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Requiem für eine Sängerin

Requiem für eine Sängerin

Titel: Requiem für eine Sängerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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mit Blite verlief schwierig. Der Assistant Chief Constable setzte sich kurz zu ihnen, ging aber gleich wieder. Eine halbe Stunde später suchte Fenwick ihn in seinem Büro auf.
    «Sie glauben also, an den Vorwürfen der Camper könnte etwas dran sein? Ich dachte es mir, hatte aber auf ein anderes Ergebnis gehofft.»
    «Möglich, Sir, aber Cooper hat gute Neuigkeiten.» Er schilderte die Ergebnisse mit knappen Worten.
    «Es ist wichtig, dass Sie die Fakten so schnell wie möglich überprüfen. Graben Sie weiter. Räumen Sie der Sache höchste Priorität ein. Ich möchte nicht, dass Dinge unaufgeklärt bleiben, die uns später böse aufstoßen könnten.»
    Fenwick war überrascht. «Glauben Sie wirklich, dass diese Gefahr besteht?»
    «Sie waren zu lange fort, Andrew. Haben Sie schon vergessen? Im Juni sind Kommunalwahlen. Ward würde es nur zu gern sehen, wenn sich die Angelegenheit bis dahin hinzöge.»
    «Ja, aber Camper! Hier in der Gegend gewinnt man kaum Wahlen, wenn man sich mit denen einlässt.»
    «Tun Sie einfach, was Sie tun müssen, Chief Inspector. Ich möchte nur, dass alles ins Reine kommt.»
    Der Assistant Chief Constable wollte sich schon der nächsten dringenden Angelegenheit zuwenden, aber Fenwick hatte noch etwas auf dem Herzen. Und er musste geschickt vorgehen. An der Tür drehte er sich noch einmal um. «Ach ja, die andere Beschwerde, Sir.»
    «Ja?»
    «Ich habe bereits erwähnt, dass ich da etwas mehr Zeit investieren müsste.»
    «Das überrascht mich.»
    «Nun, wie Sie sagten, Sir, wir wollen nicht später über etwas Unaufgeklärtes stolpern, richtig?»
    «Stimmt. Dann machen Sie eben weiter. Es ist Ihre Entscheidung. Enttäuschen Sie mich nur in der Dell-Angelegenheit nicht. Sie hat absoluten Vorrang.»
    Fenwick hatte noch Zeit für ein Gespräch, ehe er sich um vier mit Cooper im Revier traf. Er sah auf seine Liste. Da waren noch die beiden anderen Modelanwärterinnen, die mit Deborah Fearnside zu dem Vorstellungstermin nach London gefahren waren.
    Im ersten Haus, an dem er läutete, machte niemand auf, daher rechnete er an der Haustür von Deirdre Holt, dem Möchtegern-Model, das in der Endphase ausgeschieden war, auch nicht mit Erfolg. Doch zu seiner Überraschung wurde augenblicklich geöffnet.
    «Hereinspaziert, hereinspaziert. Gott sei Dank, dass Sie da sind. Er steht da drüben.»
    Er wurde in ein elegantes beiges Wohnzimmer geführt. Die noch elegantere Brünette, die ihm voranging, trug verwaschene Jeans, ein eng anliegendes weißes T-Shirt und einen bestickten Folkloregürtel.
    «Da drüben.» Sie zeigte gebieterisch auf einen großen Fernseher mit Flachbildschirm, der diskret in einer Ecke stand.
    Fenwick sah zweifelnd an sich hinab. Die Zufriedenheit darüber, die Frau angetroffen zu haben, wurde sogleich durch die Tatsache zunichte gemacht, dass sie offenbar nicht die geringste Beobachtungsgabe besaß.
    «Mrs. Holt? Sie sind doch Mrs. Holt? Ich fürchte, Sie verwechseln mich. Ich bin Detective Chief Inspector Fenwick, Polizeirevier Harlden.» Er zeigte ihr seinen Ausweis.
    «Ja, ich bin Deirdre Holt. Sie sind also nicht wegen des Videorecorders hier?»
    Fenwicks Verdrossenheit wuchs. Er konnte sich nicht nur nicht auf ihre Beobachtungsgabe verlassen, die Frau hörte offenbar nicht einmal zu.
    «Sehe ich wie ein Fernsehmonteur aus, Mrs. Holt?» Er stellte sich noch einmal vor, worauf die Frau ihn abschätzend musterte. Sie ließ keinen Zweifel daran, dass ihr gefiel, was sie sah: einen großen, schlanken Mann, wahrscheinlich Mitte vierzig. Ohne die Sorgenfalten um Augen, Nase und den vollen Mund hätte er mindestens fünf Jahre jünger ausgesehen.
    Sie mochte kräftige Männer; sie waren das genaue Gegenteil ihres schmächtigen Mannes, eines Anwalts. Aber dieser hier war trotz seiner sorgsam gewahrten neutralen Miene offensichtlich nicht glücklich, und er sah sie auf eine durchdringende Weise an, die von einiger Härte zeugte.
    «Natürlich nicht, Entschuldigung.» Sie versuchte es mit einem koketten Lächeln.
    «Ich bin wegen Deborah Fearnside hier. Ich glaube, Sie sind eine Freundin von ihr.»
    Ihr Lächeln verschwand, eine steile Falte furchte ihre glatte Stirn.
    «Oh, ich … na ja, ich war, bin eine Freundin von Debbie. Warum? Was ist passiert? Haben Sie sie gefunden? Warum sind Sie hier?»
    Sie log. Sie waren keine Freundinnen gewesen, und es gelang ihr nicht, ihre Nervosität zu kaschieren.
    «Nein, es gibt keine Neuigkeiten, weder gute noch schlechte, aber doch einige

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