Republic Commando 01 - Feindkontakt
Commander.« Er wollte sich wieder aufrichten, aber sie machte eine Geste, die klar sagte: Bleib, wo du bist.
»Das habe ich nicht gefragt«, sagte sie. »Ich kann fühlen, dass Sie etwas quält. Erzählen Sie es mir.«
Das war ein Befehl. Es kam von einer Jedi. »Ich habe mir das Bein verletzt, als ich gelandet bin. Abgesehen davon bin ich nur müde und ein bisschen hungrig.« Ein bisschen hungrig? Sein Magen brüllte. »Kein Grund zur Sorge, Commander.«
»Gelandet?«
»Ich bin aus einem Schiff gesprungen.«
»Mit der ganzen Ausrüstung?«
»Ja, Ma’am.«
»Sie verblüffen mich.« Er konnte nicht sagen, ob das gut oder schlecht war. »Zwei Dinge noch. Bitte nennen Sie mich nicht Padawan oder Commander – Ich möchte nicht als Jedi erkannt werden. Und ich würde lieber mit Etain angesprochen werden, statt mit Ma’am. « Sie machte eine Pause. Zweifellos dachte sie an weitere Fehler, die er begangen hatte. »Und bitte nehmen Sie Ihren Helm ab. Das ist doch reichlich verstörend.«
Bisher hatte Darman drei Jedi getroffen und sie alle schienen ihn auf irgendeine Weise merkwürdig zu finden, mit oder ohne Helm. Sein ganzes Leben lang hatte man ihm beigebracht, dass er und seine Brüder für die Jedi geschaffen worden seien, um ihnen im Kampf gegen ihre Feinde zu helfen und er hatte ein wenig Anerkennung für diese Verpflichtung erwartet, oder zumindest einen Ausdruck
der Befriedigung. Er nahm seinen Helm ab und saß konsterniert da, hin und her gerissen zwischen der absoluten Klarheit seiner militärischen Fachkenntnis und der Verwirrung durch die zivile Welt, in die er zum ersten Mal hineingestoßen worden war.
Die Padawan – nein, Etain, sie hatte ihm einen klaren Befehl gegeben – zog eine kleine Kugel aus ihrem Mantel und öffnete sie in ihren Händen. Schicht um Schicht wie säuberlich gestapelte Teller, erwuchs daraus ein holografisches Bild.
»Pläne«, sagte sie. Ihre Stimme klang jetzt völlig anders. Sie strahlte Erleichterung aus. »Pläne aller separatistischen und neimoidianischen Gebäude in der Umgebung. Etagenpläne, Installationspausen, Schaltpläne, Kanalisationsnetze, Rohrleitungen, Einzelheiten der verwendeten Materialien – jedes Detail darüber, wie sie gebaut wurden. Das ist es, was Sie brauchen, nicht wahr? Danach haben Sie gesucht?«
Darman war wieder hellwach. Er streckte seine Hand aus, griff in den Strahl der Projektion und faltete einen Plan waagerecht aus, um ihn lesen zu können. Er sah sie alle durch und hörte sich unfreiwillig aufstöhnen.
Etain hatte Recht. Bis auf flüchtige Details, wie Belegschaftszahlen und Aufgabenverteilung, war beinahe jedes Stückchen Geheiminformation, das sie brauchten, vorhanden. Mit diesen Plänen wussten sie, wie sie die Energiezufuhr der Gebäude abschalten konnten, wo Nervengifte in Luftschächten und Wasserleitungen einsetzbar waren und auch genau, was sie sehen würden und wohin sie zu gehen hätten, wenn sie sich Zugang verschafften. Die Pläne zeigten die Bauweise von Wänden, Türen, Schotten und Fenstern, sodass sie genau wussten, welche Sprengmenge oder welche Art Ramme sie zu benutzen hatten, um sie zu durchbrechen. Es war eine Zusammenstellung klarer Instruktionen zur Durchsetzung ihres Ziels.
Aber Etain schien nicht zu wissen, worin dieses Ziel bestand. »Was werden Sie damit anfangen?«, fragte sie.
»Wir sind gekommen, um Ovolot Qail Uthan zu entführen und ihre Forschungseinrichtung zu zerstören«, sagte Darman. »Sie entwickelt einen Nanovirus, der dazu dient, Klone zu töten.«
Etain beugte sich weiter vor. »Klone?«
»Ich bin ein Klon. Die gesamte Große Armee besteht aus Klonen, Millionen von uns. Alle geführt von Jedi-Generälen.«
Ihr Gesicht war ein Paradebeispiel blanker Überraschung. Aber es faszinierte ihn auch auf eine Art, die er nicht beschreiben konnte. Noch nie war er einer menschlichen Frau so nahe gewesen. Einer echten Frau. Er war verblüfft von der Ansammlung kleiner, brauner Flecken auf ihrem Nasenrücken und Wangen und von den unterschiedlichen Farben in ihrem langen, ungekämmten Haar – helle Brauntöne, Gold und auch Rot. Und sie war so dünn wie die Einheimischen. Er konnte blaue Adern auf ihren Handrücken erkennen und sie roch anders, als alle mit denen er jemals ein Zimmer geteilt hatte. Er war sich nicht sicher, ob sie hübsch war, oder ausgesprochen hässlich. Er wusste nur, dass sie ihm völlig fremd und ebenso faszinierend vorkam. So fremd, wie ein Gdan oder ein Gurlanin. Dieser
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