Republic Commando 01 - Feindkontakt
deinen Kameraden hinterher.«
»Wir sind ganz gut im Ausweichen.«
»Ja, aber deine Schwadron lässt auf ihrem Weg gerne Leichen und Trümmer zurück. Er gibt zu, nicht zu wissen, wie viele von euch hier sind und das macht ihm Kopfschmerzen.«
»Du bist also in seine Angelegenheiten eingeweiht?«, fragte Etain argwöhnisch. Inzwischen traute sie keinem mehr. Sie wusste immer noch nicht, wer Meister Fulier verraten hatte und bevor Klarheit darüber herrschte, würde ihr Verstand besonders offen und wachsam sein. Ihr Meister hatte ihr zwar nicht von den Klonen erzählt, aber wenn er Uthans Aktivitäten aufgedeckt hatte, musste er von ihnen gewusst haben. Leider hatte er ihr nicht vertraut. Trotz all seiner freundlichen Worte, am Ende – selbst noch aus dem Grab heraus – bestätigte er ihr nur, dass sie nicht so weit war, ein Jedi zu werden.
»Ich weiß über Hokans Sorgen Bescheid, weil ich einen sehr überzeugenden alten Mann abgebe und eine ebenso hervorragende Großmutter«, sagte Jinart. Die Antwort ergab keinen Sinn. »Ich werde Darmans Kameraden einholen und versuchen, sie zu einem sicheren Ort zu bringen. Sie haben keine verlässliche Info, wie ihr
sagt, nur begrenzte Mengen an Munition und das Überraschungsmoment ist nicht mehr auf ihrer Seite. Hokan weiß inzwischen, warum ihr hier seid und er verfügt über genügend Droiden und Feuerkraft, um euch zu stoppen. Ohne weiteres Eingreifen, oder eine Änderung im Plan sind die Chancen eurer Mission gleich Null.«
Darman beobachtete sie andächtig. Jinarts Neuigkeiten konnten seinem Selbstvertrauen nichts anhaben: Etain sah ihn nicht einmal mit der Wimper zucken. »Es könnte schlimmer sein. Ich habe den Klang eines Einzeltransmitters eigentlich immer gemocht.«
»Darf ich noch hinzufügen, dass euch die Einheimischen schon für die Chance ausliefern würden, sich einmal richtig voll laufen zu lassen?«
Darman sah zu Etain, die hin und her rutsche. »Gehen Ihnen die Ideen aus, Soldat?«, fragte sie.
»Ich erwarte Ihre Befehle, Commander.«
Damit war das Fass voll. All die Wochen der Angst, des Hungers und der Erschöpfung nach Jahren des Zweifels und der Ernüchterung waren zuviel für Etain. Sie hatte ihr Möglichstes getan und es gab nichts mehr, das sie geben konnte.
»Hören Sie auf! Hören Sie auf, mich Commander zu nennen.« Sie Spürte, wie sich ihre Nägel in ihre Handflächen bohrten. »Ich bin nicht Ihr verdammter Commander. Ich habe keine Ahnung, was als Nächstes zu tun ist. Sie stehen allein da, Darman. Sie sind der Soldat. Lassen Sie sich einen Plan einfallen.«
Jinart sagte nichts. Etain spürte die Zornesröte in ihrem Gesicht. Sie hatte jede Würde verloren. Das lebenslange Training in Selbstbeherrschung und geistiger Vertiefung zerfiel zu Staub.
Darman veränderte sich vor ihren Augen. Er verwandelte sich nicht im physischen Sinn, wie das Gurlanin, dennoch war die Veränderung nicht weniger überraschend. Das kindliche Gefühl, das Etain
so deutlich spüren konnte, verpuffte einfach. An seine Stelle traten stille Resignation und noch etwas anderes: Ein beinahe greifbares Gefühl der Verlassenheit. Sie konnte es nicht genau definieren. »Ja, Ma’am«, sagte er. »Ich werde sofort damit anfangen.« Jinart nickte mit dem Kopf in Richtung der Tür. »Gehen Sie mal
frische Luft schnappen, Darman – ich muss mit Commander Tur-Mukan sprechen.«
Darman zögerte einen Moment und ging dann hinaus. Jinart ging um Etain herum.
»Hör mir zu, Mädchen«, zischte sie. Feine Speicheltropfen glitzerten im schwachen Licht. »Dieser Soldat mag jedes Wort eines Jedi für eine göttliche Verkündung halten, aber ich nicht. Du reißt dich besser schnell zusammen. Die Commandos und ich sind alles, was noch zwischen dem Aufrechterhalt einer gewissen Ordnung in der Galaxie und ihrem Zerfall steht. Denn wenn die Klonarmee ausgelöscht wird, werden die Separatisten gewinnen. Du kannst uns entweder helfen, oder aber zur Seite gehen. Ganz sicher wirst du nicht im Weg stehen. Denn das ist genau das, was du tust, wenn du diese Männer nicht anführen kannst. Sie sind dazu gezüchtet worden, ohne zu fragen den Jedi zu gehorchen. In diesem Fall bist traurigerweise du damit gemeint.«
Etain hatte sich an das Gefühl der Wertlosigkeit gewöhnt. Jinart konnte sie nicht kleiner machen, als sie sich sowieso schon fühlte. »Ich habe nicht um diese Verantwortung gebeten.«
»Und Darman auch nicht.« Für eine beängstigende Sekunde verwandelte sich Jinart in
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