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Requiem für eine Sängerin

Requiem für eine Sängerin

Titel: Requiem für eine Sängerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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verabscheute das Gebäude zutiefst – weil seine Eltern beide dort gestorben waren, aber auch, weil es eine negative, tödliche Aura zu haben schien, als würde jeder, wie gesund und positiv auch immer, in seinem Schatten verfallen. Als er die Aufnahme betrat, spürte er, wie verkniffen sein Gesicht aussehen musste.
    «Polizei. Detective Sergeant Cooper», verkündete er. «Ich muss einen Arzt sprechen; die Patientin ist erst kürzlich als Notfall eingeliefert worden. Ich gehe davon aus, dass sie auf der Intensivstation liegt.» Vor lauter Nervosität war sein Tonfall brüsk und herrisch. Zu spät wurde ihm klar, dass Freundlichkeit ihn weiter gebracht hätte.
    Die Empfangsschwester bat ihn, Platz zu nehmen, und teilte der Oberschwester mit, dass ein Polizeibeamter sie sprechen wolle.
    Er hatte zehn Minuten, um sich abzukühlen, dann erschien die Oberschwester.
    «Detective Sergeant Cooper? Es geht um eine Mrs. Carla Evans?»
    «So ist es, Schwester.»
    «Kommen Sie bitte.» Sie führte ihn in eine stille Ecke des Wartezimmers, wo ein uralter Tee- und Kaffeeautomat stand.
    «Ich muss Ihnen leider sagen, dass Mrs. Evans vor einer Stunde verstorben ist. Ein Herzanfall, wir konnten nichts für sie tun.» Die Schwester sah ihn gleichgültig an.
    «Ich verstehe. Danke, Schwester …?»
    «Barker.»
    «Richtig. Ich habe noch ein paar Fragen zu ihrer Krankengeschichte und ihrem Zustand bei der Einlieferung.»
    «Sie war schwer krank, und ihr Zustand hat sich rapide verschlechtert. Was die Krankengeschichte angeht, müssten Sie mit ihrem Hausarzt sprechen.»
    «Ihrem Hausarzt? Ich dachte, sie wäre viel herumgereist.»
    «Dr. Rodgers im Woodside-Krankenhaus. Und was das Herumreisen betrifft, irren Sie sich. Bis vor fünf Wochen hat Mrs. Evans gemütlich in einem Wohnheim gelebt. Sie ist nur umgezogen, weil ihr Schwiegersohn, den sie wohl Degs nennen, darauf bestanden hat. Gegen ihren Willen, wenn Sie mich fragen.»
    «Woher wissen Sie das alles, Schwester Barker?»
    «Ich hatte Dienst in der Notaufnahme, als sie eingeliefert wurde. Ihre Tochter hat davon gesprochen. Sie hat sich die Schuld am Herzanfall ihrer Mutter gegeben, weil sie die alte Dame am Ende überredet hatte, ins Dell zu ziehen, damit ihr Mann zufrieden war. Typisch.» In ihrem Gesicht malte sich die Überzeugung, dass jede Frau, die eines Mannes wegen den gesunden Menschenverstand über Bord warf, verdiente, was sie dafür bekam.
    «Ich dachte, sie wollten die Schuld auf andere abwälzen.»
    «Sie meinen, auf die Polizei?» Schwester Barker lächelte vergrämt. «Das werden die Männer natürlich tun.»
    «Und die Tochter nicht?»
    «Nein, Sergeant. Sie werden feststellen, dass Frauen normalerweise sich selbst gegenüber ehrlicher sind und auch so weit gehen, Schuld auf sich zu nehmen, während Männer meiner Erfahrung nach mehr darauf aus sind, einen Sündenbock zu finden.» Darauf wusste er keine Antwort.
    «Danke, Schwester. Wenn ich noch einmal mit Ihnen reden muss – finde ich Sie in den nächsten Tagen hier?»
    «Ich verreise nicht, Sergeant.»
    Cooper machte sich auf, Dr. Rodgers zu suchen. Zweifellos würden Degs und seine Kumpane ihre Vorwürfe vehement vertreten – und zweifellos würde irgendwann Counsellor Ward hinzugezogen werden und wahrscheinlich seine Unterstützung zusichern. Aber da Mrs. Evans möglicherweise von vornherein für einen Umzug zu krank gewesen war – und die Klage des Tierschutzvereins gegen Wards Fahrer ein weiteres Druckmittel bot –, war Cooper sicher, dass sie den Ansatz für eine Übereinkunft hatten, mit der sich alles unter Kontrolle halten ließ.
     
    Fenwicks Plan, vor seiner Rückkehr ins Präsidium ein paar Leute im Fall Fearnside zu vernehmen, ging nicht auf. Derek Fearnside war schon zur Arbeit aufgebrochen und wurde erst am Abend wieder zu Hause erwartet. Leslie Smith war unterwegs und würde laut einer neugierigen Nachbarin kaum vor der Teestunde wieder zurück sein. Der Rektor befand sich in einer Sitzung mit dem Schulrat, die bis über die Mittagszeit hinaus dauern würde. Fenwick akzeptierte, dass das Glück an diesem Morgen nicht auf seiner Seite war, und wendete den Wagen. Die Gespräche mit Peters und Taylor wurden auf neutralem Boden geführt. Sie verliefen in vorhersehbaren Bahnen. Peters gab sich burschikos; er war sich der Unterstützung seitens der Polizei gewiss und nicht bereit, überhaupt viel zu sagen. Taylor war nervös, defensiv und verstimmt über Fenwicks Einmischung. Das Gespräch

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