Republic Commando 01 - Feindkontakt
ohne mit Fi ein Wort wechseln zu müssen. Sie ließen die Ausrüstung fallen und jagten den Weg zurück, den sie gekommen waren, Gewehre entsichert im Anschlag. Als sie fünfzig Meter von Atins Standort entfernt waren, warfen sie sich in Bauchlage und legten an.
Atin war am Fuß eines Baumes festgenagelt. Ein Droide lag zusammengebrochen neben ihm, von dem Rauch aufstieg. Aber die anderen hatten sich formiert und gaben Feuerschutz, während zwei von ihnen im Zickzack nach vorn stürmten. Atin versuchte vereinzelten Schüssen auszuweichen. Wenn sie ihn töten wollten, hatten sie auf jeden Fall genügend Feuerkraft dazu.
Sie wollten Atin lebend.
»Ich kann den Feuchten sehen«, sagte Fi. Er lag links von Niner und blickte durch sein Scharfschützen visier. »Aqualanischer Captain, um genau zu sein.«
»Okay. Knipps ihn aus, wenn du so weit bist.«
Niner aktivierte seinen Granatwerfer und zielte auf die Reihe der Droiden. Sie hatten sich voneinander entfernt und bildeten eine vierzig Meter lange Linie. Wenn sie sich nicht weiter verteilten, würde er zwei Schuss brauchen, um sie wegzufegen. Auf dem Schlachtfeld waren Droiden großartig. Aber für das richtig patente Zeug waren sie einfach nicht gemacht und wenn sie ihren Offizier verloren…
Krach
Die Luft entflammte augenblicklich in einem Feuerball aus Hitze und Energie. Das war es, das Plasmablitzen dieses befriedigende Geräusch gab. Den Aqualischaner riss es mit zerborstener Brustplatte zurück, während sich von seinem Oberkörper matschähnliche Klumpen versprengten. Die Droiden hielten für den Bruchteil einer Sekunde inne, dann machten sie in der gleichen Gangart weiter, als fiele ihnen nichts Besseres ein.
Fi erhob sich und rollte zur Seite.
Nein, im Nahkampf waren sie wirklich nicht gut, zumindest nicht
ohne die Führung eines Feuchten. Aber sie traten immer in großer Zahl auf und konnten Feuer genauso gut erwidern, wie organische Lebensformen. Drei der verbleibenden sieben Droiden richteten ihre Aufmerksamkeit in die Richtung aus der Fis Schüsse kamen.
Die Büsche, von denen aus Fi gefeuert hatte, gingen in Flammen auf. Niner nahm alles wie in Zeitlupe wahr – in der Geschwindigkeit seines Herzschlages – aber so war es nicht. Ganz und gar nicht. Er zielte und schoss, einmal, zweimal. Die doppelte Explosion zerschmolz zu einer Einzigen. Erdreich. Gras und Metallstücke prasselten auf ihn herab. Einen Droiden aus nächster Nähe zu treffen, war beinahe genau so gefährlich, wie von ihnen getroffen zu werden:
Sie waren ihr eigenes Schrapnell.
Das Feuer erstarb. Aus mindestens fünf Einschlagpunkten stieg Rauch auf. Niner konnte keine Bewegung ausmachen.
»Eine Büchse intakt, aber bewegungsunfähig«, meldete Fi.
»Hab ihn«, sagte Niner ironisch und schoss zur Sicherheit noch einmal.
»Sieht erledigt aus«, bestätigte Fi. Er senkte sein Gewehr. »Atin? Bist du okay?«
»Nichts kaputt, was ich nicht wieder anschrauben könnte.«
»Bist ’n richtiger Witzbold«, sagte Niner und stützte sich auf einen Arm. Es war erstaunlich, wie er in den kurzen Augenblicken, in denen er sein Leben retten musste, völlig das Gewicht seines Tornisters vergessen konnte. »Okay, wir haben die – «
»Runter!«, brüllte Atin.
Ein Blitz schoss einen Meter über Niners Kopf hinweg und er ließ sich wieder auf den Bauch fallen. Es hörte sich nach zwei Schüssen an. Dann war es still.
» Jetzt ist er erledigt«, sagte Atin. »Hilft mir bitte mal jemand aufzustehen?«
Als Niner sich auf die Knie erhob, sah er vor sich einen Haufen völlig zerschmetterte Droidenteile. Das waren die beiden Schüsse gewesen, die er gehört hatte. Einer war auf ihn gerichtet gewesen, der andere kam von Atin, damit kein Zweiter folgen konnte.
»Schon unterwegs, Bruder«, sagte Niner.
Atins schlammverschmierte Brustplatte hatte eine andere Farbe angenommen. Sie war jetzt matt schwarz mit Schrammen, die sich von der Mitte nach außen zogen. »Ich kann nicht richtig atmen«, sagte er in erstaunlich sachlichem Ton, wie es Schwerverletzte oft tun. Er holte ruckartig Luft. »Meine Brust tut weh.«
Fi lehnte ihn an einen Baumstumpf und nahm ihm den Helm ab. Aus seinem Mund rann kein Blut: Er war kreidebleich und die grobe Narbe sah schlimm aus, aber er blutete nicht. Seine Pupillen sahen normal aus: Er stand nicht unter Schock. Fi löste die Klammern der Brustplatte und nahm die Panzerung ab. Der Anzug war intakt.
»Bist du sicher, dass es nur die Brust ist?«, fragte Fi. Er
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