Republic Commando 01 - Feindkontakt
sorgte er sich, dass er – der Sergeant, der Mann, dem sie sich als Anführer anvertrauten – losgelaufen war, ohne an sie zu denken und darüber, dass sie es wussten.
»Das wird ein schönes Positionszeichen abgeben«, sagte Fi und sah sich dabei die Rauchsäule an. Sie war über eine weite, weite Strecke sichtbar.
»Was hätte ich denn machen sollen? Rumliegen und mir eine Kanonensalve einfangen?«
»Nein, Sarge. Aber ich hätte trotzdem gedacht, dass Sie einen Doppeltreffer landen.« Er lachte. »Schauen wir besser nach, ob jemand überlebt hat.«
Dafür bestanden nur geringe Chancen, aber Gleiter konnten manchmal erstaunlich robust sein. Niner und Fi gingen durch den Rauch zurück. Die Blaster in Vorhalte. Über dem Ort der Verwüstung lagen Droidenteile verstreut und es sah so aus, als würde ein Teil der Gesichtspartie erstaunt auf die Rauchwolke starren.
»Die können anscheinend nicht viel einstecken«, sagte Fi und trat mit seinem Stiefel dagegen. »Atin – Fi hier. Bist du da, over?«
Stille. Fi hielt sich den linken Handschuh ans Ohr. Niner fragte sich, ob er jetzt zwei Männer in ebenso vielen Tagen verloren hatte.
»Atin hier, over.«
Atin trat aus dem Rauch. Er schleppte sein Extrapack sowie einen Metallklotz, aus dem Kabel und Stecker heraushingen. Es sah aus, wie der Bordcomputer des Gleiters. »Der Pilot konnte auch nicht viel einstecken«, lästerte er. »Kommt, helft mir das wieder fest zu machen.«
Fi und Niner mussten das Pack zusammen anheben, um es wieder an seiner Rüstung zu befestigen. Noch ein paar Tage zuvor, hätte das einer von ihnen mit links geschafft. Erschöpft wie wir sind,
sind wir nicht sicher, dachte Niner. Es wird Zeit, hier weg zu kommen und auszuruhen.
»Vielleicht kann ich aus diesem Ding etwas heraus bekommen«, sagte Atin und deutete auf die verkohlte Metallbox in seiner Hand. Niner bemerkte, dass zum ersten Mal so etwas wie Vergnügen in seiner Stimme lag. Atin schien mit Ausrüstung besser zurechtzukommen als mit Menschen. »Einen Versuch ist es wert.«
Niner übernahm die Führung und sie kämpften sich ins Unterholz vor. Er blickte zurück in der Hoffnung, die Flammen würden langsam verlöschen; sie hatten keine Chance einem ausgewachsenen Waldbrand zu entkommen. Aber vielleicht war das ja ihr geringstes Problem. Und wenn Darman am Leben und in der Nähe war, würde er das Ergebnis ihrer Arbeit sehen. Niner hoffte, er würde darin ihre Handschrift erkennen.
Die Schwadron hatte jetzt eine ganze Reihe verräterischer Zeichen des Gefechts in der verschlafenen, ländlichen Gegend hinterlassen. Gewollt, oder ungewollt, Qiilura war jetzt in einen Krieg verstrickt.
»Du bist ein di’kut « , sagte Hokan.
Er nahm seinen Helm ab. Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von dem des Ubesers entfernt und er wollte ihm in die Augen schauen. Als Spezies neigten sie nicht dazu, vor Angst zu zittern, aber dieser hier gab sich alle Mühe, eine Ausnahme zu machen.
» Was bist du?«, flüsterte er.
» Bn di’kut, Sir.«
»Und du hast mich auch wie einen di’kut aussehen lassen. So was gefällt mir gar nicht.«
Hokan hatte seine gesamte Führungsriege in einem Raum versammelt. Er rief sich ins Gedächtnis, dass der Raum eigentlich ein nicht mehr benutzter Schuppen für die Merlieschur war. Und seine Lieutenants waren die zwanzig am wenigsten verblödeten Typen, die er aus dem kriminellen Auswurf, der von der Kloake der Gesellschaft nach Qiilura gespült worden war, noch hatte auswählen können. Es enttäuschte ihn, dass die Neimoidianer so viel für die Kommunikationssicherung ausgaben und so wenig für gutes Personal. Ein paar Credits mehr, und er hätte sich genau die kleine Armee kaufen können, die er brauchte.
Der Ubese – Cailshh – stand regungslos in der Mitte des Raumes, während Hokan um ihn herumging. Vielleicht war es auch eine Frau. Bei diesen Ubesern konnte man das ja nie genau sagen, aber Hokan vermutete, dass es ein Mann war. Eigentlich hatte er keine Ubeser anstellen wollen. Sie waren unberechenbar und manchmal sehr gerissen. Aber nur wenige Söldner wollten überhaupt auf Qiilura arbeiten und diejenigen, die es taten, fanden schlichtweg nirgends sonst einen Job. Meistens, weil sie ein Vorstrafenregister hatten, vor dem sogar ein Hutt zurückgeschreckt wäre. So stand er also hier und zahlte ihnen so viel er konnte, nur weil Ankkit nicht genug locker machen wollte.
Hokan war am Verzweifeln. Und wenn er über die beruflichen Anforderungen
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