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Republic Commando 01 - Feindkontakt

Republic Commando 01 - Feindkontakt

Titel: Republic Commando 01 - Feindkontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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ins Verzweifeln geriet, griff er gerne zu extremen Nachhilfemethoden, um das Team wieder auf Trab zu bringen.
    »Du hast also wieder eine Farm angesteckt?«, fragte er.
    »Es war eine Warnung, Sir. Für den Fall, dass sie auf dumme Gedanken kommen. Sie wissen schon, Leute verstecken und so.«
    »So funktioniert das aber nicht.« Hokan lehnte sich an eine Tischkante und starrte mit verschränkten Armen in das anonyme, maskierte Gesicht. Er mochte keine Leute leiden, deren Augen er nicht sehen konnte. »Zuerst warnt man sie. Wenn sie gegen die Regeln verstoßen – dann bestraft man sie. Wenn man sie bestraft, bevor sie die Regeln brechen, haben sie nichts mehr zu verlieren und dann hassen sie dich und sie wollen sich rächen und ihre gesamte Brut ebenso.«
    »Ja, Sir.«
    »Habt ihr das verstanden?« Hokan sah sich unter der versammelten Mannschaft um und breitete die Arme aus, als wolle er zu einer Lehrstunde einladen. »Hat das jeder verstanden?«
    Ein leichtes Murren ging durch die Gruppe.
    »Hat das jeder verstanden? « , knurrte Hokan. »Was sagen wir, wenn uns ein Offizier eine Frage stellt?«
    »Ja… Sir!« ertönte es fast im Chor.
    »Gut«, sagte Hokan leise.
    Er stand wieder auf. Dann nahm er Fuliers Lichtschwert, schaltete es ein und ließ die Klinge durch den Hals des Ubesers gleiten, sodass der Kopf abfiel – unblutig, lautlos und sauber.
    Plötzlich herrschte absolute Stille. Die Mannschaft war schon vorher leise gewesen, aber man konnte immer noch die beiläufigen Geräusche hören, die Leute nun mal machen, wenn sie eine eintönige Lehrstunde ertragen müssen. Jetzt war nicht einmal mehr das leiseste Schlucken. Räuspern oder Seufzen zu hören. Sie wagten nicht einmal zu atmen.
    Er blickte hinab auf den Leichnam und dann auf seine dunkelgraue Uniformhose. Völlig sauber: Kein Blut. Dieses Lichtschwert gefiel ihm immer besser. Er setzte sich wieder auf die Tischkante.
    »Das«, sagte Hokan, »war die Strafe für Cailshh. Und für den
    Rest von euch ist es eine Warnung. Ist der Unterschied jetzt klar? Das ist sehr wichtig, wisst ihr?«
    »Ja, Sir.« Diesmal waren deutlich weniger Stimmen zu hören und sie zitterten.
    »Dann geht und findet unsere Besucher. Und du, Mukit. Räum
    diese Sauerei weg. Du bist Ubese. Du weißt am besten, wie man die Oberreste beseitigt.«
    Die Gruppe begann, der Reihe nach hinauszugehen und Mukit beugte sich über den säuberlich zerteilten Körper von Cailshh. Als sein Weequay-Oberlieutenant durch die Tür schlüpfen wollte, packte Hokan ihn am Arm.
    »Guta-Nay, wo stecken dein Bruder und sein Freund?«, fragte er.
    »Sie sind bei den letzten beiden Mahlzeiten nicht aufgetaucht und haben sich nicht von der Schicht abgemeldet.«
    »Ich nicht wissen, Sir.«
    »Verdienen sie sich zusammen mit diesem Trandoshaner ein paar Credits? Ein bisschen freiberufliche Sklavenarbeit?«
    »Sir – «
    »Ich muss das wissen, um herauszufinden, ob ihnen vielleicht etwas… Ungewöhnliches zugestoßen ist.«
    Guta-Nay, der sich zweifellos daran erinnerte, was Hokan mit ihm
    gemacht hatte, als er das Bauernmädchen gejagt hatte, bewegte lautlos die Lippen. Dann triumphierte seine Stimme über seine Furcht. »Nicht gesehen, Sir. Gar nicht, nicht seit gestern. Ich schwören.«
    »Ich habe dich als meine rechte… Hand ausgewählt, weil du es annähernd schaffst, dich in wenigen Silben auszudrücken.«
    »Sir.«
    »Das macht dich zu einem Intellektuellen unter deinesgleichen. Lass mich nicht an meinem Urteil zweifeln.«
    »Hab ihn nix gesehen, Sir. Ehrlich. Nix.«
    »Dann geh die Route ab, auf der sie patrouilliert sind und sieh zu, was du herausfinden kannst.« Hokan griff über den Tisch und zog den Elektroschocker hervor. Es war nur ein Landwirtschaftswerkzeug um Herden zu treiben, aber es funktionierte auch bei den meisten nichttierischen Spezies. Guta-Nay beäugte ihn ängstlich. »Genau deswegen dulde ich kein ungebührliches Verhalten wie Diebstahl und Trinken. Wenn ich mir über den Verbleib von jemandem im Klaren sein muss, kann ich es nicht. Brauche ich Geldmittel, sind sie bereits ausgegeben. Wenn es um Kompetenz geht. ist meine Mannschaft… abgelenkt.« Er drückte dem Weequay den Schocker in die Achselhöhle. »Die Republik hat sich hier eingenistet. Wir wissen nichts über die Größe ihrer Streitmacht, aber wir haben einen Gleiter verloren und bei Imbraani klafft ein Riesenkrater. Je mehr Info ich kriege, desto besser kann ich die Bedrohung einschätzen und damit umgehen.

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