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Repuestos: Kolonie der Verschleppten (German Edition)

Repuestos: Kolonie der Verschleppten (German Edition)

Titel: Repuestos: Kolonie der Verschleppten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne Reuther
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Es drängte ihn, Koko aufzusuchen.
    „Bin in einer Stunde etwa zurück“, sagte er zu Mensinger.
    Kommissar Mensinger vom LKA Wiesbaden, seit gestern als Knöpfles Vertretung abgestellt, war ein erfahrener Polizist, pflegeleicht und eifrig bei der Arbeit. Er kam auch mit dem Computer glänzend zurecht, aber Raabe tat sich schwer mit neuen Gesichtern. Obwohl er doch, wie er sich eingestehen musste, gerade mit Mensinger am Telefon immer ganz gut ausgekommen war.
    „Wir sind ein ideales Team, Knöpfle und ich“, vertraute er Konrad an, „nicht unbedingt ein Herz und eine Seele, aber von Animositäten gegen einander ebenso frei wie von jeglicher Kumpanei … das ist mir seit gestern so richtig klar geworden. Koko, kriegst du ihn aus der U-Haft raus?“
    „Hättest du ihn nicht eingebuchtet, müsste ich ihn jetzt nicht raushauen.“
    „Mann, Koko! Ich ...“
    „Ich weiß, ich weiß! Du aber weißt auch, wie schwierig das ist. Erwiesener Mordversuch! Den er auch noch zugegeben hat, ehe ich mit ihm sprechen konnte.“
    „Er hat das Geständnis zurückgenommen – zu Recht. Wir wissen beide, dass eine Tötungsabsicht auszuschließen ist. Welcher Polizist bringt schon eine Zeugin um, die für seine Ermittlungen von großer Bedeutung ist. Das sollte auch ein Staatsanwalt begreifen, und wenn nicht, solltest du als Anwalt es ihm begreiflich machen. Er hat in der Tat diese Laborantin nicht umbringen wollen und schließlich auch nicht umgebracht.“
    „Hm. Er ist ihr lediglich an die Gurgel gesprungen, dabei erwischt worden und hat sich wenig später heimlich aus dem Staub gemacht. Die Schwarz ist seitdem verschwunden und unter Knöpfles Fingernägeln fand man Partikel ihrer Haut. Muss ich dir altem Hasen erklären, was das heißt? Und deine protokollierte Aussage reißt ihn auch nicht gerade aus der Tinte.“
    „Herrgott noch mal, was hätte ich anders aussagen können, zumal mit mir die Stationsschwester hereinkam und sah, wie ich seine Hände gewaltsam vom Hals dieser Schlange entfernte. Sie half mir sogar dabei. Und die Lernschwester kam auch noch hereingeschneit und …“
    „Weiß ich doch alles, Horst. Ich mach dir ja nicht wirklich einen Vorwurf. Das Problem ist, dass die Frau seitdem verschwunden ist und ihre Kleider wenige Tage später in einem Papierkorb am Deutschherrnufer gefunden wurden. Kommt hinzu, dass Knöpfle für die zwei Stunden unmittelbar nach der Attacke kein Alibi hat. Wir konnten niemanden finden, der ihn auf einer Parkbank hinter der Klinik sitzen sah. Ich sag ja bloß, es ist nicht einfach, ihn ratzfatz aus der U-Haft herauszuboxen.
    Da ist noch etwas. Mit Hauptkommissar Fischer komme ich überhaupt nicht klar. Es war falsch, dass ich das Mandat übernommen habe. Staatsanwalt König hat den Fall deinem Kollegen Fischer übertragen, weil er weiß, dass wir beide befreundet sind. Würde ein anderer Anwalt Knöpfle verteidigen, wäre das nicht passiert und du hättest sein Geschick noch weitgehend in der Hand.
    „Ein anderer Anwalt wäre außerstande, sich in Knöpfles Situation hineinzudenken.“
    „Vermutlich hast du recht“, sagte Koko stolz. „Wollen wir hoffen, dass Richter Petersen Knöpfles Ausrutscher im rechen Licht sieht und meinem Haftprüfungsantrag stattgibt – indem er einsieht, dass Knöpfle erstens im Affekt gehandelt hat und zweitens kein Interesse, eine wichtige Zeugin aus dem Weg zu räumen. Ich habe mit der Antragstellung bis gestern gewartet, bis Henneberger in Urlaub ist, denn mit Petersen komme ich eher klar. Aber verdammt gut wäre, wenn ich die Schwarz ins Kreuzverhör nehmen könnte. – Wie weit seid ihr mit der Fahndung?“
    „Die läuft und läuft. Die Frau ist unauffindbar. Im Gegensatz zu dir befürchte ich das Schlimmste. Nämlich, dass sie, nachdem sie die Klinik fluchtartig verlassen hatte, schnurstracks zu ihren Auftraggebern gerannt ist und den tödlichen Fehler beging, sich über das Vorkommnis auszulassen. Ihre blutverschmierten Klamotten im Papierkorb sprechen Bände.“
    „Ich denke eher, dass sie sich absichtlich verwundet, ihre Wäsche mit dem Blut verschmiert und in den Papierkorb gestopft hat, um geruhsamer unterzutauchen.“
    „Ich meine, dass sie liquidiert oder vom Erdboden verschluckt wurde wie deine 187 Klienten.“
    „Wir stehen ohne sie als Zeugin ganz schön auf dem Schlauch“, sinnierte Koko. „Vielleicht war sie bei ihrem Besuch bei Knöpfle auch verkabelt und die Mafia hat das Hörspiel ebenso auf Band wie wir ...“
    „Das

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