Republic Commando 01 - Feindkontakt
Worauf sie auch immer gestoßen waren, es hatte sie schnell und hart getroffen. Und nach den präzisen Einschüssen und den Explosionsspuren von nur zwei Granaten zu urteilen, waren sie von Profis ausgeschaltet worden.
Es mochte ein Mann gewesen sein, oder ein ganzer Zug. Normalerweise konnte man Kampfdroiden nicht auf diese Weise mit einer Handvoll Männer überfallen, aber das hing gänzlich davon ab, wer diese Männer waren. Zu schade aber auch, dass der Captain sich nicht wie vereinbart mit einem Lagebericht gemeldet hatte: Wäre er nicht getötet worden, hätte Hokan ihn wegen Nichtbeachtung des
Operationsprozederes erschießen können. Er betrachtete die Droideneskorte, die in ordentlicher Aufstellung neben dem Düsenschlitten stand und fragte sich, ob sie irgendetwas dabei empfanden, wenn sie ihre abgewrackten Kameraden sahen.
»Kein Anzeichen eines Lagers, Sir.« Lieutenant Cuvin kam von dem Wald auf der anderen Seite der Lichtung zurückgelaufen. Es sah komisch aus, wie sich die Leichenblässe des Umbaraners von der Anstrengung leicht rosa färbte. »Ein paar zerbrochene Äste in Kniehöhe und plattgedrücktes Gras an Stellen, von denen aus Truppen in Bauchlage gefeuert haben, aber ich kann wirklich nicht sagen mit wie vielen Männern wir es hier zu tun haben.«
»Sie können überhaupt nicht viel sagen, nicht wahr, Lieutenant?«, stellte Hokan fest.
»Sir, ich überprüfe es noch einmal.« Sein Gesicht war jetzt weiß, für einen Umbaraner sogar sehr weiß.
»Sir! Sir!« Der zweite Lieutenant Hurati wirkte begeistert. Zweifellos war er darauf erpicht, Cuvins Rang einzunehmen. Im Sprint kam er seinem Kommandanten entgegen. Eine Einstellung, die Hokan gefiel. »Ich habe etwas äußerst Außergewöhnliches entdeckt.«
»Ich bin froh, dass wenigstens einer von euch etwas gefunden hat. Was ist es?«
»Ein Haufen mit Droidenteilen, Sir.«
»Und das ist außergewöhnlich, weil…?«
»Nein, nein, Sir, sie liegen ein ganzes Stück von hier entfernt und sie sehen irgendwie zurechtgelegt aus, Sir.«
Hokan ging zu seinem Schlitten. »Zeig’s mir.«
Die Bäume waren schon ein paar Tage zuvor gefällt worden, weil bereits Klolpilze in schwach rosa Flechten auf ihnen wuchsen. Auf einem der Stümpfe – er war flach und breit, ähnlich einem Altar – lagen die Überreste eines Droiden.
Die zerfetzten Stücke seines Rumpfes bildeten die Mitte. Die Arme waren fein säuberlich auf der einen Seite des Oberkörpers zusammengelegt und die Beine auf der anderen. Ein Teil der Gesichtsplatte war so zu Recht gerückt worden, dass sie gen Himmel starrte.
»Genau so hat man auch den Droidenpiloten zurückgelassen,
Sir.« Hurati war tatsächlich ein guter Mann. Er hatte offenbar den Bericht der Miliz gelesen, ganz egal wie abstoßend unzureichend dieser auch gewesen sein mochte. »Ich glaube, es ist ein Zeichen.«
Es bedeutete einen ziemlichen Aufwand einen toten Droiden vom Schlachtfeld zu räumen. Es gab keine Schleifspuren, die zu dem Stumpf führten. Zu Fuß wäre es eine ganz schöne Last gewesen, aber vielleicht hatten sie eine Transportmöglichkeit. Er konnte allerdings keine Anzeichen eines Repulsorlifts im Gras erkennen. Hokan starrte auf die rituell zu Recht gelegten Teile und dachte darüber nach, wer den Separatisten wohl eine Nachricht zukommen lassen wollte – und was sie bedeuten könnte.
»Es ist eine Trophäe«, stellte Hokan fest. »Sie verspotten uns. Sie zeigen uns damit, wie leicht sie es mit uns haben.«
Das machte ihn wütend. Er war Mandalorianer. Ein einfacher Gegner zu sein, stand ihm überhaupt nicht. »Ausgangssperre Hurati. Bis auf weiteres wird eine permanente Ausgangssperre für alle energiebetriebenen Fahrzeuge verhängt. Alles, was sich mit laufendem Motor bewegt, gehört entweder uns oder dem Feind. Zu uns gehörende Transporter können wir verfolgen.« Er machte eine Pause. »Ihr habt doch dafür gesorgt, dass alle unsere Fahrzeuge über eigene Transponder verfügen, oder?«
»Ja, Sir.«
»Warum dann die Verspätung?«
»Es… es ist Erntezeit, Sir. Wie sollen die Bauern denn ihre Erzeugnisse zur Verschiffung nach Teklet bringen?«
»Ich denke doch, dass sie Handkarren haben«, sagte Hokan. Er schwang sich auf den Sattel seines Schlittens. »Ankkit wird sich nach alternativen Beförderungsmitteln für sein Getreide umsehen müssen.«
Auf dem ganzen Weg zurück zu seinem Hauptquartier in Ankkits Villa, grübelte Hokan über die sorgfältig drapierten Droidenteile. Er
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