Republic Commando 03 - True Colors
fühlte sich bestürzt, wütend, betrogen und. ja. schuldig. Ihre Regierung mochte sie als Bürger und Angestellte enttäuscht haben, aber diese Sklavenarmee hatte man wirklich betrogen.
Ich lasse mich von Emotionen leiten. Aber sind es nicht die Emotionen, die uns sagen, was wirklich richtig und was falsch ist?
„Lass uns reden", bat sie.
Mereel ging ihr Appartement mit einem Comm-Scanner ab, um etwaige Überwachungsvorrichtungen aufzuspüren. „Man kann nicht vorsichtig genug sein. Aber als Schatz-amtsspionin wissen Sie ja, wie dieses Spielchen läuft."
„Du wärst überrascht, wie viel Mühe sich diese Leute geben, um finanzielle Regulierungen zu vermeiden."
„Würde ich auch." An ihrem Sofa hielt er inne und schien sich setzen zu wollen, blieb aber doch stehen, als erinnere er sich, dass ihm das Mobiliar verboten war. Er sah sie von Kopf bis Fuß an. „Sie tragen noch immer keine Waffen. Das sollten Sie ändern."
„Nun."
„Eine einfache Frage. Sind Sie bereit, ein paar Nachforschungen für uns durchzuführen?"
„Was für Nachforschungen?"
„Verteidigungsausgaben und Budgetprognosen."
So einfach konnte es nicht sein. „Das sind doch sowieso öffentlich zugängliche Unterlagen."
„Ich glaube nicht, dass alle Details darin enthalten sind, die ich brauche."
„Aha."
„Das ist äußerst sensibles Zeug. Steckt vielleicht das Büro des Kanzlers mit drin."
Besany spürte, wie sich ihre Kopfhaut spannte, während ihr das Adrenalin in die Adern schoss. Auch sie hatte im Moment das Gefühl, sich setzen zu können, nicht jetzt. „Kannst du es etwas einkreisen? Betrug bei der Auftragsvergabe? Bestechung?"
„Auf so etwas könnten Sie durchaus stoßen", erwiderte Mereel. „Aber ich interessiere mich mehr für Transaktionen, die mit Kamino zu tun haben, oder Zahlungsübersichten."
Besany konnte sich nicht vorstellen, dass dabei mehr aufgedeckt werden könnte als Betrug - oder vielleicht bewaffnete die Republik jemanden, während sie das Gegenteil behauptete. Die Ermittlerin in ihr drängte sie, noch mehr Fragen zu stellen, während sie sich als Staatsbeamtin fragte, ob sie wirklich noch mehr wissen musste. oder wollte.
„Ich kann mich bis zu den individuellen Credittransfers vorarbeiten", meinte sie schließlich. „Und dabei könnte so viel Information zum Vorschein kommen, dass es euch nicht wirklich irgendwohin führt."
„Keine Sorge. Ich bin gut im Datenabgleich."
Sie holte tief Luft. Schon wieder steckte sie bis zum Hals drin. Ein paar Zentimeter mehr würden jetzt auch keinen Unterschied mehr machen. „Warum vertraust du mir das an?"
„Nun, zunächst einmal weiß ich, wo Sie wohnen." Me-reel lächelte aufrichtig, aber sie hatte auch schon gesehen, wie der ernste, höfliche Ordo von einer Sekunde auf die andere auf einen eiskalten Killer umschaltete. „Und wir machen keine Gefangenen. Aber unser Leben könnte von dieser Information abhängen, und das ist es, was für Sie ausschlaggebend ist. Nicht wahr?"
Es war eine ethische Entscheidung zwischen Regeln und Leben. „Du weißt, dass es wahr ist."
„Dann wären wir besonders an jedem Beweis für geplante Zahlungen an Kamino für weitere Klone interessiert, die über, sagen wir mal, das nächste Finanzjahr hinausgehen."
Besany glaubte, an den Punkt gelangt zu sein, an dem sie beschließen sollte, nicht noch mehr erfahren zu wollen. „Okay. Was verheimlichst du mir?"
Mereel zuckte mit den Schultern. „Dass ich ein großes Risiko eingegangen bin, um Informationen zu bekommen, die mich dazu geführt haben, Sie um noch mehr Informationen zu bitten."
„Wie sieht Kal die Sache?" Sie brauchte nicht zu fragen, ob Kal Skirata davon wusste. Die Nulls schienen keinen Atemzug zu tun, ohne ihn vorher zu fragen. Ihre Loyalität galt ihm, nicht der Republik. Aber obwohl sie die Kraft seines aggressiven Charismas verstand, war sie sich nicht sicher, ob diese Einstellung besonders gut war. „Und was passiert, wenn ich erwischt werde?"
„Erstens. er vertraut Ihnen", erwiderte Mereel trocken. „Und zweitens? Werden sie Sie wahrscheinlich erschießen."
Er meinte es nicht als Witz. Und das wusste sie.
„Okay", erwiderte sie. „Ich lege morgen los. Wie kann ich Kontakt zu dir aufnehmen?"
„Comlink." Er streckte seine Hand aus, und sie ließ ihr Comlink hineinfallen. Daraufhin knackte er das Gehäuse, sah sich das Innere stirnrunzelnd an und zog ein kleines Werkzeugset hervor, das in seinen Händen wie Spielzeug aussah. „Habe ich es erst
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