Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Requiem für eine Sängerin

Requiem für eine Sängerin

Titel: Requiem für eine Sängerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
Vom Netzwerk:
in den Weg.
    «Gott sei Dank, ich habe Sie überall gesucht! Der Assistant Chief Constable möchte dringend mit Ihnen reden. Er ist am Apparat des Superintendent. Mit dem wollte er eigentlich reden, aber ich kann ihn zu Hause nicht erreichen.»
    Der Assistant schäumte vor Wut. Er war gerade von seiner Sitzung mit der Polizeiaufsichtsbehörde zurückgekommen und überzeugt, dass sie Ward endlich einmal würden in Schach halten können, und nun fand er eine noch viel kniffligere Angelegenheit vor. Er hatte sich kaum unter Kontrolle, als er Fenwick die Geschichte erzählte. Bei einem Zwischenfall auf einem inoffiziellen Campingplatz, dem Dell, hatte eine Camperin einen Herzanfall erlitten. Die Bewohner gaben polizeilichen Schikanen die Schuld daran.
    Der Dienst habende Polizist vor Ort hatte berichtet, dass einige Beamte mit Steinen und zertrümmerten Flaschen beworfen worden waren. Sie hatten nach mutmaßlichen Autodieben gesucht, die sich angeblich auf dem Zeltplatz aufhielten. Beide Beamte bestätigten, dass sie gesehen hatten, wie eine Frau ihr Wohnmobil aufmachte und heraussah. Der Mann, den sie verfolgten, hatte sofort in dem Wohnmobil Zuflucht gesucht. Die Beamten waren ihm gefolgt.
    Die Frau war zusammengebrochen und ins Krankenhaus gebracht worden, die beteiligten Polizisten hatten sich im Präsidium melden müssen. Der Assistant Chief Constable hatte eine sofortige interne Untersuchung versprochen. Es gab in der Öffentlichkeit kaum Sympathien für die Camper, und dennoch würde die Story den Aufmacher der Lokalzeitung bilden und, wenn sie Pech hatten, von überregionalen Zeitungen übernommen werden. Es drohte die Gefahr, dass die Aufsichtsbehörde ermittelte.
    Fenwicks Hochstimmung verflog. Er erhielt den Befehl, die Anhörung zu leiten und dem Assistant Chief Constable persönlich Meldung zu machen. Seine Hoffnung, die nächsten paar Tage ganz der Suche nach Deborah Fearnside widmen zu können, war dahin, aber er wollte tun, was er nur konnte.
    «Wer sind die beteiligten Kollegen, Sir?»
    «Taylor und Peters sind in das Wohnmobil eingedrungen.»
    «Und der befehlshabende Beamte?»
    «Detective Inspector Blite.»
    «Verstehe.» Fenwicks Ton war vollkommen neutral.
     
    «Richtig, Cooper. Wir haben viel zu tun, und es muss schnell getan werden. Sind wir so weit einer Meinung?»
    «Ja, Sir. Auf jeden Fall.»
    «Also, dann sagen Sie allen, die es wissen müssen, dass Sie in den nächsten Tagen nicht zur Verfügung stehen werden.»
    «Schon geschehen, Sir.»
    «Gut. Also, wir werden an zwei Fällen arbeiten, und bei beiden muss eine Menge getan werden – schnellstens.»
    Der Fall im Dell musste untersucht werden, damit er nicht außer Kontrolle geriet. Fenwick stellte eine Liste für Cooper zusammen, angefangen mit dem Krankenhaus der Grafschaft; er selbst würde mit Peters, Taylor und Blite sprechen müssen, was bedeutete, dass er unverzüglich ins Präsidium fahren musste. Aber er überließ Cooper auch die umfangreiche Liste von Fragen aus der Akte Fearnside, angefangen mit der Suche nach der Firma, die den Katalog herausbrachte, und der Modelagentur.
    Die Anzeige in der Tageszeitung war vermutlich ihr einziger Hinweis. Er hatte sich wie immer zu viel Mühe gemacht, aber Cooper wusste, dass die detaillierten Anweisungen Fenwicks seine Eigeninitiative in keinster Weise einschränken sollten und eher noch mehr von ihm erwartet wurde.
    Er verschwand, um Hut und Mantel zu holen. Fünf Minuten später war er wieder da, und in dieser Zeit hatte er auch seine verständnisvolle Frau angerufen und eine düstere Prognose für das Wochenende abgegeben. Aber in seinem Inneren spürte er, wie das Adrenalin zu strömen begann. Dass er mit Fenwick arbeiten konnte und der Mann ihm vertraute, versetzte ihm einen gehörigen Schub. Eigentlich hatte er die Jahre bis zu seiner Pensionierung zählen und seine Energie sorgfältig einteilen wollen. Stattdessen war er nur allzu bereit, auf ein Wochenende mit Gartenarbeit und einem Besuch bei seiner neuen Enkeltochter zu verzichten. Ein Fax von der Lokalzeitung und seinen Bericht über das Dell unter dem Arm, begleitete er Fenwick zum Auto.
    Mit der knappen Bemerkung, er solle sich bis sechzehn Uhr wieder im Revier melden, wurde er am Krankenhaus abgesetzt.
     
    Das Krankenhaus der Grafschaft war ein langes, vierstöckiges Gebäude aus Beton und Glas, auf beiden Seiten von Parkplätzen flankiert und zur Straße hin mit Zufahrten für Besucher und Krankenwagen versehen.
    Cooper

Weitere Kostenlose Bücher