist ein Verrückter, die wirklich bösartigste Figur der nächsten zwanzig Jahre. Er wird aus Libyen eine Brut- und Zufluchtsstätte für Terroristen machen. Fürchterliche, unvorstellbare Dinge werden in seinem Namen geschehen.«
    Hedges zuckte mit den Achseln. »Das ist ziemlich vage«, sagte er. »Es könnte Jahre dauern, bis diese Behauptungen widerlegt oder bestätigt werden. Außerdem sind wir eher an den Ereignissen in Südostasien interessiert, nicht am Auf und Ab der kleinen arabischen Staaten.«
    Pamela schüttelte entschieden den Kopf. »Hier irren Sie sich. Vietnam ist ein hoffnungsloser Fall - der Mittlere Osten wird die kommenden zwei Dekaden über die Schlüsselregion sein.«
    Der Mann betrachtete sie nachdenklich, während er eine neue Zigarette aus der zerknautschten Packung fischte. »Es gibt im Außenministerium eine Minderheitsfraktion, die genau diese Meinung vertritt«, sagte er. »Aber wenn Sie unsere Stellung in Vietnam für aussichtslos halten - wie steht es dann mit dem Tod Ho Chi Minhs am vorgestrigen Tag? Wird das nicht die Entschlossenheit der NLF schwächen? Unsere Analytiker sagen…«
    Jeff ergriff das Wort. »Wenn überhaupt, wird es ihre Entschlossenheit stärken. Ho Chi Minh wird zwar nicht heilig gesprochen werden, aber man wird ihn zum Märtyrer stilisieren. Man wird Saigon nach ihm benennen, und zwar … also, wenn die Stadt erst einmal eingenommen ist.«
    »Sie waren im Begriff, ein Datum zu nennen«, sagte Hedges, ihn durch eine Rauchwolke hindurch argwöhnisch musternd.
    »Ich glaube, wir sollten mit unseren Informationen ein wenig wählerisch sein«, erwiderte Jeff vorsichtig und warf Pamela einen warnenden Blick zu. »Wir wollen die Probleme der Welt

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