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Republic Commando 01 - Feindkontakt

Republic Commando 01 - Feindkontakt

Titel: Republic Commando 01 - Feindkontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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hatte keinen Sensor, um Atins Zustand zu überprüfen. Man fing nicht damit an, die Rüstung oder eingedrungene Teile zu entfernen, bevor man nicht wusste, womit man es zu tun hatte. Manchmal war es das Einzige, das einen Mann noch zusammenhielt. Atin nickte. Fi fasste nach dem Kragen und begann ihn aus dem Anzug zu schälen.
    » Fwhoaa, «sagte Fi. »Das gibt ’nen mords Bluterguss.« Ein bläulich verfärbter Streifen lief vom Brustbein ausgehend die halbe Brust hinunter. »Sammelst du unveränderliche Merkmale, oder was?«
    »Hat mich voll getroffen«, sagte Atin keuchend. »Kein gewöhnlicher Schuss. Aber die Rüstung funktioniert, was?«
    Fi nahm seinen Helm ab und legte sein Ohr auf Atins Brust, um ihn abzuhören. »Autsch.«
    »Sei still und atme.«
    Atin holte in kurzen Zügen Luft und zuckte. Fi richtete sich auf und nickte. »Ich höre Atemgeräusche, also kein Pneumothorax«, attestierte er. »Aber wir sollten ihn im Auge behalten. Die Atemluft könnte sich stauen. Könnten angeknackste Rippen sein, oder auch nur ein fieser Bluterguss.« Er holte eine Dose Bacta hervor und sprühte den immer dunkler werdenden blauen Fleck damit ein. Atin hob seine Arme etwas, als wolle er sie testen.
    Fi versiegelte den Anzug und legte Atin auch die Rüstung wieder an.
    »Ich nehm deinen Tornister«, beschloss Niner und löste die Klammern. Es war das Mindeste, das er tun konnte. »Ich glaube, damit ist RV-Beta gestorben. Lasst uns ein paar Souvenirs verstreuen, damit Darman was findet, falls er hier aufkreuzt. Man weiß nie, ob noch mehr Büchsen kommen. Die Hellsten sind sie ja nicht gerade.«
    Sie hatten noch ein paar Minuten, selbst wenn es einer der Droiden geschafft haben sollte, die Basis zu benachrichtigen. Fi rannte mit ein paar Trümmerteilen durch den Wald, um sie am RV-Punkt zu hinterlegen. Niner durchsuchte die Überreste des Aqualischaners und nahm alles mit, was nach einem Schlüssel, einer Datenkarte oder irgendeinem Ausweis aussah. Dann machte er sich auf, Atins Rucksack an einem Gurt hinter sich her schleifend, zu der Stelle, an der sie ihre Zugangsausrüstung liegen gelassen hatten.
    Bis zum RV-Gamma würde es eine ganz schöne Schufterei werden, zumindest bis Atin seinen Rucksack wieder tragen konnte.
    Die ganze Auseinandersetzung hatte vom ersten bis zum letzten Schuss fünf Minuten und acht Sekunden gedauert, einschließlich der Rennerei. Niner konnte nicht beurteilen, ob es eine Sekunde, oder eine halbe Stunde gedauert hatte. Komische Sache, die Zeitwahrnehmung unter Beschuss. Niners Stiefel traten auf knirschendes Droidenschrapnell und er fragte sich, wie lange ein Feuergefecht wohl einem Droiden vorkam.
    »Ob sie uns auch so sehen?«, fragte Niner. »Ich meine normale Menschen. Wie Droiden?«
    »Nein«, sagte Atin. »Wir haben keinen Schrottwert.« Er lachte und hielt mit einem Zucken inne. Es musste ihm weh getan haben. »Ich halte euch nur auf.«
    »Markier jetzt nicht den Helden. Du kommst den Rest der Strecke  mit, weil ich ganz sicher nicht die ganze Ausrüstung mit Fi herumschleppe. Ich brauch auch mal Pause.«
    »Okay.«
    »Und danke. Ich schulde dir was.«
    »Nein, tust du nicht.«
    »Trotzdem danke. Möchtest du erklären, warum du Darman gewesen bist?«
    Atin hielt seinen Blaster vorsichtig eine Handbreit vor seiner Brust. »Ich bin jetzt schon zweimal der letzte Überlebende einer Schwadron gewesen.«
    »Oh.« Stille. Niner hakte nach: »Willst du erzählen, wie das passiert ist?«
    »Die erste Schwadron hat bei einem Gefechtsmanöver versucht, mich zu retten. Dabei musste ich gar nicht gerettet werden. Jedenfalls nicht unbedingt.«
    »Ah.« Niner erschrak über sich selbst, weil er angenommen hatte, Atin würde sich keine Sorgen darüber machen, was mit Darman geschah. Dabei machte er sich zu viele Sorgen. »Mein Ausbildungssergeant sagte, es gäbe so etwas wie die Schuld des Überlebenden. Er sagte auch, dass das Überleben in solchen Fällen der einzige Wille der Schwadron war.«
    »Da haben sie schon so viel aus uns rausgezüchtet, warum nicht auch das?«
    Niner hörte auf Atins Pack zu ziehen und legte sich sein Gewehr um die Schulter. Dann hob er das Pack auf und war froh es mit den Händen zu tragen.
    »Wenn sie das getan hätten, wäre ich jetzt vielleicht nicht hier«, sagte er in dem Wissen, dass Darman am nächsten Tag auf sie warten würde.
     
    Ghez Hokan besah sich den Schrotthaufen, der wenige Stunden zuvor noch ein voll funktionstüchtiger Zug Droiden gewesen war.

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