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Repuestos: Kolonie der Verschleppten (German Edition)

Repuestos: Kolonie der Verschleppten (German Edition)

Titel: Repuestos: Kolonie der Verschleppten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne Reuther
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Glück konnte er Rehbein die Namen von zwei Herren nennen, die mit der Zielperson persönlich bekannt sind. Die werden wir auffinden – aber nun fehlt uns der Zeichner.“
    „Ich hätte da noch eine andere Empfehlung: Frau Raabe.“
    „Doch nicht Marion Raabe, die Frau des Haupt…?“
    „Genau die. Sie war fünfzehn Jahre lang freiberuflich für die Polizei als Phantombildzeichnerin tätig, dabei hat sie Raabe ja kennengelernt. Heute ist sie Kunstmalerin, aber ihr altes Handwerk versteht sie bestimmt noch immer.“
    „Interessant. Die Frage ist, ob sie in der Verfassung dazu ist, solange ihr Mann auf der Intensiv liegt.“
    „Tja, da weiß ich im Moment auch nicht weiter. Wozu soll dieser Mann portraitiert werden?“
    „Duda gehört vermutlich zur Entführungsmafia. Zumindest steht er mit ihr in Verbindung. Diese Laborantin hatte ihn gesucht, ehe sie verschwand.“
    Leitmeier merkte auf. „Ein Fall erster Priorität! Da lohnt es sich doch, Kutschbacher aus Berlin herzuzitieren. Billig ist der nicht, aber der lässt alles stehen und liegen und fliegt hierher, wenn ich ihn darum bitte – er ist mir noch was schuldig. Schieben Sie mir den Telefonapparat herüber. Ich hab mein Handy nicht dabei.“
    „Zunächst müssen wir uns vergewissern, ob einer der Herren, der Makler oder der Notar, sofort verfügbar ist und überhaupt bereit dazu, Duda zu beschreiben.“
    Körner mischte sich ein: „Hermann, kannst du das mit Frau Schröder erledigen, damit ich Dr. Leitmeier entführen und das Anliegen mit ihm besprechen kann, dessentwillen wir ihn hergebeten haben?“
    Das Telefon klingelte beharrlich.
    „Selbstverständlich“, antwortete Reinfeld, er nahm den Hörer endlich ab, „ja, was ist denn?“, fragte er genervt.
    „Es ist Knöpfle“, sagte Frau Schröder, „er ist völlig aus dem Häuschen und lässt sich nicht abwimmeln,“ Sie stellte durch. Reinfeld bedeutete, während er aufmerksam zuhörte, Körner und Leitmeier mit der Hand, im Raum zu bleiben.
    „Danke, Kommissar Knöpfle“, sagte er schließlich, „vielen Dank für diese Botschaft“, und legte auf.
    „Stellt euch vor, Hübner ist suspendiert!“
    „Wurde aber auch Zeit“, sagte Leitmeier und fragte voller Staunen: „Das war Knöpfle??“
    „Ja. Er ist seit heute Mittag draußen. Wir haben ihn gleich zum Unfallkrankenhaus gebracht, weil er unbedingt zu Raabe wollte. Jetzt hat er von dort angerufen, weil er von Müller das mit Hübner erfahren hat – und der hatte die Neuigkeit vom Polizeichef persönlich, als er die Kollegen in der Klinik besuchte.“
    Leitmeier strahlte.
    „Ist das heute nicht ein Tag? Wir nähern uns dem Sieg. Jetzt bin ich gespannt, was unser lieber Körner hier auf der Pfanne hat.“
    Er schob den „lieben Körner“ vor sich her zur Tür hinaus.
     
     
     
     
     
    ***
     
     
     
     
     
     
    Was ist passiert – was mit mir geschehen – bin ich gestorben – oder nicht? Ich muss wach werden – orientieren – jeder Mobilität beraubt – meines Geistes nicht mächtig – der bleierne Schlaf will mich nicht freigeben – das Geschnatter um mich her schlägt ihm ein Schnippchen, kommt es von weither oder bin ich darunter – es hört sich quakig an und verrauscht, aber laut ist es, unangenehm laut. Freu – a – u – em – o – linge – lo. Ich höre Vokale, zerhackte Silben, Buchstabenkombinationen. Das Rauschen verebbt, die Sprache wird klar – klar und nah .. .
    „Was sagtest du gerade, wen schnallen wir morgen ab?“
    „Die Siebzehn.“
    „Daher also die Entfernung der roten Infusion. Aber seine Zeit ist doch erst in zehn Tagen um.“
    „Er wird sogar erst in drei Wochen nach Süd verlegt. Bis dahin wird er in West erst noch gebraucht, deshalb kommt er eher hier raus.“
    „Wozu gebraucht?“
    „Mensch, pass auf! Fast hättest du der Achtundzwanzig die Strippe abgerissen, die Frau ist doch sowieso schon ganz fahl, mit der stimmt was nicht.“
    „Sollten wir nicht Dr. Arolsen verständigen?“
    „Nö, der macht ja gleich seine Abendrunde. Hilfst du mir mal, die Zehn anheben, nur einen Zentimeter, damit ich den Gurt geraderücken kann. So. Jetzt komm mit rüber ins Labor, damit wir die ...“
     
    Still . Es ist wieder still . Von woher dringen diese Laute zu mir auf meiner Schwebebahn. Ich hörte ihre Worte und sie sprachen für mich in Rätseln, und entfallen sind sie mir auch schon wieder. Sie klangen so echt. Sie klangen so nah, ganz, als seien die Sprechenden hier, direkt bei mir. Kann es

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