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Replay - Das zweite Spiel

Titel: Replay - Das zweite Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Grimwood
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bin sicher, das hast du. Dort, wo es am meisten zählt.«
    Jeff nickte und umarmte sie erneut. »Und … wie hast du mich in Boston gefunden?«
    »Ich habe deine Eltern angerufen. Sie machten den Eindruck, als würden sie mich kennen - zumindest vage.«
    »Vor meinem ersten Besuch hier habe ich ihnen erzählt, ich würde auf der Schule ein Mädchen aus Connecticut kennen.«
    »Mein Gott, Jeff, es muss schrecklich gewesen sein, als ich dich nicht wiedererkannte.«
    »Allerdings. Aber jetzt, wo du wieder da bist, bin ich dankbar, einen Eindruck davon bekommen zu haben, wie du mit vierzehn wirklich warst.«
    Sie lächelte. »Ich wette, ich fand dich süß, wer immer du warst. Wirklich, ich bin ein bisschen überrascht, dass ich nicht gelogen und meinen Eltern gesagt habe, ich würde dich kennen.«
    »Ich hab dich vergangenen März angerufen. Du hieltest mich für ›seltsam‹, aber … du hast irgendwie interessiert geklungen.«
    »Das war ich bestimmt auch.«
    »Pam?«, rief ihr Vater aus der Diele. »Alles in Ordnung da drinnen?«
    »Alles klar«, antwortete sie.
    »Du hast noch fünfundvierzig Minuten«, erinnerte er sie und verschwand wieder in den Hinterzimmern des Hauses.
    »Das wird wirklich ein Problem werden«, sagte Jeff und runzelte besorgt die Stirn. »Rechtlich gesehen bist du eine Minderjährige. Dein Vater sprach davon, ein Unterlassungsurteil zu erwirken, um zu verhindern, dass ich mich mit dir treffe.«
    »Ich weiß. Das ist teilweise mein Fehler. Heute Nachmittag hatten wir einen Mordskrach, nachdem ich ihnen gesagt hatte, ich würde deinen Anruf oder deinen Besuch erwarten. Ich hatte keine Ahnung, dass sie dich schon kannten. Mein Vater ging an die Decke, als ich deinen Namen erwähnte, und ich fürchte, ich habe mich ebenfalls nicht besonders gut aufgeführt. Sie haben in diesem Alter noch nie solche Worte aus meinem Mund gehört, abgesehen von meiner zweiten Wiederholung, als ich aufsässig wurde. Aber daran erinnern sie sich natürlich nicht mehr.«
    »Glaubst du, es ist ihm ernst damit, uns den Umgang zu verbieten? Wenn er’s drauf anlegt, könnte es wirklich schwierig für uns werden.«
    »Leider meint er, was er sagt. Es könnte sein, dass für uns erst mal harte Zeiten anbrechen.«
    »Wir könnten … zusammen weglaufen.«
    Pamela lachte trocken. »Nein. Das hab ich schon ausprobiert, erinnerst du dich? Es hat damals nicht geklappt, und das würde es auch diesmal nicht.«
    »Außer dass ich jetzt Geld habe und mir so viel weiteres Geld beschaffen könnte, wie wir brauchen. Es ist nicht so, dass wir auf der Straße stehen würden.«
    »Aber ich bin noch minderjährig, vergiss das nicht. Du bekämst eine Menge Ärger, wenn sie uns schnappen würden.«
    Jeff brachte ein Grinsen zustande. »Verführung Minderjähriger. Irgendwie gefällt mir dieser Gedanke.«
    »Da möchte ich drauf wetten«, sagte sie spöttisch. »Aber das ist keine Kleinigkeit, zumal in dieser Zeit. Bis zum ›Sommer der Liebe‹ sind es noch drei Jahre. 1964 nahm man diese Angelegenheit sehr, sehr ernst. Wir werden einfach eine kleine Weile warten müssen. In ein paar Monaten werde ich sechzehn sein, vielleicht lassen sie uns bis dahin wenigstens einander treffen, wenn ich ihnen Honig um den Bart schmiere und eine Zeit lang die Rolle der folgsamen Tochter spiele.«
    »Herrgott noch mal - ich habe schon anderthalb Jahre darauf gewartet, wieder mit dir zusammen zu sein.«
    »Ich wüsste nicht, was wir sonst tun könnten. Mir gefällt diese Aussicht nicht besser als dir, aber ich glaube nicht, dass wir im Moment eine andere Wahl haben.«
    »Nein«, gab er zu. »Haben wir nicht.«
    »Was wirst du in der Zwischenzeit machen?«
    »Ich schätze, ich werde nach Boston zurückkehren. Es ist eine nette Stadt, nicht zu weit von hier, und ich habe mich dort mehr oder weniger eingelebt. Wahrscheinlich werd ich daran arbeiten, unsere Spargroschen zu vermehren, damit wir uns nicht ums Geldverdienen kümmern müssen, wenn wir erst mal wieder Zusammensein können. Kann ich dich wenigstens anrufen? Dir schreiben?«
    »Nicht hierher, glaube ich, noch nicht. Ich werd mir ein Postfach besorgen, damit wir uns schreiben können, und ich werd dich so oft anrufen, wie ich kann. Von außerhalb, nach der Schule.«
    »Herrgott noch mal. Du willst wirklich wieder auf die High School gehen?«
    »Ich muss.« Sie zuckte mit den Achseln. »Ich werd’s überleben. Ich hab es schon so oft getan, dass ich die Antworten auf jeden Test auswendig kenne, glaube

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